Bekommt die Technische Universität München nun endlich ein Bewusstsein?

Bekommt die Technische Universität München nun endlich ein Bewusstsein?

 

Gastbeitrag von Doktor Haus

Die TUM ist eine deutsche Exzellenzuniversität und eine der führenden Universitäten Europas. Schwerpunkte: Ingenieur- und Naturwissenschaften. Das steht so unter Google. Aber da kann die TUM noch so exzellent sein, ein Bewusstsein hat sie bis dato nicht. Das kriegt sie nun erstmals am 18./19. dieses Monats beigebracht. Dann findet nämlich in ihren bis dahin bewusstlosen Hallen die „Konferenz für Bewusstsein und menschliche Evolution“ statt. Das Bestusstseins-Portal Momanda verkündet es freudig. „Tauchen Sie ein, in eine Welt voller Faszination! Über zwei Tage hören Sie ebenso inspirierende, wie erleuchtende Vorträge, die tiefe Einblicke in die Geheimnisse des Lebens geben.“

Veranstalter dieser Erleuchtungen im Rahmen der menschlichen Evolution ist natürlich nicht die TUM selbst, sondern eine TCCHE mit Sitz in St. Albans, England. „Die Referenten zählen zu den weltweit bekanntesten Vertretern ihres Fachs.“ Es sollen alles weltbekannte Wissenschaftler sein. Ja, Dieter Broers, der ist bekannt, und auch Armin Risi. Den Namen J. .J. Hurtak kennt man aus dem Elraanis-Verlag. Giuliana Conforto war schon mal bei Secret TV aufgetreten und Dr. Michael König machte sich durch seine Photonen-Diagnose einen Namen. Der Rest der Koryphäen ist mir unbekannt. Moderiert wird die Konferenz von Thomas Schmelzer, den wir schon als Moderator vom Kongress Medizin und – na was wohl – her kennen. Da rollt also geballtes Bewusstsein auf die TUM zu.

Die TCCHE hat sogar noch Ressourcen. Darunter findet man Gregg Braden, Jakob Lorber und Rudolf Steiner. Allerdings bin ich mir bei den beiden letztgenannten nicht sicher, ob die noch als Verstärkung zu der Konferenz stoßen können. Vielleicht hat die TCCHE diesbezüglich einen evolutionären Trick auf Lager. Bei so viel Bewusstsein weiß man ja nie.

Aber wie steht es nun mit dem Bewusstsein der Technischen Universität München? Klar, da ist keins, sonst würde die Universitätsleitung sich nicht solch einen pseudowissenschaftlichen Scharlatan-Zirkus auf den Hals holen. Auch wenn das keine universitäre Veranstaltung ist, steht es der TUM für ihr Exzellenzentrum nicht gut an, wenn so etwas in ihren Mauern stattfindet. Hier wäre es angebracht, dass die Verantwortlichen mal ein gewisses technisch-wissenschaftliches Selbstbewusstsein entwickeln würden. Aber bitte nicht im Rahmen der menschlichen Evolution. Das würde zu lange dauern.

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9 Gedanken zu “Bekommt die Technische Universität München nun endlich ein Bewusstsein?

  1. Nicht zu glauben !!! Solche Vorkommnisse werfen nun wirklich kein gutes Licht auf die die Seriosität einer deutschen Universität. Dass so etwas an einer deutschen Uni möglich ist, bleibt mir ein Rätsel.

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  2. Zu Thomas Schmelzer findet sich im Internet folgendes:

    Thomas Schmelzer beschäftigt sich als Medienmensch schon seit 20 Jahren mit ganzheitlichen Themen. Nach einer Schauspielkarriere (ca. 350 Drehtage in 20 Filmen und Serien) entwickelte er zahlreiche Dokumentarfilmstoffe und drehte 2004 eine große Dokumentation für arte in Japan. Seine Karriere als TV-Moderator begann 1994 mit der 26-teiligen Serie „TV-Kolleg Wirtschaft“ für ARD und fand ihren Höhepunkt 2001 in einer 200-teiligen Kindersendung für Super-RTL. Regelmäßig tritt er als Gastmoderator in “Welt der Wunder” auf.

    Durch tiefes eigenes Interesse, das mit der Überwindung einer Krebserkrankung begann, vertiefte er sich durch einige Semester Philosophie und Religion und Eigenstudium in spirituelle Themen. Schon 1987 leitete er eine erste Talkrunde über Frieden und Ethik in München, später in Darmstadt (Schirner Seminarzentrum). Seitdem führte er mehr als 80 Interviews mit Experten der ganzheitlichen Szene. Er leitete 2008 ein spirituelles Filmfestival in München, baute als Redaktionsleiter ein weiteres Webportal auf, schreibt als Autor für diverse Magazine, moderiert Kongresse zu den Themen und ist seit 2011 Redakteur bei “raum&zeit”. Sein Herzensprojekt jedoch ist MYSTICA, das er im Jahre 2009 gemeinsam mit der Nightfrog GmbH ins Leben rief. (Zitatende)

    Ein Beleg dafür, nicht alles ungeprüft zu glauben, was einem in öffentlich-rechtlichen Medien wie der ARD und ARTE an Informationen angeboten wird. Wenn Stichworte wie „ganzheitlich“ und „spirituell“ fallen, ist gesunde Skepsis allemal angebracht.

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  3. Das erinnert mich an eine Aktion von 2005 in Hamburg. Da veranstaltete die Buchhandlung Wrage
    http://www.psiram.net/ge/index.php/Buchhandlung_Wrage
    ein so genanntes Kryon-Event im Audimax der Universität Hamburg. Ich hatte damals deswegen Rabbatz gemacht. Fragmente davon sind noch im Archiv vom Akten-Ama zu finden:
    http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=132.0
    Genutzt hat das nicht viel, denn die Uni-Verwaltung hatte in den folgenden Jahren weiter an Wrage vermietet. 2007 war aber auch die MoPo auf dem Plan:
    http://www.mopo.de/news/warum-laesst-die-uni-das-zu–hokuspokus-im-hoersaal,5066732,5562064.html
    Ob das heute noch so läuft, weiß ich nicht. Aber es ist schon traurig, wenn eine Universität es finanziell nötig hat, für solch schräge Sachen ihre Räume zu vermieten.

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  4. Pingback: Kein „Weltkongress für Ganzheitsmedizin“ mehr bei den Medizinern der LMU München @ gwup | die skeptiker

  5. Protest

    Mail an den Präsidenten der
    Technischen Universität München
    Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann
    feedback@tum.de

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Dr. Herrmann,

    ich habe von einer „Konferenz für Bewusstsein und menschliche Evolution“, die in den Räumen der TUM stattfinden soll, erfahren:

    https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2014/10/05/bekommt-die-technische-universitat-munchen-nun-endlich-ein-bewusstsein/

    Die Wissenschaft hat ja zweifelsohne ein ausgezeichnetes Gehirn, wirkt aber irgendwie zahnlos. Pseudowissenschaften habe auch keine Zähne, aber dafür schmierige Klauen.

    Ich protestiere hiermit in aller Form, dass so etwas in einer staatlichen Universität stattfindet.

    Mit freundlichen Grüßen
    Richard Maxheim

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  6. Feedback vom Feedbackmanagement:
    „vielen Dank für Ihre Zuschrift. Wie sich mir der Sachverhalt darstellt, hat die TUM hier Räume an Dritte vermietet. Auf den Inhalt der Veranstaltungen, soweit nicht ausserhalb der Gesetze, hat und nimmt die TUM keinen Einfluß. Wir sind angehalten, bei freien Kapazitäten unsere Räume gegen ein staatlich festgesetztes Entgelt zu vermieten.“
    Nochmal:
    „ich danke ihnen für ihr Feedbackmanagement. Die arglosen Raumvergaben an Dritte bei deutschen Unis sind mir bekannt. Bitte leiten Sie aber trotzdem meinen Protest wie adressiert an den Herr Präsidenten der TUM weiter, denn es geht hier ums Prinzip.“

    Also besser gleich an den Präsidenten mailen:
    praesident@tum.de

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