Der Heilpraktiker – Narrenfreiheit, Größenwahn und gefährliche Folgen!


Der Wikipedia-Artikel klingt teilweise irgendwie beschönigend 😉

Heilpraktiker ist eine in Deutschland geschützte Berufsbezeichnung für Personen, die nach dem deutschen Heilpraktikergesetz von 1939 in der jeweils geltenden Fassung eine staatliche Erlaubnis besitzen, die Heilkunde auszuüben, ohne über eine ärztliche Approbation zu verfügen.[1] Der Heilpraktiker übt seinen Beruf eigenverantwortlich aus und zählt zu den freien Berufen im Sinne von § 18 Einkommensteuergesetz.

In der Schweiz existiert ein entsprechendes Berufsbild, das im Kanton Appenzell-Ausserrhoden Heilpraktiker heißt, im Kanton Baselland Naturarzt, in den Kantonen Graubünden, Thurgau, Schaffhausen und St.Gallen Naturheilpraktiker. Im Gegensatz zu Deutschland dürfen in der Schweiz keine invasiven Eingriffe vorgenommen werden.

In Österreich ist die Ausübung der Heilkunst ausschließlich den Ärzten vorbehalten, die Ausübung des Berufes des Heilpraktikers sowie die Ausbildung dazu ist in Österreich durch das Ärztegesetz[2] bzw. das Ausbildungsvorbehaltsgesetz[3] verboten und strafbar. Diese Regelung wurde bereits vom Europäischen Gerichtshof geprüft und als EU-rechtskonform bestätigt.[4]

Das Berufsbild des Heilpraktikers umfasst die allgemeine Heilkundeausübung und wird durch die Berufsbezeichnung „Heilpraktiker“ ausgedrückt. Vom Arzt unterscheidet ihn, dass eine Ausbildung nicht vorgeschrieben ist und dass seine Befugnisse durch Gesetze und Verordnungen gegenüber denen des Arztes eingeschränkt werden. So ist es nicht möglich, verschreibungspflichtige Medikamente zu verordnen oder Geburtshilfe zu betreiben oder gemäß Infektionsschutzgesetz bestimmte Infektionskrankheiten zu behandeln. Heilpraktikern ist ohne Einschränkungen die Ausübung der Psychotherapie und Physiotherapie gestattet. Personen mit nur beschränkter (sektoraler) Erlaubnis zur Heilkundeausübung ist die Ausübung der allgemeinen Heilkunde jedoch unter Strafandrohung verboten. Das soll durch die Bezeichnung „Heilpraktiker“ unterschieden werden.

(Mit Personen mit nur beschränkter (sektoraler) Erlaubnis zur Heilkundeausübung, ist der Heilpraktiker für Psychotherapie, auch „kleiner Heilpraktiker“ genannt, gemeint)

 

Neben der Auseinandersetzung und Kritik an „Alternativen Heilmethoden“ in Bezug auf ihre Unwirksamkeit lohnt es sich vermehrt darzustellen, wie Anbieter vorgehen, um ihre Dienste an den Mann zu bringen, denn Placebo-Therapien anzubieten ist eine Sache, Lug, Trug und Verschwörungstheorien einzuimpfen eine völlig andere. Da die Laien-Zunft der Heilpraktiker, die Kurpfuscher-Gilde par excellence, in Deutschland völlige Narrenfreiheit genießt ohne Kontroll- und Sanktionsmöglichkeit, da die Gesetzeslage aus der Nazi-Zeit dazu nichts hergibt, muss hier eingehakt werden. Es ist gesondert wichtig der Bevölkerung zu vermitteln, dass von Heilpraktikern Gefahren ausgehen, die wirklich rund um beängstigend sind und dass es so nicht weitergehen darf, denn auch die einzige Auflage, die ihnen rechtlich gemacht wird, die Volksgesundheit nicht zu gefährden, ist für sie eine reine Worthülse, die in der Praxis keine Beachtung findet.

Eine Gesetzesänderung ist längst überfällig und jeder müsste dies begreifen, der sieht wie Selbstüberschätzung und Größenwahn um sich greifen, wobei auf schamloseste Weise jedes unlautere Mittel eingesetzt wird, um Mensch davon zu überzeugen, dass man selbst die Heil-Weisheit mit dem Löffel gefressen hätte, über Ursachen und Wirkung von Krankheiten Bescheid wisse und immer helfen könne im Unterschied zur falschen, gefährlichen, geldgeilen, korrupten und ignoranten  „Schulmedizin“, die nur darauf ausgelegt sei, Krankheiten zu produzieren.

Diese verschwörungstheoretische Indoktrinationsschiene ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Kein Heilpraktiker kommt mehr ohne esoterische Wahnvorstellungen aus, die die Welt und angebotene Methoden erklären sollen und ohne die „Schulmedizin“ auf schäbigste Weise zu kritisieren, so dass man vor ihr Angst bekommen MUSS. Der Gipfel sind die Aufforderung der Absetzung von Medikamenten im Zuge eigener Behandlungen, die Impfgegnerschaft und das Niedermachen konventioneller Krebstherapien, speziell der Chemo. Wie im Zuge dessen genau argumentiert wird, ist vielfältig, Pseudowissen ist es jedoch immer, denn berechtigte Kritik, die sich an der Realität orientiert, reicht bei weitem nicht aus, um Menschen für die eigenen Interessen zu vereinnahmen.

Die Falschdarstellung eigener Angebote wird soweit ausgebaut, dass nichts übrig bleibt, was schaden könnte und dass sich eine optimale und oft einzigartige Wirksamkeit ergibt, die immer Heilung verspreche, was nur aufgrund des Anwenders selbst scheitern könne.

Dabei lassen die unzähligen irrationelen Diagnoseverfahren im Ergebnis jedes Krankheitsbild zu, das man selbst gerne behandeln möchte. Weil sich so manches so langfristig und lukrativ „behandeln“ lässt, unterliegen nicht nur Diagnosen der Willkür, sondern es wurden auch Krankheiten erfunden. Die Renner dabei sind Darmverpilzung und Übersäuerung, die heute bei nahezu keinem Heilpraktiker mehr wegzudenken sind und die neben den „heilenden“ Dienstleistungen den Verkauf einer ganzen Palette an Produkten sichern.

Wenn generell behauptet wird, dass Heilpraktiker so gut täten, weil sie sich Zeit nähmen, sie so freundlich wären, man sich geborgen und ernst genommen fühle mit all seinen Anliegen und Wehwehchen, dann sollte man nun endlich registrieren, welche Heuchelei und welcher Lug und Trug dahinter stecken!

Ich kenne zum Beispiel niemanden, der einen Heiratsschwindler in Schutz nimmt, denn entlarvt man diesen, ist das Vertrauen dahin, auch wenn man noch so glücklich mit ihm war. Die Enttäuschung ist groß, die Psyche wurde verletzt, das Geld abgezockt. Die Heilungsschwindler missbrauchen neben der Psyche auch noch den Körper und den Verstand. Dabei bleiben sie nicht nur unbeschadet, sondern ernten immer mehr Anerkennung.

Dabei hat das Heilungsschwindler-Geschäft solche Dimensionen erreicht, dass ersichtlich ist, dass hier uferlose Gewinnmöglichkeiten mit dem geringsten Aufwand erzielt werden können. Neben dem Verkauf von Pseudo-Produkten, Indoktrinations-Medien und Dienstleistungsangeboten von Heilpraktikern, schießen längst private Heilpraktiker-Ausbildungsinstitute wie Pilze aus dem Boden. Die Tatsache, dass man hier aufgrund des unsäglichen Heilpraktikergesetzes auch jedem, aus dem nichts geworden ist, eine Perspektive vorgaukeln kann, birgt immense Erfolgsquoten und damit horrende Verdienstmöglichkeiten.

Wer nichts wird, wird heute nicht mehr Wirt, sondern Heilpraktiker, dürfte zutreffend sein. Dass dabei auch viele dieser Absolventen auf der Strecke bleiben und niemals davon Leben können, ist auch sicher. Völlig egal, denn dann sind sie selbst schuld und Hauptsache sie haben viel Geld gebracht und solange sich kein Erfolg einstellt, kann man genau ihnen kontinuierlich weitere Seminare verkaufen, die die Hoffnung aufrecht erhalten sollen.

Was hier alles auf die Menschheit losgelassen wird und auch schwerste Krankheiten behandel will, was eben nicht verhindert werden kann, ist nicht nur eine Schande, die ihresgleichen sucht, sondern fahrlässig ohne Ende und damit höchst gemeingefährlich. Jede Arzthelferin in Deutschland hat eine medizinische Ausbildung und darf im Vergleich zu den Laien absolut nichts. Private Heilpraktiker-Schulen bereiten auf den Multiple-Choice Test beim Gesundheitsamt vor und lehren Esoterik, Verschwörungstheorien und wie man am besten abzocken kann. In Zukunft werden wir Psychotherapeuten brauchen, die sich speziell dem Nocebo-Effekt widmen, der dabei überall bewusst geschürt wird und der sich bereits geballt auch in „eingebildeten“ Nahrungsmittelunverträglichkeiten verschiedenster Art (siehe Intoleranzen), schwersten Symptomen aufgrund einer angenommenen Darmverpilzung und der Schädlichkeit von „technischer Strahlung“ zeigt.

Die Angst vor „Chemie“ und konventioneller Medizin, die bei Anwendung zu uferlosen Nebenwirkungen und weniger Wirksamkeit effektiver Therapien führen kann, ist die Geisel der Anhänger der alternativen Parallelwelt. Selbst wer keine persönlichen Kontakte zur Szene pflegt und im Internet nach Aufklärung zu Gesundheitsthemen sucht, kommt nicht umhin kräftig manipuliert zu werden, denn der gesamte Heil- und Verschwörungsschwindel besetzt die ersten Seiten und besten Plätze bei einer Suche. Der Begriff „Google-Syndrom“ wurde nicht umsonst gebildet.

Dass, wer darauf reinfällt und Schaden nimmt, nicht nur schlechte, sondern gar keine Karten hat, um Schadensersatzansprüche geltend zu machen, von einer entsprechenden Hilfe dabei gar nicht zu reden, verdeutlicht, dass man es mit Laien zu tun hat, die fern von jeder Verantwortung schalten und walten können, so wie ihnen beliebt, denn passieren kann ihnen sowieso NICHTS. Selbst wer eine Zivilklage anstrengt, kann NICHTS beweisen, denn eine Dokumentationspflicht für die Behandlungen gibt es nicht und somit stehen immer nur Aussage gegen Aussage und das kann für den Kläger zudem noch einmal richtig teuer werden.

In der Konsequenz bedeutet dies auch, dass man nicht viel von Schäden hört, weil sie nicht zur Anklage gebracht werden können und Betroffene sich zudem eher dafür schämen, als die eigene „Dummheit“ an die Öffentlichkeit zu bringen. Wie viele Opfer es wirklich gibt, bleibt unbekannt und somit kann sich der sanfte, nebenwirkungsfreie und natürliche Schwindelkreislauf munter nach oben weiterschrauben. Es gibt eben auch keine offizielle Opfer-Lobby und keinen Verbraucherschutz, das schafft zusätzlich erstklassige Zustände, die dem Irrsinn Vorschub leisten.

Krankenkassenübernahmen, Bildungsgutscheine und eine Finanzierung von Schwindel-Ausbildungen durch Arbeitsämter tun ein Übriges!

Es herrschen rundum paradiesische Zustände und weil das den Kurpfuschern aber immer noch nicht reicht, wollen sie für genau das, was Heilschwindel-Ausbildungen und Heilpraktiker längst anrichten, eine Hochschulzulassung mit dem Abschluss-Titel „Bachelor of Science“. Wenn es dem Esel zu gut geht … Und nun ist endgültig Schluss mit lustig. Der Gegenwind ist provoziert und wen bisher die Machenschaften gar nicht oder nur wenig tangierten, der hat nun vielleicht einen Grund sich mal näher damit zu beschäftigen, da dadurch nicht nur das gesamte deutsche Hochschulwesen der Lächerlichkeit preisgegeben würde, sondern jeder mühsam und redlich erreichte Bachelor of Science eigentlich nichts mehr wert wäre. Warum sollte man dann überhaupt noch ein langjähriges anspruchsvolles Studium absolvieren und warum sollte man in Zukunft noch Medizin studieren?

Die gesamte Kritik richtet sich nicht gegen einzelne Vertreter persönlich, sondern im höchsten Maße gegen die Politik, die es bisher zu diesem Wildwuchs kommen ließ. Eine entsprechende Freiheit und Unterstützung würde in jeder anderen Branche ebenfalls ausufern und ohne einen gesetzlichen Riegel ist dem nicht beizukommen.

Heilpraktikern muss jegliche Grundlage im Gesundheitswesen entzogen werden. Es geht hier schlicht um Religion und religiöse Seelsorge, was definitiv so benannt werden muss, damit jeder weiß, worauf er sich einlässt. Wer entsprechende Dienste in Anspruch nimmt, muss sie selbst finanzieren.

Wer sich darauf einigen möchte, dass Heilpraktiker eine anerkannte Ausbildung absolvieren sollen mit allen rechtlichen Konsequenzen und wissenschaftlichen Inhalten, der muss sich fragen lassen, wo dafür neben Ärzten, Pflegeberufen, anerkannten Gesundheitsberatern, etc. Bedarf sein soll. Medizinische Ausbildungen gibt es genug, die auch über vielfältige Bildungswege erreichbar sind.

Und wer weiterhin mit Quacksalberei versorgt werden möchte, der bekommt diese längst auch bei Ärzten im Zusatzangebot. Das ist zwar auch nicht schön, aber immerhin für den Nutzer in jeder Beziehung sicherer, auch weil man davon ausgehen darf, dass hier Grenzen von Methoden doch noch erkannt werden und trotzdem konventionell weiterbehandelt werden kann.

Die Gesetzeslage in Österreich lebt es vor und darauf sollte es hinauslaufen, da man die Alternativen ja nicht verbieten kann. Zudem sollte der Zugang zum Medizinstudium erleichtert, Pflegeberufe besser bezahlt und ein Wandel im Gesundheitssystem, hin zu mehr Zeit, realisiert werden, was ein viel mehr an Personal voraussetzt. Der bewusste Einsatz aller Maßnahmen zur optimalen Ausschöpfung des Placebo-Effektes sollte zur Selbstverständlichkeit werden.

Gute Anreize müssen hier sowieso geschaffen werden, denn an Personal fehlt es schon heute und sicher ließen sich dann auch Heilpraktiker für Pflegeberufe gewinnen, von mir aus mit verkürzter Ausbildungszeit.

Das Argument der Unfinanzierbarkeit darf dabei keine Geltung haben, solange niemand genau analysiert hat wie viel Geld heute insgesamt an Heilpraktiker fließt (ÖKO-TEST Februar 2005: Die privaten Krankenversicherer gaben im Jahre 2003 über 120 Millionen Euro für die Erstattung von Heilpraktikerbehandlungen aus), inklusive alle Kosten für Ausbildung, Weiterbildung und Existenzgründung plus Folge- und Zusatzkosten für Kassen durch verschleppte Krankheiten und Nocebo-Effekte von Heilpraktiker-Patienten und andererseits, wie viel Geld im Medizinbetrieb eingespart werden könnte, durch eine Placebo-Effekt orientierte Betreuung und Behandlung, was unweigerlich zu schnelleren und besseren Behandlungserfolgen führen würde.

Zum Schluss noch ein netter Vortrag eines Heilpraktikers, der die Zunft beschreibt und für seine Ausbildung wirbt. Besonders begeistert hat mich dabei der kreative Einfallsreichtum des Herrn zur Geschichte, der auch noch den Begriff Kurpfuscher positiv umdeutet und die aufopfernde Haltung am Ende – das Versprechen Arbeitslose zu beraten, wie sie seine Ausbildung bezahlt bekämen. Einen kleinen Tipp dazu gab es vorweg: sie müssten dafür sorgen, nicht vermittelbar zu sein 😉

24 Gedanken zu “Der Heilpraktiker – Narrenfreiheit, Größenwahn und gefährliche Folgen!

  1. Diesen Vortrag anhören zu müssen, ist eine Zumutung. Schon nach einer Minute und 20 Sekunden übermannte mich der Brechreiz ! Ich werden das Video erst dann bis zum Schluß anzusehen, wenn in mir der Wunsch wächst, mich mal so richtig auszukotzen ! Diesen Kurpfuschern mit Toleranz zu begegnen, ist schlicht und ergreifend eine Zumutung !

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  2. Danke für diese deutlichen Worte. Der Beitrag spricht mir aus der Seele. Wer nix wird, wird Heilpraktiker(in). Ist ja sehr beliebt bei Frauen mittleren Alters. Und mit Vorträgen über Humbug von Bachblüten bis Schüssler-Salzen an den Volkshochschulen dieser Republik machen die HeilpraktikerInnen ungeniert und ungehindert Werbung für sich und rekrutieren dort ihre leichtgläubige Kundschaft. Österreich, du hast es besser…

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  3. Ich habe da ein Beispiel aus eigenem Erleben:
    Wir sitzen in einer Gruppe von fünf Personen. Zwei sind mir vertraut, zwei unbekannt, ein Ehepaar. Sie klagt ein wenig über die Lernbelastung für den Heilpraktiker Psychotherapie. Ich erwähne vorsichtig, DER Stoff ist ja nur für die staatliche Prüfung, über Therapie habe sie dann noch nichts gelernt, dürfe aber schon praktizieren. Mir wird zugestimmt. Aber keine Alarmglocken bei den anderen, nichts. Im Gegenteil, eine der anderen Personen geht mit ihren Problemen zu einer Heilpraktikerin Psychotherapie. Es ist schon schmerzhaft mit anzusehen, wie Menschen, die man mag, sich selbst schaden, gleichzeitig aber auch nicht zu einer fruchtbaren Diskussion bereit sind.

    Ich habe mehrere Fans der Homöopathie im Bekanntenkreis. Aber man möchte einfach nicht hören, welche Argumente ich habe. Homöopathie wird als Medizin verstanden, die Hintergründe interessieren nicht.

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  4. Wenn diese homöopathischen Vollidioten wenigstens alle auf einem Haufen versammelt werden, könnte man ihnen ja ausweichen, aber dummerweise sind diese Hirnis über ganz Deutschland verbreitet und man findet sie an jeder Ecke. Eines weiß ich jedoch bestimmt: Nach Traunstein schleppen mich keine zehn Pferde ! Dieser Ort entwickelt sich ja vollends zur geistigen Jauchegrube Deutschlands !

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      • … und vorsichtig solltest du sein (da sag’ noch einer was gegen „Jauchegrube“):

        „(…) Was ist die Hirnmasse? Die Hirnmasse ist einfach zu Ende geführte Darmmasse. Verfrühte Gehirnabscheidung geht durch den Darm. Der Darminhalt ist seinen Prozessen nach durchaus verwandt dem Hirninhalt.

        Wenn ich grotesk rede, würde ich sagen, ein fortgeschrittener Dunghaufen ist das im Gehirn sich Ausbreitende; aber es ist sachlich durchaus richtig. Der Dung ist es, der durch den eigenen organischen Prozess in die Edelmasse des Gehirns umgesetzt wird und da zur Grundlage für die Ich-Entwickelung wird. (…)“

        Rudolf Steiner

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      • @ Ich

        Ich habe doch mit keinem Wort den Literatur-Nobelpreis für meine Kommentare gefordert ! Wenn es allerdings um den Kritiker-Preis geht, würde ich Dir die „Goldene Himbeere“ zukommen lassen. Dieser Preis wird alljährlich für den jeweils schlechtesten Film des Jahres vergeben. Oder wäre dir eventuell die „Goldene Zitrone“ lieber ? Im übrigen geht mir deine Kritik total am Arsch vorbei !

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  7. Verstehe ich nicht. Wieso geht man zur Heilpraktiker? Wenn ich krank bin gehe ich zum einem Arzt. Wenn ich in Urlaub fliegen möchten, will ich auch nicht, dass der Bussfahrer als Pilot eingesetzt wird. So kann man das „Wissen“ von Heilpraktiker zu dem Wissen von Ärzten vergleichen. Und der Mann der den „Vortrag“ hält würde so gerne klug und wichtig sein. Braucht man kein Psychologe zu sein um das sofort zu erkennen!!!!

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  8. Ich habe den Beitrag und die Kommentare aufmerksam gelesen und vieles kann ich sogar nachvollziehen, weil es ja überall schwarze Schafe und profitorientierte Manschen gibt.
    Ich bin seit beinahe 20 Jahren mit Kopf- und Nackenschmerzen geplagt, ich habe schon so viele Ärzte aufgesucht, es gab Therapien, Massagen, Kuren und zum Schluss lief es immer wieder auf Schmerzmittel hinaus.
    Mein letzter Halt war ein Heilpraktiker, der sich wirklich Zeit nahm für mich, mir zuhörte und zuletzt nichts verkauft sondern mir empfahl einen Borreliosebluttest machen zu lassen, natürlich über ein Labor oder meinem Arzt.
    Zwei Test habe ich machen lassen, die die Krankenkassen zahlen, leider kein Resultat. Nun haben wir recherchiert einen Arzt gefunden der sich dem Thema gewidmet hat. Er hat mich allumfassend über Borreliose aufgeklärt und wir haben einen neuen Bluttest machen lassen und einen zweiten auf eigenen Kosten. Dieser hat mir nun die Gewissheit gebracht, ob nun meine Beschwerden damit zusammenhängen wissen wir nicht, dass wird nun die Therapie zeigen, welche ebenfalls die Krankenkassen nicht übernehmen.
    Das bzw. mein Fazit aus meinem Besuch beim Heilprakter ist, würden sich die Ärzte und meine Krankenkasse weiter in die Tasche arbeiten, mir Rezepte verordnen, die mir und meinem Körper nicht gut tun und die Ursache suchen wäre kaum deren Anliegen.

    Vielen Dank an meinen Heilpraktiken und dem Arzt der sich meiner Beschwerden ganz angenommen hat,

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  11. Wow, guter Artikel, deutliche Worte, die ich aber auch für dringend notwendig halte. Die Situation ist so wie beschrieben, abzugrenzen sind sicherlich ein paar wenige Heilpraktiker, die vernünftig arbeiten. Aber wie bitte soll das gehen, wenn lediglich ein 10-Klasse-Abschluss und eine nur auf Auswendig-lernen gezielte Prüfung notwendig ist. Problem: viele Ärzte, Kliniken lassen es sich gefallen und wo ein Nachfrager da auch ein Anbieter. Es gibt so viele Heilpraktiker, weil es so viele Menschen gibt, die mit einem tatsächlichen oder vermeintlichen Problem Alternativen suchen, unkritisch oder überkritisch, leider sogar oft übersinnlich mit einer Fokussierung auf das eigene Ego und möglichst wenig selbst aktiv werde, das Leben ändern usw. In der Schulmedizin kommen die Patienten, die eine Tablette gegen alles haben wollen, oder zumindest die OP, Hauptsache Jemand anderes muss etwas tun und Verantwortung für einen anderen Körper übernehmen, ja nicht man selbst, und beim Heilpraktiker ist es das Übersinnliche. Und ja, der Anteil an Heilpraktikern, die woanders gescheitert sind und doch irgendwo die Aura eines Herrn oder Frau Doktors für ihre Minderwertigkeits- und Größenwahn- und Helfer-Syndrom – Komplexe brauchen, ist sehr groß.

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    • „Und ja, der Anteil an Heilpraktikern, die woanders gescheitert sind und doch irgendwo die Aura eines Herrn oder Frau Doktors für ihre Minderwertigkeits- und Größenwahn- und Helfer-Syndrom – Komplexe brauchen, ist sehr groß.“

      Das trifft ins Schwarze. Das ist nämlich das ganz große Dilemma

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  12. Das ist schon „harter Tobak“, der hier publiziert wird… 😉

    Ich finde es schwierig, generell Berufsstände „zu verteufeln“. Egal ob dies nun Ärzte, Heilpraktiker oder andere „Dienstleister“ sind. Hier in diesem Beitrag wird nach meiner Wahrnehmung schon arg auf „die Heilpraktiker“ draufgehauen, da diese nun mit „Halbwissen“ auf die Menschheit losgelassen werden, usw.

    Wer schon einmal in die Ausbildung von Ärzten geschaut hat, wird sich allerdings wundern. Aus der Historie wird dem ärztlichen Stand durch Studium und anderen Dinge eine große Kompetenz zugeschrieben. Wer allerdings schon einmal in die ärztliche Ausbildung bzw. Studium hineingeschaut hat, wird sich wundern… . Ein „guter Arzt“ ist oder wird jemand, der im Studium gut auswendig lernen kann und im „schlimmsten Falle“ Symptome behandelt… 😉 In diesem Sinne!

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    • Das liegt eben daran, dass Heilpraktiker zu 99 % Humbug und Quaksalbereien praktizieren. Bei Ärzten sind das bedeutend weniger. Das ist nun mal Tatsache. Hier eine nüchterne Zusammenfassung zum Thema:
      https://www.psiram.com/ge/index.php/Heilpraktiker
      Aber wer Humbug und Quacksalbereien toll findet, für den ist das alles sicherlich irrelevant. Und was die Ausbildung von Ärzten betrifft:
      Mängel im Flugzeugbau bestätigen nicht die Existenz von fliegenden Teppichen.

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  13. Was ist eigentlich die raison d’être des Heilpraktikers? Wozu wird gerade er gebraucht, oder genauer: zu was hält er sich für nötig?

    Unterm Strich bleibt eigentlich nur eines: das Angebot von Methoden, die ihre Wirksamkeit nie belegen konnten und deshalb auch nie Bestandteil von Medizin wurden. Was soll ich dort?

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  14. Danke, der Beitrag spricht mir aus der Seele.

    Nachdem sie in ihrem erlernten Beruf keine Arbeit fand, konnte ich die wundersame Metamorphose einer gelernten Elektronikerin in eine Heilpraktikerin, aus nächster Nähe verfolgen. Niemand wird bestreiten können, dass die Ausübung des Berufs des Elektronikers, ohne die Anerkennung der Naturgesetze, funktioniert.

    Mit dem immer tieferen Eintauchen in die unwissenschaftlichen Irrlehren der so genannten Heilpraktiker-Ausbildung, veränderte sich der Blick der Elektronikerin auf die reale Welt, beängstigend. Aber nicht nur der Blick auf Natur und Wissenschaft änderte sich radikal, egozentrische Selbstbezogenheit, ja blanker Egoismus, beherrschte zunehmend ihr Handeln. Ich hatte den dringenden Eindruck, dass demnächst das Newton´sche Fallgesetz oder der Sonnenaufgang im Osten geleugnet werden würde.

    An die Stelle von diesem Wissen traten unwissenschaftlicher Irrglaube, kultähnliche Zeremonielle und okkulter Budenzauber, bei gleichzeitigem Brabbeln von matraähnlichen Beschwörungsformeln. Außerdem gehörten Trommeln, Rasseln und Fetischgegenstände fortan zu ihren dubiosen Ausrüstungsgegenständen.

    Heute ist nichts mehr von der Person übrig, die ich kannte und verehrte. Heute glaubt sie z.B. an die so genannte „Potenzierung“ von milliardenfach verdünnten Stoffen nur durch 10-faches Aufschlagen des Behälters auf ein Lederkissen. Der ganze Unfug nennt sie Homöopathie.

    Die Frau ist auf das naturwissenschaftliche Bildungsniveau eines Menschen aus dem späten Mittelalter geschrumpft. Das ist für mich schmerzhaft zu sehen, noch mehr fürchte ich um das Wohlergehen der Menschen, die ihr leichtgläubig vertrauen.

    Die Ausübung der Heilkunst gehört nicht in Laienhände!
    Ich finde es hochgradig gefährlich, dass das verantwortungsvolle österreichische Modell in Deutschland leider keine Anwendung findet.

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  15. Hallo an Alle. Ich habe den Bericht gelesen und muss nun auch mein Kommentar dazu abgeben. Ich selbst halte von Methoden der Esoterik etc auch nicht viel. Aber das nun so runterziehen wie es hier gemacht wird ist nicht okay. Ich komme selbst aus der Medizin und mache nun meinen HP für Psychotherapie. Ich kann guten Gewissens sagen das ich die Ausbildung sehr anspruchsvoll finde und man absolut eine gute Einsicht in die Erkrankungen der Psyche bekommt. Es ist nicht die Rede davon jemanden zu behandeln ohne weitere Ausbildungen angeschlossen zu haben. Ja theoretisch dürfte man es aber es sollte ein jeder so viel Verantwortungs Bewusstsein in sich tragen noch eine Menge an Wissen daran anzuschließen. SORGFALTSPFLICHT! Und sind wir mal ganz ehrlich, die Sache hat immer zwei Seiten. Es gibt diejenigen die es gut machen und leider auch die wo es anders ist aber ich kann auch sagen das diese Sache in jedem Beruf so ist. Nur weil jemand eine Ausbildung, Studium etc gemacht hat heißt es noch lange nicht das er so arbeitet und vorgeht wie es sein müsste. So meine Meinung und Erfahrung! Desweiteren möchte ich mal anregen so manch einem seine Wortwahl und Ausdrucksweise zu überdenken. Schade eine Sache zu herunte rzu reden obwohl die ein oder andere Hintergrund Info noch fehlt. Im übrigen sollte ein jeder Mensch seinen Weg finden und oft lässt sich doch auch Schulmedizin mit einem Heilpraktiker gut kombinieren!

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    • „…oft lässt sich doch auch Schulmedizin mit einem Heilpraktiker gut kombinieren!“

      das stimmt. Nur ich hätte echt Angst vor einem Arzt, einer Krankenschwester, einem Pfleger, der während seiner Ausbildung nicht mal einen echten Patienten zur Gesicht bekommen hat und nicht mal eine Spritze unter Aufsicht gesetzt hat.
      Einer Heilpraktiker-Prüfung beinhaltet keinen praktischen Teil, schlimmer noch, man braucht nicht mal einen Nachweis, dass man irgendwo z.B. im Krankenhaus ein paar Stunden Praktikum gemacht hat.

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      • Deswegen hatte ich in meinem Text bereits erklärt das man noch einige Ausbildungen anschließen muss die auch Praktische Übungen mit sich bringen. Anders geht es nicht und sollte von keinem gemacht werden. Die HP die in meinem Umfeld sind haben eine Menge an Ausbildungen! Aber nochmal zur Medizin auch das Spritzen ist nicht von einem mal Arzt überprüfen gelernt. Das kommt mit den Jahren und der Übung. Ist einfach so!

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  16. Pingback: „Ekelhafte Lobbyistenaktivität“? Münsteraner Kreis zu den Heilpraktiker-Vorwürfen @ gwup | die skeptiker

  17. Wieviele haben keine Bedenken die eigene Psyche von jemandem „behandeln“ zu lassen der nach ein paar Wochenend Seminaren glaubt Psychotherapeut zu sein… es ist erschreckend! Ob sich diejenigen auch von einem Mechaniker operieren lassen würden weil er einen 15 Monate andauernden Crashkurs gemacht hat und sich Youtube Videos zu Operationen angesehen hat? Der HeP darf sich zwar nicht Psychotherapeut nennen, wohl aber Therapeut da dies keine geschützte Berufsbezeichnung ist.

    Zu allem Übel darf dieser auch ALLE Verfahren der Psychotherapie anbieten, sprich: kognitive Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Familienaufstellungen, Psychoanalyse, NLP Therapie, Da läuft es einem kalt den Rücken runter.

    Was sind die persönlichen Voraussetzungen die man für eine solche Ausbildung mitbringen muss?? Lassen Sie es sich auf der Zunge zergehen! Ein Hauptschulabschluss mit Schulabgangszeugnis! Wie lange dauert die Ausbildung für zB kognitive Verhaltenstherapie? 64 Unterrichtsstunden à 45 Minuten (zB Lebenblüte, Schule für Naturheilkunde). Dem Gegenüber stehen ein 1er Abitur, ein Hochschulstudium von 5 Jahren plus 3 Jahre Weiterbildung zum Psychotherapeuten. Was klingt für Sie vertrauenswürdiger?

    Wie viele Laien wissen das schon und beschäftigen sich damit? Es herrscht ein Mangel an Psychotherapeuten, lange Wartelisten und dann sieht manch einer in einem Heilpraktiker eine tolle Alternative. Er ist ja Therapeut, der muss ja was gelernt haben.

    Ich arbeitete ein paar Jahre in einer psychiatrischen Ambulanz. Auch dort kamen nicht selten Patienten an, mit schweren Krisen, die zuvor beim Heilpraktiker waren, dort Traumatas aufgerissen werden aber im Weiteren keiner weiß wie man damit adäquat umgeht.

    In meinen Augen gehört der Heilpraktiker für Psychotherapie verboten, ohne Wenn und Aber!! Wenn die eigenen Leistungen und persönlichen Kompetenzen für ein Hochschulstudium nicht ausreichen muss man sich Alternativen im Gesundheitsbereich suchen anstatt aus Ego Gründen auf Biegen und Brechen therapieren zu müssen auf dem Rücken chronisch kranker Patienten ohne zu realisieren was man damit anrichtet. Es ist wie bereits im Artikel beschrieben: fahrlässig und gemein gefährlich!

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