Impfverweigerer: Die Politik ist schuld – stoppt wenigstens das Treiben der freien Hebammen!


Nach dem neusten Masern-Ausbruch in Berlin, der kein Ende findet, dem Kleinkind, das an Masern sterben musste und der politischen Diskussion über eine Impfpflicht, möchte ich mit der Politik abrechnen, die es erst möglich machte, dass hierzulande die Impfgegnerschaft seit vielen Jahren gewachsen ist und stetig weiter wächst.

Der Tagesspiegel schrieb am 19.07.2013 zum damaligen Masernausbruch in Berlin (rote Hervorhebung von mir):

… Eltern unterschätzten die Bedeutung der beiden Masernimpfungen, heißt es im Versorgungsatlas. Oft werde der Zeitpunkt zwar ganz trivial wegen einer Erkrankung des Kindes zum geplanten Termin verschoben. Doch knapp die Hälfte erachtet Impfungen für nicht unbedingt notwendig (18 Prozent), fürchtet sich vor einer Belastung des Kindes (15 Prozent) oder hatte Angst vor Nebenwirkungen (14 Prozent). Nur 61 Prozent der Eltern halten Masern für gefährlich. Außerdem stieg bis 2011 der Anteil der impfkritischen Mütter auf 35 Prozent. Die meisten von ihnen kommen aus den alten Bundesländern und sind besonders gut gebildet. Eltern, die sich auf Heilpraktiker, Naturheilkundler, Homöopathen oder impfkritische Hebammen verlassen, entschieden sich besonders oft gegen das Impfen.

Die versäumte zweite Impfung habe meist andere Gründe: Manche Eltern schrecke eine Impfreaktion des Kindes ab. Anderen sei nicht klar, dass es sich nicht um eine klassische Auffrischung handelt. Nicht jedes Kind reagiert gleich auf den Impfstoff, drei bis fünf Prozent bauen gar keinen Schutz auf. Bei einer zweiten Impfung holen das über 90 Prozent von ihnen nach … zum ARTIKEL

Wir haben seit Ende des zweiten Weltkrieges eine Politik bzw. ein Gesundheitssystem, das es zulässt, dass sich Laien als Ärzte aufspielen dürfen. Das Heilpraktikergesetz aus der Nazi-Zeit ist ein Affront, der seinesgleichen sucht und weltweit einmalig.

Dann gibt es da noch den netten rechtlichen Sonderstatus der „Besonderen Therapierichtungen„, der es den Laien und ambitionierten Ärzten mit Absicht auf lukrative Zusatzgewinne möglich macht, Homöopathie, Anthroposophie und Phytotherapie gewinnbringend an den Mann zu bringen.

Der sogenannte „Binnenkonsens„, der seit 1997 rechtlich wirkt, war dann die totale Bankrotterklärung, der größte Türöffner für jegliche Indoktrination mit Quacksalberei und gegen Impfungen.

Bis 1997 hieß es im § 135, „Bewertung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden“:
„Neue medizinische Verfahren können nur dann von Krankenkassen bezahlt werden, wenn ihre Wirksamkeit nach dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse anerkannt ist.“
Auf Initiative der Bundestagsabgeordneten Beatrix Philipp (CDU) beschloss der Bundestag nun, in diesem Satz vier Wörter einzufügen: Nach „Erkenntnisse“ wird „in der jeweiligen Therapieform“ eingefügt. Das heißt: Über die Homöopathika entscheiden die Homöopathen, über die Anthroposophika die Anthroposophen. Damit spielt sich das Zulassungsverfahren in einem reinen „Binnenkonsens“ ab.[2] Damit heißt es nun:
„Neue medizinische Verfahren können nur dann von Krankenkassen bezahlt werden, wenn ihre Wirksamkeit nach dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse in der jeweiligen Therapieform anerkannt ist.“
Die Formulierung geht auf ein Gutachten zurück, das der Stuttgarter Jurist Rüdiger Zuck 1991 im Auftrag des „Europäischen Verbraucher-Verbands für Naturmedizin“ erstellt hat, einen anthroposophischen Interessenverband mit Sitz in Herdecke. Zuck, der auch Autor eines Buches mit dem Titel Das Recht der anthroposophischen Medizin ist, habe es als „mißlich“ bezeichnet, an die Besonderen Therapierichtungen den Standard der wissenschaftlichen Medizin anzulegen und vorgeschlagen, dass der „allgemein anerkannte Stand der medizinischen Erkenntnisse“ von den „Vertretern der jeweiligen besonderen Therapierichtungen bestimmt“ werden solle.[2]

Über die Impfgegnerschaft der Heilpraktiker, Homöopathen und Anthroposophen gibt es im Blog viel, zum Beispiel hier. Fehlen nur noch die Hebammen!

Bereits im Juni 2008 konnte man in der Ärzte Zeitung lesen:

Bei Fragen zur Gesundheit von Babys vertrauen Eltern Hebammen oft mindestens genauso stark wie Kinderärzten. Hebammen könnten deshalb ideale Botschafter für Impfungen in den ersten Lebensmonaten sein. Das Gegenteil ist aber häufig der Fall: Ein großer Anteil von ihnen steht Impfungen sehr kritisch gegenüber, wie eine Umfrage beim Fachkongress für Hebammen in Leipzig ergeben hat.

Zum Beispiel ist bedenklich, dass nach der Umfrage jede vierte Hebamme Masern-Impfungen ablehnt. Dabei werden seltene aber schwere Komplikationen der Infektion ausgeblendet. So sind in Deutschland zum Beispiel seit 2003 bundesweit 17 Kinder und Jugendliche an der tödlichen Masern-Spätfolge SSPE erkrankt.

Auch Pertussis verläuft bei Säuglingen oft sehr schwer und manchmal sogar tödlich. Und auch hier spricht sich jede vierte Hebamme gegen den Schutz aus. Hinzukommt, dass sich die große Mehrheit von ihnen nicht an der empfohlenen Kokon-Strategie gegen Keuchhusten beteiligt. Zum Schutz der Kinder sollten eigentlich Erwachsene mit Säuglingskontakt geimpft sein. Nur 18 Prozent der Hebammen haben aber nach eigenen Angaben die Impfung.

Als Multiplikatoren im Gesundheitswesen müssen Geburtshelferinnen regelmäßig auch über die großen Chancen der Impfmedizin für die Kinder-Gesundheit informiert werden. Denn gegen den Rat von vielen Hebammen können Impfprogramme für Babys in Deutschland nicht wirklich erfolgreich sein.

Das ist nun fast sieben Jahre her und man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass eine aktuelle Umfrage noch erschreckender ausfallen würde. Warum das so ist, liegt auch auf der Hand, denn Geburtshelferinnen sind die umfangreichsten Naturheil- und Esoterik-Anbieter, neben den Heilpraktikern.

Süddeutsche.de, November 2011:

Globulisierung des Kreißsaals

Viele Hebammen suggerieren, ohne Homöopathie, Aromatherapie, Akupunktur oder andere sogenannte alternative Behandlungen könne kein Kind zur Welt kommen

… „Hebammen sind Multiplikatoren der Alternativmedizin, sie betreiben zum Teil die schlimmste Quacksalberei mit ihren Patienten“, schimpft Edzard Ernst, Professor für Komplementärmedizin an der britischen Universität Exeter. Wer zuvor ein Leben ohne homöopathische Globuli, ohne Aromaöle und ohne andere umstrittene Therapiekonzepte gelebt hat, wird mit Beginn einer Schwangerschaft und nach der Geburt von derlei Ideen belagert …

… „Die Ergebnisse zeigen, dass komplementäre und alternative Medizin unter Hebammen weit verbreitet ist“, schreibt Hall. Je nach ausgewerteter Studie wendeten 65 bis 100 Prozent der befragten Hebammen alternative Therapien an. Bis zu 96 Prozent verwiesen Frauen zudem an andere Anbieter alternativer Therapien. Eine Schwangerschaft scheint weltweit der Einstieg in die Alternativmedizin zu sein – und Hebammen geben häufig die Starthilfe.

Für Deutschland haben die Mediziner André Beer und Thomas Ostermann Zahlen vorgelegt. Sie schrieben vor einigen Jahren mehr als 1000 Geburtskliniken an und baten sie, Fragebögen zu dem Themenkomplex auszufüllen. 481 Einrichtungen antworteten.

94,1 Prozent dieser Kliniken bieten Schwangeren demnach Akupunktur zur Geburtsvorbereitung an, 83 Prozent verabreichen ihren Patientinnen homöopathische Globuli. „Homöopathische Arzneimittel werden in der Schwangerschaft, zur Geburtsvorbereitung, unter der Geburt und im Wochenbett, vornehmlich durch Hebammen, vermehrt eingesetzt“, schreibt Beer, Chefarzt der Abteilung für Naturheilkunde der Klinik Blankenstein …

… Gefährlich werde der Hang vieler Hebammen zur Alternativmedizin dann in der Impfphase des Kindes, kritisiert Ernst. 2008 untersuchten Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Einstellungen deutscher Hebammen zu Impfungen. Relevant ist das, weil 368 von 549 befragten Hebammen (66 Prozent) angaben, dass sie die Eltern zum Thema Impfen informieren.

Hebammen, die in den zwei Jahren vor der Befragung durch RKI-Mitarbeiter eine Fortbildung zur Alternativmedizin besucht hatten, befürworteten seltener Impfungen für Kinder. Knapp 20 Prozent gaben an, dass homöopathische Behandlungen Impfungen überflüssig machen könnten. Etwa die Hälfte stimmte der Aussage zu, wonach Kinderkrankheiten wie Masern für die Entwicklung eines Kindes wichtig seien. Ein Viertel der Hebammen lehnte eine Impfung gegen Masern ab. „Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die Schwere der Masern – insbesondere das Risiko von Spätfolgen bei Maserninfektionen im Säuglingsalter – von Hebammen unterschätzt wird“, schreiben die RKI-Mitarbeiter … zum ARTIKEL

Werdende Mütter kommen also nahezu nicht mehr umhin mit der irrationalen Alternativ-Heil-Parallelwelt konfrontiert zu werden und für viele liegt hier der Einstieg.

Tja, und auch wenn man 2008 schon feststellen konnte, dass Impfprogramme ohne die Mithilfe der Hebammen nicht erfolgreich sein können, liest man in der Sommerausgabe der Deutschen Hebammen Zeitschrift von 2014:

… Eine ergebnisoffene Beratung wird dadurch erschwert, dass einige Berufsordnungen für Hebammen vorschreiben, „auf die Zweckmäßigkeit von Schutzimpfungen gemäß den öffentlichen Empfehlungen“ hinzuweisen, so beispielsweise die Hamburger Berufsordnung. Den ÄrztInnen wird eine Impfberatung nur honoriert, wenn sie in einer Impfung mündet – also eher den Charakter eines Verkaufsgespräches hat. So bestimmt es der Vertrag nach § 132e SGB V zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung und den GKV über die Durchführung von Schutzimpfungen gemäß § 20d Abs. 1 in Verbindung mit § 92 Abs. 1 Nr. 15 des fünften Sozialgesetzbuches.

Bei intensiver Beschäftigung mit dem Thema und den Argumenten der Impfbefürworter und -gegner wird es der Kollegin – ähnlich wie den Eltern – ohnehin schwerfallen, „die Wahrheit“ herauszufinden. Der Kinderarzt Dr. Martin Hirte weist darauf hin, dass viele Mitglieder der Ständigen Impfkommission (STIKO) Interessenkonflikten unterliegen (Hirte 2005). Sie arbeiten zum Beispiel an den Impfempfehlungen mit und sind gleichzeitig für die Pharmaindustrie tätig (siehe Seite 20ff.) …

… Im zweiten Schritt stellt die Hebamme die ganze Bandbreite der Impfdiskussion dar. Das sollte sachlich-informativ geschehen, ohne eine Position abzuwerten. Dazu gehören zum Beispiel die Empfehlungen der STIKO, der ÄrztInnen für individuelle Impfentscheidung, der klassischen Homöopathie. Unsere Aufgabe ist es auch hier wieder zu informieren und zu begleiten, nicht zu bevormunden oder zu manipulieren. Ich weise gern darauf hin, dass Eltern häufiger im Leben schwerwiegende Entscheidungen für ihr Kind treffen müssen: Wo soll es geboren werden? In welche Schule soll es gehen? Und dass es nicht eine einzige richtige Antwort gibt, sondern verschiedene, die gleichberechtigt nebeneinander stehen.

Hilfreich können auch ein paar Anmerkungen zum Risikobegriff sein. Wir leben in einer Gesellschaft, die versucht, sich gegen nahezu jedes Risiko abzusichern – was schlicht unmöglich ist oder Lebendigkeit abtötet. Das drückt der Volksmund in dem flapsigen Spruch aus: „Das Leben ist tödlich.“ Es gibt gesellschaftlich akzeptierte Risiken und solche, die nicht akzeptiert sind.

Die STIKO und die Pharmaindustrie propagieren ein umfassendes Impfprogramm. HomöopathInnen, AnthroposophInnen und andere – auch einige KinderärztInnen – sehen das recht kritisch. Sei es, weil sie den Kinderkrankheiten eine wichtige Funktion in der Entwicklung von Kindern zuschreiben; sei es, weil sie einen Zusammenhang zwischen Impfungen und der zunehmenden Verbreitung von Neurodermitis und anderen allergischen Erkrankungen annehmen. Auch die Zunahme von Diabetes im Kindesalter, Autismus und Multipler Sklerose wird in diesem Kontext höchst kontrovers diskutiert … zum ARTIKEL

Es lohnt sich den gesamten Text zu lesen, der noch mehr Abstruses zu bieten hat. Der Irrsinn der suggerierten freien Impfentscheidung reicht jedoch bereits, um zu wissen, was hier läuft.

Der Terminus „individuelle Impfentscheidungist ein von Impfgegnern geprägter Begriff, der suggerieren soll, Impfungen seien eine rein individuelle Entscheidung im eigenen Ermessen bzw. dem der Eltern eines Kindes. Üblicherweise werden dabei die Risiken und Nebenwirkungen einer Impfung übertrieben, der Nutzen hingegen heruntergespielt oder die Wirksamkeit generell bestritten. Ziel der Vertreter ist es, Verunsicherung und Ängste zu verbreiten und letztendlich eine Entscheidung gegen das Impfen herbeizuführen, ohne sich jedoch explizit gegen das Impfen auszusprechen und damit als Impfgegner in Erscheinung zu treten. Außerdem wird damit die Verantwortung, ob geimpft werden soll, allein den Eltern aufgebürdet. Damit dient der Terminus „individuelle Impfentscheidung“ hauptsächlich der rechtlichen Absicherung des Arztes. Dem entsprechend wird die Argumentation für eine individuelle Impfentscheidung gerne als eine „sorgfältige Aufklärung zum Impfen“ bezeichnet.“

Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V. ist ein im Jahre 2006 gegründeter Verein[1], der Ärzte mit impfkritischen Ansichten in sich vereint und sich für eine „individuelle Impfentscheidung“ ausspricht. Die Mitglieder des Vereins verstehen sich laut Satzung offiziell nicht als Impfgegner.[2] Viele der Mitglieder sind Kinderärzte und/oder Homöopathen.

Sitz des Vereines ist der Gerhard-Kienle-Weg 4 in 58313 Herdecke, 1. Vorsitzender ist der anthroposophische Kinderarzt Michael Friedl aus Heidelberg, der Stefan Schmidt-Troschke abgelöst hat. Der 2. Vorsitzende ist Steffen Rabe. Ein aktives Mitglied ist der Mitgründer Martin Hirte, weitere Mitglieder sind u.a. Christoph Tautz und Karl Fromme.[3][4]

Der Verein sieht sich nach eigenem Verständnis als Befürworter einer „individuellen Impfentscheidung“ bzw. eines „alternativen Impfplanes“, letztlich also der Durchsetzung impfkritischer Positionen. Dazu betreibt er eine entsprechende Lobbyarbeit vor allem in Form von Veröffentlichungen, Vorträgen und „Impfberatungen“, die jedoch Eltern eher verunsichern als aufklären, indem Infektionskrankheiten eher verharmlost und sogenannte Impfschäden dramatisiert werden. Daneben wird bestimmten Krankheiten ein „individueller Wert“ für den Betroffenen zugesprochen, vor allem den Masern.

Die Ziele des Vereins „Ärzte für eine individuelle Impfentscheidung e.V.“ werden in dem sogenannten „Wuppertaler Manifest“ offensichtlich. Dieses Manifest wurde auf der „1. nationalen Konferenz für differenziertes Impfen“ am 1. bis 2. Oktober 2010 beschlossen. Darin wird u.a. gefordert:[5]

Auch müssen mögliche langfristige Folgen von Impfprogrammen besser und unabhängig vom Einfluss und den Interessen der Impfstoffhersteller untersucht und bedacht werden. Dabei kommen insbesondere in Betracht:

  • negative Auswirkungen auf die Reifung des Immun- und Nervensystems vor allem junger Säuglinge,
  • der zunehmende Verlust der robusten, durch Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Erreger erworbenen Immunität in der Bevölkerung und deren Ersatz durch eine kürzere und weniger kompetente Impf-Immunität,
  • das Verschieben von Krankheiten in komplikationsträchtigere Altersgruppen und die Ausbreitung neuer Erreger oder Erregertypen als Folge großflächiger Eliminations- und Eradikationsprogramme.

Die Fachkompetenz der Ständigen Impfkommission wird in dem Manifest außerdem angezweifelt. Anhand des zweiten Anstrichs ist die Position des Vereins erkennbar, dass eine u.U. schwere Infektionskrankheit besser für den Betroffenen sein soll, als deren Vorbeugung, also eine Impfung.

60 Prozent der Hebammen arbeiten in Deutschland freiberuflich. Sie rechnen direkt mit den Krankenkassen ab und hier ist bekanntlich auch immer mehr möglich. Diese Gilde hat jedoch seit ein paar Jahren ein massives Problem mit ihrer Berufshaftpflichtversicherung, die verpflichtend ist und eigentlich unbezahlbar wurde, weil

„Nach Angaben des Verbands der deutschen Versicherungswirtschaft wurden in den Jahren 2006 und 2011 in Deutschland etwa 100 Personenschäden gegen freiberufliche Hebammen und Entbindungspfleger geltend gemacht. Die Zahl der Personengroßschäden, mit einem Schaden von mehr als 100.000 Euro pro Jahr, wurde dabei mit durchschnittlich 12 beziffert. Zwischen 2003 und 2012 sei der mittlere Schadensaufwand von Personengroßschäden bei Geburtsschäden um durchschnittlich 6,6 Prozent auf zuletzt 2,6 Millionen Euro gestiegen.“

Dazu lese man auch unbedingt „Hebammen drängen Schwangere zur natürlichen Geburt – manchmal mit dramatischen Folgen“ von 2006 und die Psiram-Artikel zu „Hausgeburt“ und Ingeborg Stadelmann, die auch im SZ-Artikel erwähnt wurde.

Der Deutsche Hebammenverband fordert nun die Einführung eines staatlich finanzierten Haftungsfonds und ein höheres Gehalt für freiberufliche Hebammen, damit sie weiterhin praktizieren können. Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe ist natürlich offen für Hilfsmaßnahmen, dann soll er sich jedoch an erster Stelle Gedanken darüber machen, was gerade freie Hebammen so alles verbreiten und anrichten und wenigstens Bedingungen an etwaige aktuelle Hilfsprogramme knüpfen, wenn schon seit Jahrzehnten sonst nichts auf der gesundheitspolitischen Ebene passiert ist, um die Misere einzudämmen. Eine Impfpflicht einzuführen ist wirklich das Letzte und Unsinnigste, wenn die Politik dafür verantwortlich ist, dass sich eine Anti-Impfhaltung immer mehr ausbreiten konnte, wobei auch der Anteil der staatlichen Finanzierung dafür stetig gestiegen ist, siehe „Gesetzliche Krankenkassen – Shame on you!!!„.

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10 Gedanken zu “Impfverweigerer: Die Politik ist schuld – stoppt wenigstens das Treiben der freien Hebammen!

  1. Angesichts der weitverbreiteten Impfverweigerung dürfte es wenig Sinn machen, wenn seitens der Politik lediglich ein weiterer wirkungsloser Appell an die Impfgegner gerichtet wird, wie dies der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) dieser Tage getan hat. Bei diesen Leuten bewirken solche Appelle leider rein gar nichts. Es ist daher unvermeidlich, unverzüglich eine gesetzlich verankerte Impfpflicht anzuordnen. Im Verweigerungsfall müssen Impfverweigerer mit empfindlichen Strafen belegt werden. Für Hebammen, Heilpraktiker, Homöopathen muss ein Berufsverbot die Konsequenz sein, wenn diese ihrer Kundschaft von einer Impfung abraten.

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  2. Hat dies auf FSMoSophica rebloggt und kommentierte:
    Leider wahr: „Die meisten von ihnen kommen aus den alten Bundesländern und sind besonders gut gebildet. Eltern, die sich auf Heilpraktiker, Naturheilkundler, Homöopathen oder impfkritische Hebammen verlassen, entschieden sich besonders oft gegen das Impfen.“

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  3. aber jammern gehen wegen horrender Versicherungsbeiträge!!! Wenn ich Versicherer wäre, ich wäre auch vorsichtig!: Niemand hat bis jetzt die Hebammen dazu angehalten, ihren Stand auf einen rationalen nicht-esoterischen Standpunkt zu stellen. Das ist überfällig!
    Statt dessen fungieren die Hebammen in Deutschland als Verteiler für sämtliche schwachsinnige pseudo-Medizin, fleißig die Paranoia werdender Mütter und Väter ausnutzend. Ein Unding.

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    • ….. ach wie natürlich ist doch das Wunder entstehenden Lebens. So wunderbar NATÜRLICH ….., natürlich wie die Pocken, Pest, Masern, Keuchhusten, …..
      Klar ist jedes kleine Neugeborene ein Wunder, etwas wunderbares was es zu erhalten und zu schützen gilt.

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  4. @ Andreas Lichte

    In welch einem Konflikt muss sich der baden-württembergische Kultusminister, Andreas Stoch (SPD), befinden, wenn es um die Frage geht, ob er seine vier Kinder impfen lassen soll oder nicht? Sein Nachwuchs besucht schließlich die anthroposophisch verseuchte Waldorfschule. Und in diesen Kreisen sind die Impfgegner besonders stark vertreten.

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