Kongress „Medizin und Bewusstsein“ – der übliche €soterische Etikettenschwindel

Gastbeitrag vom Pleitebegleiter

Offene Mail an den
Ersten Stadtrat der Stadt Königstein im Taunus

Kopien an
alle im Königsteiner Magistrat vertretenen Parteien,
die örtliche Presse
sowie ans HR Fernsehen Redaktion defacto

 

Betrifft Kongress „Medizin und Bewusstsein“, 26. – 28.09.2014 im Haus der Begegnung

 

Sehr geehrter Herr K.,

laut „Ablauf“ auf der Internetseite sollen sie am 26. September an der Eröffnung des og. Kongresses anwesend sein und die Teilnehmer begrüßen. Ich möchte ihnen deshalb dazu einige Informationen übermitteln.

Dieser Kongress lässt, ganz vorsichtig ausgedrückt, keinen seriösen Hintergrund erkennen. Bereits der Name ist eine Etikettenschwindel. Mit evidenzbasierter Medizin hat die Veranstaltung bestenfalls nur in homöopathischer Dosis etwas zu tun. Sie ist nichts weiter als eine Informations- und Werbekampagne auf dem Sektor des Esoterik- und Psychomarktes.

Auf der oben verlinkten Startseite finden sie ein Banner zu QUER-DENKEN.TV. Hier einige Einzelheiten über dieses dubiose Internet-Fernsehen: LINK
Und dazu näheres über dessen Spiritus Rector: LINK (Michael Vogt)
Daran kann man gleich erkennen, woher der Wind weht.

Über die Inhalte des Kongresses können sie sich selbst ein Bild machen, wenn sie die Themen der aufgelisteten Referenten überprüfen, vorneweg der Mitorganisator Ruediger Dahlke. Daran können sie ja selbst sehen, dass diese Veranstaltung mit seriöser Medizin nichts am Hut hat.

Interessant auch ein Blick auf die Listen der Sponsoren und Partner. Da findet man z.B. das Netzwerk MOMANDA. Das ist alles Beutelschneiderei des Esoterik- und Psychomarktes. Der Veranstalter bietet dazu auch Verkaufsstände für entsprechende Aussteller an. Von daher müsste der Kongress nach meinen Verständnis wahrheitsgemäß ganz anders heißen. Um den Rechtsanwälten aus dieser Ecke keine Angriffsfläche zu bieten, schreibe ich das jetzt lieber nicht.

Dann ist noch dieser Herr Hellinger mit von der Partie. Hier können sie einen kritischen Fernsehbericht über ihn und seinen gefährlichen Psycho-Pfusch angucken.

Dazu hat die AGPF ausführlichere Informationen auf Lager. Das hat dann wohl was mit dem „Bewusstsein“ zu tun, welches der Veranstalter postuliert. In dem Kontext wirkt der triviale Slogan „Liebe heilt“ mehr als unglaubwürdig.

Im Jahr 2007 sagte die damalige Bürgermeisterin von Meersburg am Bodensee, Sabine B. (CDU), ihre Teilnahme an einer Veranstaltung und ein Grußwort wegen Bert Hellinger ab (Schwäbische Zeitung vom 08.11.2007)

Aufgrund der vorliegenden Fakten möchte ich ihnen, sehr geehrter K., empfehlen, dem Beispiel ihrer Kollegin aus Meersburg zu folgen und ihre Teilnahme im Namen der Stadt Königstein an der Eröffnung dieser Veranstaltung zu verweigern.

Mit freundlichen Grüßen
ihr
€soterischer Pleitebegleiter

35 Gedanken zu “Kongress „Medizin und Bewusstsein“ – der übliche €soterische Etikettenschwindel

  1. Es geht hier schlicht um Herrn Walter Krimmel, Stadtrat in Königstein. Dieser steht in Amt und Tätigkeit in Außenwirkung und kann auch namentlich so genannt werden – egal ob in der Lokalpresse oder in einem kritischen Blog. Hier wird ja keine falsche Behauptung geäußert, Herr Krimmel nicht in irgendeiner Form diskreditiert.
    Als Stadtrat von Königstein muss sich Krimmel aber eines bewusst sein. Mit seinem Auftreten auf dieser Messe adelt er jene mit scheinbarer gesellschaftlicher Akzeptanz. Dabei verwechselt Krimmel dieses jedoch mit oft erwähnten Mainstream. Krimmel trägt Verantwortung und mit jener hat er nicht jede Bühne zu bevölkern, gesellschaftlicher Wert ist hier nicht zu finden sondern lediglich persönliche Petitessen und schräge Weltbilder mit Heilungsanspruch welcher keinen Nutzen in dieser Richtung tragen.
    Bevor Krimmel hier über die Bühne stolpert, strauchelt, sollte sich dieser beispielsweise bei Sekten Info NRW – http://www.sekten-info-nrw.de/ – informieren. Auch bei VIKAS – https://vikas.de/ – findet er nützliche Informationen, beispielsweise im Lexikon.
    Da dies eine öffentliche Mail ist wird Krimmel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch über meinen Kommentar stolpern, kann also nicht behaupten, er hätte von nichts gewusst.
    Das es auch anders geht hat bereits Holetschek in 2010 in Wörishofen bewiesen – http://www.sueddeutsche.de/bayern/bad-woerishofen-wirbel-um-fliege-seminar-kalter-guss-fuer-die-kneipp-stadt-1.1017351
    Krimmel kann also auch Zivilcourage gegen hier beworbenen Obskurantismus zeigen.

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  2. Hallo eMIR, immer schön langsam, eins nach dem anderen. Jetzt sind wir in Königstein.

    Es kann ja jeder seine persönlichen Kritikpunkte dort hin schreiben. Auch gibt es in dem Programm sicherlich noch mehr Details, die besonders übel riechen und die man deshalb noch herausstellen sollte. Man kann ja in so einer Mail nicht alles auf einmal hinein packen, sonst wird das eine Doktorarbeit im Fach Beklopptologie.

    Hier sind die von mir angeschriebenen Mailadressen:

    Ersten Stadtrat der Stadt Königstein im Taunus
    Herrn Walter Krimmel
    magistrat@koenigstein.de

    Kopien an

    CDU Köngistein info@cdu-koenigstein.de
    Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein alk@alk-koenigstein.de
    SPD Königstein tilmann.stoodt@t-online.de
    FDP Königstein alexander.bethmann@fdp-koenigstein.de
    Bündnis90/Grüne Königstein kreisverband@gruene-hochtaunus.de

    Redaktion Taunus-Nachrichten kw@hochtaunus.de
    Taunus-Zeitung Redaktion Königstein tz-koenigstein@fnp.de
    Hessischer Rundfunk Redaktion defacto defacto@hr.de

    Bestimmt gibt es noch mehr Adressaten, die man informieren sollte. Aktive Mitarbeit ist ausdrücklich und herzlich willkommen.

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  3. Es ist ja inzwischen ganz normal, dass solche fragwürdigen Veranstaltungen in öffentlichen Einrichtungen toleriert werden. Wir haben hier im Blog schon einige Beispiele (Wiesbaden, Garching) und das von MIR aufgezeigte Verschwörungsfanatiker-Treffen im November in Neu Isenburg ist auch so eins. Es geht bei der Vermietung der Räume nur ums Geld bzw. darum, dass die Bilanz am Ende des Jahres keine roten Zahlen aufweist.

    Da gehört es ist den meisten Fällen zum Standard, dass ein Vertreter der Gemeinde/Stadt bei der Eröffnung der Veranstaltung anwesend ist und ein Grußwort verliest. Wenn es eine Messe über die kulinarischen Genüsse der Region ist, kommt der (Ober)Bürgermeister persönlich. 🙂 Bei sonstigen Terminen schickt er seinen (Unter)Bürgermeister. 😦 Ist bei den Sonstigen faules Zeug dabei, wird es meisten nicht erkannt oder einfach ignoriert.

    Hier hatten wir 2010 so was in der Art:
    https://blog.psiram.com/2010/05/messe-einheit-burgermeister-manfred-horf-cdu-unterstutzt-scharlatanerie/

    Nun weiß die Stadt Königstein im Taunus aber was Sache ist und keiner kann mehr sagen, er hätte von nichts gewusst.

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  4. Was ist das denn hier für eine Inquisition?

    Hier werden selbstlose Menschen, die der Welt nur Gutes wollen und von ihren Mitmenschen nur das Beste, nämlich ihr Geld, auf schändlichste Weise verleumdet, verunglimpft, beleidigt, gerufmordet, diskriminiert, kriminalisiert und skalpiert. Also bitte, Hut ab vor der Initiative und weiter so!
    Ich habe dann auch an Herrn Krimmel eine Email verfasst.

    Werter Herr Krimmel,

    über den kommenden Kongress Medizin und Bewusstsein habe ich im Ratgeber News Blog gelesen.
    Die Kritiker haben vollkommen Recht. Das ist alles übelste Geschäftemacherei. Es gibt einen aktuellen Fernsehbericht zu dem Problem.

    Unsere Bürgermeisterin in Hofheim unterstützt schon sein Jahren so eine irre Esoterikmesse, nur weil sie in der Stadthalle stattfindet und ein bisschen Geld einbringt. Ich bin deshalb aus der SPD ausgetreten.
    Ich kann Ihnen auch nur den guten Rat geben, sich von so etwas nicht vereinnahmen zu lassen. Lassen Sie sich nicht von schwülstigem Liebes-Geschwätz täuschen! Das ist alles nur Makulatur. Es geht nur ums Geld.
    Besonders schlimm finde ich es, wenn kranke Menschen dadurch verunsichert und geschädigt werden. Wenn solche Dinge in städtischen Häusern stattfinden, sieht es für viele aus, als ob es in Ordnung sei. Und wenn Politiker es auch noch unterstützen, umso mehr. Da liegt der Hund begraben.

    Hochachtungsvoll
    JoT

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  5. Es gibt inzwischen ein Echo vom hr. Defacto will das in der Redaktionskonferenz besprechen. Ich habe zusätzlich ein paar Infos geschickt, was sonst noch so in Hessen abgeht: BeTeWi und Frankfurter Ring.

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    • Das müsste doch fürs Fernsehen interessant sein. Immerhin erscheint da ein prächtiges …. ähm, ein prächtier Star, der Höllinger Bertl. Das ist so als käme Hamer. Nur könnte man dem gleich am Flughafen Handschellen anlegen.

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    • Dürftiger Artikel eines mittelmäßigen Provinzjournalisten. Der war wohl zu faul, sich den Film über Höllinger anzuschauen. Jeder kann, niemand muss. Muss denn Herr Krimmel unbedingt da hingehen und den Schrott durch sein Grußwort aufwerten? Und dem Herrn Helm kann man nur sagen: Deutschland ist ein freies Land. Da darf sich jeder blamieren wie er will.

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    • Beim näherem Hinschauen ist der Artikel eigentlich gar nicht so übel. Dem unbedarften Leser eröffnet sich das leider nicht so leicht. Bürgermeister Helm macht darin jedenfalls keine Glanznummer:

      Ich bin die Freiheitsstatue von Königstein. Mir ist alles egal. Ich kümmere mich um nichts.
      Hauptsache, unser hässlicher Schuhkarton ist ausgelastet.

      Was macht die Stadt Königstein, wenn sich nächstes Jahr die Wahrheitsmafia dort ansagt?
      http://quer-denken-kongress.de/
      Bei dem medizinlosen Bestusstseinskongress hat sie schon einen Fuß in der Tür. Da wird’s mitunter auch richtig schön braun. Schickt Bürgermeister Helm dann auch seinen Stellvertreter zur Begrüßung oder kommt er persönlich?

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  6. Am 2. September 2010 schrieb ich an Frau Gisela Stang, SPD-Bürgermeisterin von Hofheim/Ts., die nachfolgende E-Mail:

    Hallo, Frau Stang,

    in der zurückliegenden Zeit habe ich Sie mehrfach über das Wesen der Esoterik informiert. Ich hatte Ihnen außerdem empfohlen, die Schirmherrschaft über die Esoterik-Messe in Hofheim Ts. in Ihrem eigenen Interesse nicht zu übernehmen. Leider haben Sie sich als ausgesprochen beratungsresistent erwiesen und lassen es sich offensichtlich nicht nehmen, als SPD-Bürgermeisterin das Geschäft der Volksverdummung weiter aktiv zu betreiben !

    Lesen Sie jetzt mal nach, was über Sie und die Esoterik-Messe in Hofheim Ts. heute im Brightsblog steht !

    Hier ein Auszug:

    Der Eso-Wahnsinn von Hofheim/Taunus
    September 2, 2010 — nickpol

    Der Wahnsinn hat System. Die sozialdemokratische Eso-Fee und Dodo-Preisträgerin Genossin Stang gibt wieder einmal die Schirmherrin. Da ist es bedauerlich, dass Deutschland noch nicht die EU-Richtlinie umgesetzt hat, die da besagt, dass Wahrsager, Kartenleger und die ganze Schamanen-Clique ihre Kunden aufklären müssen. Darüber, dass es sich nicht um wissenschaftlich fundierte und vor allem bewiesene „Therapien“ handelt. Es ist Unterhaltung. In England drohen bei nicht Belehrung des Kunden mehrere tausend Pfund Strafe.
    http://www.brightsblog.wordpress.com/der-eso-wahnsinn-von-hofheimtaunus (Zitatende)

    Ich werde jetzt diese Info auch ins Internet-Forum der SPD stellen. Wenn es nach mir ginge, müßte nicht nur gegen den Genossen Sarazzin, sondern auch gegen Sie ein Parteiausschlußverfahren eingeleitet werden. Sie ignorieren zweifellos die Tatsache, dass in der Esoterik-Szene gutgläubige, uninformierte Leute auf die übelste Art und Weise betrogen und abkassiert werden. Sie sollten sich schämen, dass Sie solche Geschäfte mit der Übernahme der Schirmherrschaft fördern und legitimieren. (In England müßten Sie wegen der Mittäterschaft bei Betrugsdelikten mit auf der Anklagebank sitzen. Demnächst hoffentlich auch in Deutschland !)

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    • Genossin Gisela Stang wurde wegen ihrer hervorragenden Leistungen für die deutsche Sozialdemokratie und den Sprung Hofheims im Jahre 2012 in eine höhere geistige Dimension in den Landevorstand der hessischen SPD gewählt.
      http://www.spd-hessen.de/personen/11030/293589/Gisela-Stang.html
      Kann gut sein, dass sie mal Ministerin wird, vielleicht sogar Gesundheitsministerin. Dann können wir sicher sein, dass in Hessen Kobolde, Feen und Gnome die Krankenhäuser übernehmen.

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  7. Nachtrag:

    Nachdem ich die im vorstehenden Kommentar erwähnte E-Mail an Frau Stang gesandt hatte, erhielt ich zu meiner Überraschung geraume Zeit danach einen Anruf von Herrn Häke, dem Veranstalter dieser Esoterikmesse. Er berief sich auf eine Mitteilung von Frau Stang, die ihm offenbar meine E-Mail zur Kenntnis gebracht hatte. Er fragte mich, ob ich damit einverstanden sei, dass unser Telefonat aufgezeichnet werde. Dagegen hatte ich nichts einzuwenden, war mir aber bewusst, dass Herr Häke versuchen würde, mich zu Aussagen zu bewegen, die er später evtl. gerichtlich gegen mich verwenden könnte. Diesen Gefallen tat ich ihm allerdings nicht, denn was ich ihm zu sagen hatte, waren lediglich Fakten über dass mehr als fragwürdige Unwesen der Esoterik.

    An Frau Stang schrieb ich daraufhin die folgende E-Mail:

    Sehr geehrte Frau Stang,

    ich war zugegebenermaßen sehr überrascht, gestern einen Anruf von Herrn Häke zu erhalten. Von der Vertraulichkeit von Informationen scheinen Sie offenbar nicht besonders viel zu halten ! Aber sei’s drum. Sie können ja vermutlich nicht wissen, was es bedeutet, in der Esoterikbranche namentlich bekannt zu sein. So erhielt einer meiner Mitstreiter, Richard Maxheim, erst vor kurzem eine Morddrohung !!! Auch ich habe von Anhängern von Esoterik-Gurus schon per E-Mail Schläge angedroht bekommen.

    Ich bitte Sie jetzt nur um die Beantwortung der Frage, ob Sie auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft über die Grenzenlos-Messe übernehmen werden. Auf der Homepage von Herrn Häke konnte ich eine solche Zusage nicht feststellen. Das wäre sehr begrüßenswert, denn auch Ihr Parteifreund, OB Dieter Grummer, Hockenheim, ließ sich seinerzeit von mir davon überzeugen, die Zusage zur Übernahme der Schirmherrschaft zurückzunehmen. Ich bin gerne bereit, Sie in einem persönlichen Telefonat mit weiteren Hintergrund-Infos über die Esoterikbranche zu versorgen. Glauben Sie mir nur eines: Toleranz gegenüber dieser Branche ist alles andere als eine Tugend !

    Von Frau Stang erhielt ich darauf die folgende kurze E-Mail-Antwort::

    Sie haben keine Vertraulichkeit der Informationen gewünscht. Und wenn Sie solche Anschuldigungen haben, so erlaube ich mir, die Gegenseite auch zu Wort kommen zu lassen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Gisela Stang
    Bürgermeisterin
    der Kreisstadt Hofheim am Taunus
    Rathaus, Chinonplatz 2,
    65719 Hofheim
    Tel. 06192 – 202 – 216
    Fax 06192 – 202 52 16
    http://www.hofheim.de

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    • Das war ja damals, vor vier Jahren in Hofheim. RM hat das oben schon verlinkt. Aber es geht in Hofheim weiter. Es finden zwar keine Schirmherrschaften mehr statt. Frau Stang eröffnet aber nach wie vor jedes Jahrs die Häke’schen Scharlatanmessen persönlich. Wir werden zur gegebenen Zeit darauf zurück kommen.

      Argus7, vielleicht kannst du solche Briefe aktuell an die Stadt Königstein schreiben. Die Verantwortlichen dort brauchen vielleicht etwas mehr Tacheles. Diesmal ist es aber die CDU.

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  8. Der Bürgermeister von Königstein, Herr Helm, hat mir wegen meiner Mail an Herrn Krimmel geschrieben und um „Name und Adresse des Urhebers“ gebeten „um die Seriosität Ihrer Mail zumindest ansatzweise verifizieren zu können.“ „Ohne diese Angaben wird unsere Verwaltung ihre Zusendungen als anonyme Mail zweifelhaften Ursprungs einstufen und eine dementsprechende Behandlung empfehlen müssen, …“ Dann ist ihm natürlich auch Psiram nicht koscher, weil da auch Name und Adresse fehlen. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich habe versucht, ihm in meiner Antwort von heute das zu erklären. Und auch sonst besteht Klärungsbedarf. Wäre Herr Helm doch nur gegenüber diesem Kongress so skeptisch.

    Sehr geehrter Herr Helm,

    ich danke ihnen für die Mail, allerdings haben sie in der Anrede meinen Namen falsch geschrieben. Macht nichts. Sie liegen aber auch sonst falsch. Es ist falsch zu glauben, die Qualität einer Botschaft hinge davon ab, ob Adresse und Telefonnummer des Boten bekannt sind. Ich habe in der Vergangenheit unangenehme Erfahrungen sammeln müssen, nachdem eine Kommunalpolitikerin meine Daten weitergegeben hatte. Da kamen wütende Anrufe und idiotischen Briefe. Seitdem halte ich mich lieber bedeckt. Meine Person ist auch völlig nebensächlich. Ich hoffe diesbezüglich, trotz ihrer etwas herablassenden Formulierungen, auf ein gewisses Maß an Verständnis ihrerseits.

    Ich beziehe mich auch auf diesen Presseartikel:
    http://www.taunus-zeitung.de/lokales/hochtaunus/vordertaunus/Jeder-kann-niemand-muss;art48711,1018021
    Meine Mail vom 31. August war an den Ersten Stadtrat, Herrn Krimmel, gerichtet. Die Kopien gingen deshalb an die im Magistrat vertretenen Parteien, damit man dort ebenfalls Bescheid weiß. Herr Krimmel wurde von mir ja nicht als Privatperson angeschrieben, sondern als Repräsentant der Stadt bei dem anstehenden Kongress. Was die Seriosität meiner Informationen angeht, so lässt sich diese doch ganz leicht anhand meiner Linkverweise überprüfen. Haben sie sich den Fernsehbericht über Bert Hellinger angeschaut? Diesen Menschen wird man auf dem Kongress als den größten Psychotherapeuten aller Zeiten feiern.

    Psiram ist korrekt, auch wenn sich die Autoren bedeckt halten. Sie haben dafür ähnliche Erfahrungen und Gründe wie ich. Die Artikel im Psiram-Wiki zeichnen sich durch lückenlose und leicht überprüfbare Belege aus. Man muss da nichts glauben, man kann sich von allem selbst überzeugen. Deshalb wird Psiram inzwischen auch von vielen Medien als seriöse Informationsquelle geschätzt. Allerdings ist Psiram zurzeit offline. Es gibt immer wieder Angriffe auf den Dienst. Kein Wunder, denn er ist vielen Scharlatanen und windigen Geschäftemachern aus der Esoterikszene ein Dorn im Auge. Regelmäßig wird Psiram von zwielichtigen Internetnutzern diskreditiert, auch mit falschen Anschuldigungen. Den Kritikern fällt oft nichts besseres ein, als das namenloses Impressum wie ein Staatsverbrechen aufzublasen.

    In meiner Mail an Herrn Krimmel habe ich diesen nicht dazu aufgefordert, der Eröffnung des Kongresses fern zu bleiben. Es war lediglich eine Empfehlung von mir. Natürlich mit der noch dringenderen Empfehlung verbunden, sich näher zu informieren und sich ein eigenes Bild zu machen. Ich möchte auf den wahren Charakter diese Kongresses hinweisen, z.B. dass bei dem Titel zwar Medizin drauf steht, aber keine Medizin drin ist. Der Rest ist Esoterik- und Psychomarkt, hier als Bewusstsein deklariert. Das ist der Etikettenschwindel. „Liebe heilt“ ist Kappes. Unser Körper heilt sich selbst und braucht dazu keine trivialen Sprüche. Und wenn er es alleine nicht schafft, ist Medizin angesagt und kein esoterischer Psycho-Pfusch.

    Es gibt keine Glaubensdiskussion zwischen Medizin und Esoterik. Medizin beruht auf Wissenschaft und Esoterik ist Schwachsinn. Zu der Worthülse „Schulmedizin“:
    >> Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der Begriff in Deutschland benutzt, um die vorwiegend jüdische Ärzteschaft zu diffamieren und stattdessen die gesunde „Volksmedizin“ oder eine „Neue Deutsche Heilkunde“ als Gegenstück zur „verjudeten Schulmedizin“ zu propagieren.<<
    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schulmedizin
    Dieser geschichtliche Aspekt ist wenig bekannt. Ich kenne ihn und verwende den Begriff deshalb nicht. Medizin ist Medizin, das angeblich Alternative oder Komplementäre dazu ist nichts weiter als Quacksalberei. Und der ganze Bereiche des so genannten geistigen Heilens ist nicht einmal mehr das.

    Sehr geehrter Herr Helm, sie könne natürlich meine Einlassungen als unseriöse einstufen und ignorieren, nur weil ich meine Adresse nicht bekannt gebe. Das ist mir wurscht. Ich habe meinen Job getan und überlasse alles weitere ihren „Gremien“, die ich selbstverständlich wieder mit Kopien dieser Mail bedenken werden. Niemand soll sagen können, er hätte von nichts gewusst. Nein, keine Zensur, da wäre ich auch dagegen. Aber man wird doch wohl noch aufklären dürfen, damit da niemand mit falschen Erwartungen hingeht und möglicherweise sogar zu Schaden kommt.

    Diese Aufklärung wäre eigentlich ihre Aufgabe als Bürgermeister. Das wäre auf jeden Fall besser, als sich dagegen quer zu stellen. Schlussendlich geht es ja auch um den guten Ruf des Kurortes Königstein.

    Das alles wird auch hier dokumentiert:
    (Link hier hin)

    Mit freundlichen Grüßen

    XXX
    Unverifizierter Zeitgenosse

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    • @ Pleitebegleiter,
      es ist nichts neues, dass einige Stadtväter sich derartigen Veranstaltungen anbiedern. Bei gründlicher Recherche ist auch schon aufgefallen, das Familienmitglieder jener selbst in esoterischen Kreisen wieder auftauchten, mitunter sogar die eigene Frau.
      Ihrem offenen Brief und folgenden schließe ich mich vollumfänglich an, nicht zuletzt darum, weil Staat und dessen gewählte Vertreter immer wieder zu ermahnen sind, dass sie für die Bürger eine Führsorgepflicht und Schutzfunktion haben.

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  9. Die Kongressveranstalter präsentieren nun aktuell auf ihrer Website die Ehrenbürgerschaft Bert Hellingers in Mexiko.

    Ganz neu ist die Kunde nicht, denn das war schon im Juli.
    http://www2.hellinger.com/home/seminare/aktuelle-bilder-mexiko/

    Vielleicht will man damit jetzt nur schnell noch das Image Hellingers in Königstein aufpolieren. Dabei befindet sich Hellinger mit seiner Ehrenbürgerschaft im Land der Sombreros in bester Gesellschaft. Erich Honecker wurde das auch. Und dieser Herr hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kim_Jong-il
    Der hatte soviel auf dem Kerbholz, dass eine mexikanischen Ehrenbürgerschaft alleine nicht ausreichte.

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    • Was so etwas wohl kostet? In Mexiko kann man vieles käuflich erwerben. Doktortitel, Professuren, was das Ego begehrt. Ich will damit nicht behaupten, Hellinger hätte sich diese Ehrenbürgerschaft selbst kauft. Er hat in der ganzen Welt so viele fanatische Anhänger, die gerne für so etwas Geld zusammen legen. Damit kann man einem doch ein tolles Geschenk machen. Bestimmt weiß er gar nicht, wie das kam. An der gezeigten Freude auf den Fotos ist jedenfalls nicht zu zweifeln. An der Seriosität der Ehrenbürgerschaft aber sehr wohl. Vor Ort könnte man sicherlich schnell herausfinden, wer geschmiert wurde. So etwas ist in Mexiko ganz normal, wenn es dem Staatsapparat nicht in die Quere kommt. Warum sollte eine Stadt oder ein Land jemandem solch eine Ehre verleihen, nur weil er dort ein Massenseminar abhält? Das ist doch Blödsinn. Nee, nee Hellinger und Konsorten, da ist was faul.

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      • Daran kann man doch mal wieder sehen, wie doof die Eso-Heinis sind. Da führen sie was ins Feld, was so leicht zu relativieren ist. Herzlichen Glückwunsch zur Kollegialität von Bert Hellinger und Kim Jong-il. Viva Mexico.
        Aber eine gute Idee für die Königsteiner Klopse: Ehrenbürgerschaften verkaufen. So kann man die Stadtkasse ausgleichen, wenn der Begegnungsbunker zukünftig nur noch Miese abwirft.

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    • …..musste Honecker durch Infusionen ernährt werden. Am 29. Mai 1994 starb er im Alter von 81 Jahren in Santiago de Chile in einem Reihenhaus im Stadtteil La Reina. Seine Urne wurde in Santiago de Chile beigesetzt. (Wikipedia)

      Der Richtigkeit wegen, ;-), ….. oder habe ich etwas übersehen?

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  10. Die in diesem Blogartikel vorgestellte Geschichte belegt einmal mehr die dringende Notwendigkeit eines Gesetzes zur Regelung des sog. Psychomarktes. Ein wirksamer Verbraucherschutz vor den unseriösen Behauptungen und Machenschaften von Eso-Scharlatanen ist auch deshalb unerlässlich, weil leider in diesem unserem Lande immer noch eine erschreckend hohe Zahl von Eso-Gläubigen festzustellen ist. Da sich unter diesen Gläubigen sogar Politiker befinden, die sich dazu hergeben, den Scharlatanen – wissentlich oder unwissentlich – Freibriefe auszustellen, ist ein den Psychomarkt regelndes Gesetz dringend geboten. Es muss klargestellt werden, dass Politiker, Parteien und andere Organisationen, die das unseriöse Treiben von Betrügern und Scharlatanen jeder Art fördern und unterstützen, sich strafbar machen. (Wie heißt es doch so treffend in der Eidesformel…“Schaden vom deutschen Volk zu wenden und seinen Nutzen mehren…“)

    Sollte ein solches Gesetz eingeführt werden, müsste die SPD-Bürgermeisterin Gisela Stang und der Bürgermeister von Königstein, Herr Helm, mit einer Anzeige wegen der Förderung von betrügerischen Psychoangeboten rechnen. Ob Frau Stang und Her Helm dann zur Einsicht kommen würden…!?

    Ich meine, dass es mit Ermahnungen an die gewählten Vertreter unseres Landes allein nicht mehr getan ist, denn dass die Politik hierzulande ihre Fürsorgepflicht gegenüber den Bürgern vernachlässigt, kann anhand unzähliger Beispiele belegt werden. Der Verbraucherschutz darf nicht nur bei Lebensmitteln greifen, sondern muss folgerichtig auch auf den Psychomarkt ausgeweitet werden.

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    • Sicher hast du recht mit der Forderung nach einem Psychomarkt-Gesetz. So etwas wird auch irgendwann mal kommen, nachdem noch mehr psychisch Kranke von Pfuschern richtig kaputt gemacht wurde. Der Gesetzgeber bewegt sich erst dann, wenn er nicht mehr anders kann. Aber so ein Gesetz ist ja immer ein Einschnitt in die persönlichen Freiheitsrechte. Man kann niemandem verbieten dumm zu sein.

      Wo man ansetzen müsste, das sind die Täter. Und da braucht es nicht unbedingt ein neues Gesetz. Es würden schon ausreichen, wenn bereits das entgeltliche Anbieten von Scharlatanprodukten und nach den Naturgesetzen unmöglichen Dienstleistungen strafrechtlich als das gewertet werden würde, was es tatsächlich ist: Versuchter Betrug. Zivilrechtlich gilt das ja schon teilweise als sittenwidrig. Es sollte eben nicht mehr gewartet werden, bis jemand geschädigt wurde. Was sich gegenwärtig in unserer Rechtsprechung abspielt, das ist eine schleichende Legalisierung von Betrug. Da müsste man massiv entgegen wirken.

      Noch besser als eine gesetzlich Regelung, wäre natürlich der gesunde Menschenverstand. Aber da brauchen wir uns bzgl. großer Teile der Bevölkerung keine Illusionen zu machen. Wenn aber diesbezüglich dann auch bei Politikern gewisse Defizite zwischen den Ohren offenbar werden, ist das schon frustrierend. Man weiß ja schon nicht mehr, wen man wählen soll.

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  11. Ist er ein jämmerlicher Dummschwätzer auf primitivem Truther-Niveau oder ein gefährlicher Demagoge?

    Ich weiß es nicht. Es ist dieses unsägliche verquirlen von Wahrheiten, Halbwahrheiten, Lügen und schlichtem Humbug. Aus dem Bauch heraus empfinde ich ihn deshalb als potentiellen Stinkstiefel.
    Die Penner bei der Stadt Königstein sollten mal aufwachen!

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  12. Es ist merkwürdig. Nun ist schon über Woche seit dem Kongress verstrichen, aber man findet im Netz überall nur die Ankündigungen, als stünde er noch bevor. Ich habe ergebnislos nach irgend einer Reaktion darauf gesucht. Kein Bericht, kein Résumé, kein „es war ein voller Erfolg“, auch nicht bei den Maiworms. Niemand freut sich auf den nächsten Kongress. Es mutet an, als wären alle Beteiligten unmittelbar nach Abschluss der Veranstaltung in eine andere Dimension transformiert. Was war denn da los?

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  13. Ich habe auch vergebens nach einem Echo auf den wundersamen Kongress Ausschau gehalten. Nix da. Auch nichts bei dem Verein, der den Erlös aus der Tombola kriegen sollte.
    Wolfgang Maiworm veranstaltete ja schon im April d.J. den Kongress „Wege ins Glück“ an gleicher Stelle. Die „Königsteiner Woche“, ein wöchentlich erscheinendes Anzeigenblättchen der Taunus-Nachrichten, mit redaktionellen Beträgen freier Mitarbeiter, berichtete wohlwollend darüber:
    http://www.taunus-nachrichten.de/koenigstein/aktuelles/koenigstein/glueck-fuer-etwas-anderes-id10215.html
    Allerdings bemängelt jemand darin, dass zu wenige Besucher gekommen wären. Das muss also schon ziemlich dünn gewesen, wenn eine Heilquacktikerin anfängt öffentlich zu meckern. „Andererseits seien genau die Richtigen dagewesen, die Impulse, Informationen brauchten.“ Also ein paar Leichtgläubige, vielleicht sogar ernsthaft Kranke, die sich von ihr belatschern ließen.

    Wie man dem Artikel auch entnehmen kann, wurden „Wege in Glück“ mit dem Grußwort von Bürgermeister Helm persönlich eröffnet. Man kennt sich, das ist ja wohl klar. Das war ja auch an seiner Reaktion abzulesen. Hatte ich jetzt gerade an Taunus-Amigos gedacht? Und so ein Bürgermeister muss schließlich fast alles mitmachen, sonst wird er nicht mehr gewählt. Viele Politiker kaschieren so ihre politischen Defizite. Sie sind ganz einfach nur beliebt.

    Vor dem verflossenen Kongress brachte die Königsteiner Woche eine neutrale Ankündigung. Man will sich keine Anzeigenkunden vergraulen. Dazu gehört ja auch das lokale Gastgewerbe. Aber die Kritik vom Pleitebegleiter müssen sie ja gekannt haben. Immerhin wurde vermerkt, dass da welche in Fachkreisen umstritten sind.
    http://www.taunus-nachrichten.de/koenigstein/aktuelles/koenigstein/liebe-heilt-%E2%80%93-kongress-haus-begegnung-id14670.html
    Heute, die zweite Ausgabe der Königsteiner Woche nach dem Kongress, immer noch kein Bericht. Das lässt vermuten, dass es da nichts zu berichten gibt. Die Beteiligung wird total mau gewesen sein. Da braucht man wohl kein Wort mehr drüber zu verlieren.

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