Plasberg „hart aber fair“: Volksverdummung statt Bildungsauftrag!


Am Montag konnte man wiedermal ein Meisterwerk der Volksverdummung im TV verfolgen. Unter dem Titel: „Die Angst-Diagnose – was kann Krebs heilen?“ offenbarte Plasberg in seiner Sendung „hart aber fair“ den Zuschauern, dass es verschiedene Möglichkeiten gäbe den Krebs behandeln zu lassen und dass jeder selbst nachspüren müsse, welche Therapie individuell die geeignete sei (Sendung in der MEDIATHEK) Unser Kommentator Argus7 hat sich daraufhin an die Redaktion gewendet:

Sehr geehrter Herr Plasberg,

wenn sie dem Motto Ihrer Sendung „hart aber fair“ hätten gerecht werden wollen, dann wäre es angesagt gewesen, wenn Sie die grundlegenden Irrtümer der Pseudowissenschaften „Homöopathie“ und „Anthroposophie“ unmißverständlich offengelegt hätten. Wie bei fast allen Sendungen dieser Art von ARD und ZDF wurde leider einmal mehr keine Klarheit geschaffen. Das mit dieser Thematik zweifellos überforderte Publikum blieb im Nachhinein genauso ratlos zurück wie vor der Sendung. Es ist geradezu sträflich, wie in Ihrer Sendung in diesem Fall mehr zur Verwirrung als zur Aufklärung beigetragen wurde.

Leider hat selbst der Vertreter der Schulmedizin, Dr. Windhorst, es nicht verstanden, seine Position klar und deutlich zu machen. Prof. Edzard Ernst oder Prof. Dr. Beda Stadler hätten unter Garantie mehr Klarheit in die Diskussion bringen können.

Ich vermisste z.B. das Argument, dass das menschliche Immunsystem rund 75 bis 80 % aller Erkrankungen – vom simplen Schnupfen bis hin zur Krebserkrankung – selbsttätig heilt. Gäbe es das menschliche Immunsystem nicht, hätte die Menschheit nicht bis ins 21. Jahrhundert überleben können. (Siehe auch meine E-Mail von gestern mit der Überschrift „Spontanheilung bei Krebs !“ Da berichte ich über meine Spontanheilung bei einer Krebserkrankung) Unsere steinzeitlichen Vorfahren konnten – obwohl sie nicht annähernd das gleiche Lebensalter erreichten wie unsere Generation, immerhin im Verlaufe ihrer Lebenszeit – dank des Immunsystems – für Nachwuchs sorgen. Diesen Selbstheilungseffekt des Immunsystems schreiben aber die Homöopathen und Anthroposophen fälschlicherweise ihrem Wirken und ihren Mittelchen zu.

Fakt ist leider auch, dass im 12-semestrigen medizinischen Regelstudium diesem Aspekt viel zu geringe Bedeutung beigemessen wird. Bei der Vielschichtigkeit des Medizinstudiums kommen leider so einige Themen viel zu kurz. Und so kommt es, dass sich z.B. an der Uni in Leipzig ein homöopathischer Studentenkreis gebildet hat, der nun pseudowissenschaftlichen Schwachsinn als wissenschaftlich darstellt. Dass sich aber ausgerechnet an dieser Uni im Jahre 2003 ein Skandal ereignete, in welchem ein Pharmakologenteam unter der Leitung von Prof. Karin Nieber fälschlicherweise von einem gelungenen Wirkungsbeweis für ein homöopathisches Mittel berichtete, scheint dem Studentenkreis nicht bekannt gewesen zu sein. Nachzulesen unter www.xy44.de/belladonna/

Abgeblockt haben Sie, Herr Plasberg, leider den interessanten Hinweis von Dr. Windhorst, dass es in der Schweiz am 17. Mai 2009 eine Abstimmung über eine Verfassungsinitiative gab, in der die Krankenkassen verpflichtet werden sollten, die Kosten für alternative Medizin zu übernehmen. Diese Verfassungsänderung fand bei den Wählern letztlich mit 67 % eine überraschend hohe Zustimmung.
Mit dem Ja verbindet sich vor allem die Erwartung, die fünf 2005 von Gesundheitsminister Pascal Couchepin aus der Grundversicherung gekippten Therapien (Homöopathie, Anthroposophie, Neuraltherapie, Phytotherapie und die TCM = tradionelle chinesische Medizin) wieder von den Krankenkassen bezahlen zu lassen. Solange das Ausführungsgesetz nicht geändert wird, führt der Weg aber – wie bei der Schulmedizin – nur über den Nachweis der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Mit anderen Worten: Es ist eine weitere Abstimmung darüber erforderlich, ob die wissenschaftlichen Wirkungsnachweise, wie sie für die Schulmedizin Gültigkeit haben, ausgehebelt werden sollen oder nicht. Noch aber gilt die Einschränkung, dass die Kassen nur dann zur Zahlung verpflichtet sind, wenn wissenschaftlich relevante Wirkungsnachweise erbracht werden können. Nach Lage der Dinge gibt es aber für die erwähnten alternativen Therapien keine für nach wissenschaftlichen Regeln erbrachte, akzeptable Wirkungsnachweise. Meiner Meinung nach haben die Schweizer somit für eine Verfassungsänderung gestimmt, für deren Durchsetzung es – ohne weitere Gesetzesänderungen – keine Möglichkeit gibt. Für mich ein Schildbürgerstreich ersten Ranges ! (Man bedenke: Die Schweizer haben nicht nur einem Gesetz, sondern einer Verfassungsänderung zugestimmt !)

Dies wiederum stellt allerdings für die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Biggy Bender MdB, kein Hindernis dar. So fordert sie z.B. im Gesundheitsprogramm der Grünen, dass dann eben die Prüfkriterien für alternative Therapien entsprechend modifiziert werden müßten, damit dann Wirkungsnachweise ermöglicht würden !!! Dämlicher geht’s nun wirklich nicht ! Das wäre so, wie wenn man einem Hochspringer, der die Qualifikationshöhe für die Teilnahme an der Olympiade von – nehmen wir mal an – zwei Metern nicht schafft, die Möglichkeit bietet, die Quali von zwei Metern trotzdem zu schaffen, indem er statt über die Latte zu springen, unter der Latte durchlaufen darf !

Wie man sieht, zieht sich das irreale Denken der Anhänger alternativer Medizin wie ein roter Faden durch dieses Thema. Aus meiner Sicht ist es deshalb geradezu sträflicher Leichtsinn, wenn Sie, Herr Plasberg, in ihrer Talkshow nicht (hart aber fair) für Klarheit sorgen, sondern im Gegenteil den Spekulationen und Vermutungen letztlich weitere Nahrung geben, indem Sie Leute auftreten lassen, die ihren Glauben und ihre selbstgestrickten Annahmen zu Wahrheiten erheben. Allzu leichtgläubigen Menschen haben Sie mit Ihrer Sendung letztlich einen Bärendienst erwiesen.

Es ist aber nicht das erste Mal, dass ich mich veranlaßt sehe, Sendungen von ARD und ZDF mit dieser Tendenz zu kritisieren. Der gesetzliche Bildungsauftrag, den ARD und ZDF eigentlich erfüllen müßten, bleibt zu häufig auf der Strecke. Da mutiert dann gar manche Sendung aus falsch verstandener Toleranz zur Volksverdummung. Alles, was ich bisher über das öffentliche-rechtliche Fernsehen über Alternativmedizin und Esoterik gesehen habe, ist leider nicht dazu angetan, aufklärende Fakten zu vermitteln. Im Bemühen zwischen Pro und Contra einen fairen Ausgleich zu schaffen, bleibt die Wahrheit leider allzu oft im Dunkeln und Ungewissen. Vielleicht sollten Sie mal etwas intensiver über Ihr Motto „hart aber fair“ reflektieren. Hart ist eine Sendung nur dann, wenn sie ein solches Thema völlig emotionslos, mit wissenschaftlicher Präzision und nach weltweit gültigen wissenschaftlichen Kriterien unter die Lupe nehmen und analysieren. Dem Publikum gegenüber wäre es zudem fair, wenn man es nach einer Sendung nicht mit einer offengebliebenen Frage verabschieden würde, die nach Gutdünken interpretiert werden kann. Es müßte doch auch Ihnen bewußt sein, dass viele Menschen nicht in der Lage sind, aus einer TV-Diskussion die richtigen Antworten herauszufiltern. Das aber wäre Teil Ihres Bildungsaufrages gewesen !

Mit freundlichem Gruß

ANTWORT:

Sehr geehrter Herr …,

vielen Dank für Ihre Mail zur Sendung vom 7.11.2011. Herr Plasberg hat
mich gebeten, Ihnen zu antworten.

Sie setzen voraus, es gebe ein „richtig“ oder „falsch“ in der Frage,
welcher Weg einzuschlagen ist, um gegen eine Krebserkrankung vorzugehen,
da Sie augenscheinlich bereits eine gefestigte Meinung dazu haben.

Ziel der Sendung war es aber, dem Zuschauer unterschiedliche Positionen
zum Thema „Krebsmedizin“ zu präsentieren, den Menschen, die sich bislang
noch keine Meinung gebildet haben, Entscheidungshilfe zu geben. Unsere
Aufgabe als Journalisten ist es zu informieren, die Dinge zu erklären
und aufzuklären. Wir wollen dagegen sicher nicht für eine Sache werben.

Auch wenn ich Sie nicht überzeugen konnte und Sie anderer Meinung
bleiben: Ich würde mich freuen, wenn Sie trotzdem wieder „hart aber
fair“ einschalten und uns als kritischer Zuschauer begleiten.

Beste Grüße
Matthias Radner
verantwortlicher Redakteur
„hart aber fair“ (ARD/WDR)

NACHGELEGT:

Sehr geehrter Herr Radner,

Sie und ich haben offenbar eine andere Vorstellung darüber, was die Aufgabe und die Funktion von Journalisten ist.
Sie schreiben zwar: „Unsere Aufgabe als Journalisten ist es zu informieren, die Dinge zu erklären und aufzuklären.“ Ja, wenn Sie sich denn tatsächlich dieser Zielsetzung verpflichtet fühlen, weshalb haben Sie denn in der Sendung die Chance versäumt und nicht aufgeklärt ? Sie können vom durchschnittlichen Publikum schließlich nicht erwarten, dass es über ausreichende medizinische Kenntnisse verfügt, um eine Entscheidung darüber treffen zu können. ob nun die Schulmedizin oder die Homöopathie Recht hat. Insofern haben Sie mit Ihrer Sendung – sicher ungewollt – der Desinformation Vorschub geleistet. Sorry, aber das bezeichne ich als schlechte Information und als sträfliches Versäumnis, wegen nicht erfolgter Aufklärung. Somit haben Sie keine einzige ihrer selbstauferlegten journalistischen Aufgabe erfüllt. Nicht erfüllt wurde auch der Bildungsauftrag, den sowohl die ARD als auch das ZDF wahrnehmen sollten.

Wenn es in der Sendung darum gegangen wäre, ob der FC Bayern oder der BVB Dortmund die bessere Fußballmannschaft sei, dann spielt es keine Rolle, wenn sich zwei Meinungen herausbilden. Beide Wertungen können sowohl richtig als auch falsch sein. Bei diesem Thema hingegen gibt es diese Alternative nun mal nicht. Es kann nur eine Wertung die Richtige sein. Die Sache gewinnt zudem noch dadurch an Brisanz, weil es dabei um eine Frage von Leben und Tod geht.

Ihnen ist offensichtlich nicht bekannt, wieviele Todesfälle allein deshalb zu verzeichnen sind, weil die durch die Homöopathen-Lobby verbreitete Irrlehre eine lebensrettende (schulmedizinische) Therapie unterblieben ist ? Sofern davon zum selbständigen Denken befähigte Erwachsene betroffen sind, mag das noch angehen. Wenn aber Erwachsene über das Schicksal von unmündigen Kindern entscheiden, sieht die Geschichte doch etwas anders aus. Die Pille für ein ewiges Leben kann zwar auch die Schulmedizin nicht anbieten. Sie kann aber – im Gegensatz zur Homöopathie und der Anthroposophie – wissenschaftlich erarbeite Studien vorweisen, die nach weltweit gültigen Regeln und Kriterien erstellt werden. Die Wissenschaft ist zwar auch nicht unfehlbar, aber sie kann für sich in Anspruch nehmen, dass sie sich permanent selbst kontrolliert.

Zu Ihrer Info: Meinen an Sie gerichteten Kommentar können sie in Kürze im Ratgebernewsblog2 einsehen. Dort können Sie gerne eine Antwort hinterlassen.

Mit freundlichem Gruß

34 Gedanken zu “Plasberg „hart aber fair“: Volksverdummung statt Bildungsauftrag!

  1. Erinerung an den Plasberg-Revigiderm-Skandal!
    http://gesundheit.blogger.de/stories/1511299/

    Gerade bei „Hart aber Fair“ gäb´s doch diesen „Faktencheck“,
    über den man den Unsinn der in der vergangenen Sendung revidieren könnte?

    Man kann ja nicht erwarten (nach Revigiderm), das Plasbergs Redaktion wirklich von irgendwas Ahnung hat,
    aber im Nachhinein sollten sie den einen oder anderen Bullshit doch riechen können,
    wenn man sie schon mit Kommentaren direkt hineintunkt?

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  2. Es gibt schlimmeres, so zum Beispiel ebenfalls bei der ARD etwas später: „Ticks, Panik, Phobien – Wann wird die Macke zur Krankheit? Das war Mischberger, ich habe mich an einen Besuch in einer geschlossenen Anstalt für „Schwachsinnige“ erinnert gefühlt, als ich sechs Jahre alt war und das ganze nicht verstanden habe.
    Sag mir, wen du einlädst und ich sage Dir wer du bist! ;-))
    Hella von Sinnen und Cornelia Scheel (Autorinnen)*, Rosa von Praunheim (Filmregisseur), usw, nach drei Minuten habe ich mich sehr schlecht gefühlt und ein Kinderbuch gelesen, wie klug doch Kinder sein können, es ging mir dann wieder besser.
    Nur Tote sitzen bei ARD und ZDF in den ersten Reihen, andere Wesen ertragen das nicht so ohne weiteres, armes Deutschland.
    * Hat noch Hendryk M. Broder gefehlt, welcome to the Horrorshow oder wie die Chinsen so fragen: What`s happend in Germany?
    http://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/

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  3. Modernes Kackgestell mit 8 Buchstaben? Richtige Antwort ist – „Toilette“. Mit der Darstellung solchen hahnebüchenen Unfugs in der Sendung „Hart aber Fair“ gelang Plasberg mal wieder der Griff ins Klo – alternativmedizinisches Esogeschwurbel kräftig umgerühert und fertig ist der Brei, respektive der Scheiß mit dem diese Sendung garniert wurde.
    Das es auch anders geht bewies seinerzeit Joachim Bublath. Zur Erinnerung – nach dieser Sendung gab es aus der nun bloßgestellten „Szene“ Spamaufrufe, bis hin zur drohenden Arbeitsunfähigkeit gegen das ZDF, mit dem Ergebnis das dieses den Beitrag aus seiner Mediathek strich.
    Hat Plasberg etwa Muffensausen? Vermutlich.
    Weils so passend ist und Herr Matthias Radner (verantwortlicher Redakteur) sich vllt. doch nochmal informieren möchte zur Info >>>

    @ Radner >> https://i0.wp.com/www.gekreuzsiegt.de/wordpress/wp-content/uploads/2011/01/282085.jpg

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    • Herzlichen Dank @Flach(s)berg, dass Du mich an die Zeit erinnert hast, als ein Joachim Bublath noch seine Wissenschaftssendungen im ZDF präsentierte. Seine letzte Sendung datiert vom 5. März 2008, danach ging er im Alter von 65 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Hätte Plasberg lediglich das von Dir eingestellte erste Video mit einer Laufzeit von 8:51 Min. vor der Sendung gezeigt, dann wäre so manchem Zuschauer garantiert ein Licht aufgegangen, was es mit dem ganzen Alternativmedizin-Geschwafel, den Schmalspur-Medizinern (das sind die Heilpraktiker) und all den esoterisch verseuchten Heilern, Gurus und Scharlatanen, der Homöopathie und der Steiner’schen Anthroposophie auf sich hat. Alle Blogleser, die sich hier noch zu Wort melden, sollen sich doch bitte, bevor sie meiner Wertung widersprechen, dieses Video ansehen.

      Auch der verantwortliche Redakteur der Sendung „hart aber fair“, Matthias Radner, hätte sich sowohl die Kritik als auch die Blamage erspart, wenn er sich mal angesehen hätte, wie der in der deutschen Fernsehszene schmerzlich vermisste Joachim Bublath seine Sendungen konzipierte und präsentierte. Da wurde gar nicht erst versucht, es allen recht machen zu wollen. Nein, bei Bublath wurden nur nachprüfbare und wissenschaftlich fundierte Fakten auf den Tisch gelegt und es gab keine quasselnden Gäste, die mit ihren höchst persönlichen, unfachmännischen Ansichten dafür sorgten, dass man am Schluß der Sendung immer noch nicht wußte, was letztlich Sache ist. Wer allerdings dem Publikum – um ja niemandem auf die Füsse zu treten – gleich zwei Wahrheiten zur Auswahl anbietet, wobei aber nur eine die Richtige sein kann, trägt eben nichts zur Aufklärung und zur Bildung bei. Und so muß sich das Plasberg-Team eben den Vorwurf gefallen lassen, Volksverdummung betrieben zu haben. Was mich anbetrifft, kann ich jedenfalls auf Plasberg künftig gerne verzichten !

      Versöhnlich stimmte mich dann aber, dass das Publikum auf die Frage, ob man eher der Schulmedizin oder der Alternativmedizin den Vorzug gebe, sich 77,7 % für die Schulmedizin und nur 25,3 % für die Alternativmedizin entschieden.

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    • @ Michael

      „Fehlgeleitete Ausgewogenheit !“ Diese Definition gefällt mir.

      Ich vermute mal, dass die meisten Talkshow-Moderatoren und deren Redaktionsteams ihre Sendungen aus einem guten Grund nach dem Plasberg’schen Konzept anlegen. Sie können dann nämlich auch ohne fachlichen Background mit ihren ebenso uninformierten, unwissenden Gästen über so ziemlich jedes Thema unqualifiziert quasseln. Daraus resultiert dann eben geradezu zwangsläufig eine „fehlgeleitete Ausgewogenheit“ ! (Man kann das auch als Plasberg-Syndrom bezeichnen !)

      Das mag vermutlich auch der Grund sein, weshalb ich mir schon seit geraumer Zeit keine Talkshows mehr ansehe. Ich bin auch nur zufällig in dieser Sendung gelandet.

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  5. Den Versuch, einem ÖRE (HR3 und die „Wochen-Horoskope“ ) mal was über den Widerspruch zwischen „Bildungsauftrag“ und „Volksverblödung“ klar zu machen, habe ich auch mal angegangen. Das Ergebnis war fast 100%ig derselbe Antwortmüll. Das ist, wie wenn man einem Ochsen ins Horn petzt.

    Den Moderatoren-Kaspern und ihren Gehilfen hat offenbar niemand gesagt, dass die Wahrheit nicht ausgewogen und neutral, sondern einfach nur wahr ist. Stattdessen glauben sie vermutlich, dass „in Wirklichkeit die Wahrheit von der Realität abweicht“.

    Es gibt noch ein paar Sendungen im Hörfunk- und Fernsehprogramm, für die ich bereit bin die Gebühren zu zahlen (Hart-aber-fair gehört schon lange nicht mehr dazu!). Viele sind es nicht mehr und die wenigen werden auch immer schlechter!

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    • @ Omnibus56

      Auch ich habe mal dem früheren ZDF-Intendanten, Markus Schächter, wegen der dämlichen Horoskope auf den Videotextseiten 580 bis 586 einen Brief geschrieben. Seine Antwort zeigte mir deutlich, dass die Volksverblödung offenbar Teil des ZDF-Sendekonzeptes ist. Herr Schächter schrieb mir seinerzeit zurück, dass diese Horoskope doch nur der Unterhaltung dienten. Niemand nähme Horoskope doch wirklich ernst.

      Was Herr Schächter nicht wissen wollte, ist die Tatsache, dass die Pseudowissenschaft „Astrologie“ für viele Esoterikgläubige sozusagen als Einstiegsdroge für andere, weitaus härtere esoterische Geschäftsbereiche zu werten ist. Eine Erfahrung, die ich in meinem Bekanntenkreis, aber auch im familiären Umfeld machen mußte. Der Schritt zu einer Engels- und Jenseitskontakte-Vermittlerin oder einer Partnerrückführungs-Magierin ist dann nicht mehr weit. Herr Schächter weiß offenbar nicht, dass die Eso-Abzocker so mancher leichtgläubigen Frau (Frauen sind die häufigsten Opfer !) nicht unerhebliche Beträge abgeknöpft hat.

      Die ZDF-Horoskope produziert übrigens noéastro. Dahinter steht der Astrobetrüger Winfried Noé. Jener Noé, dem der Eso-Pfaffe Fliege die Frau ausgespannt hat ! (Die BLÖD-Zeitung berichtete kürzlich darüber !) Stellt sich die Frage, weshalb der Herr Noé den Gattinen-Raub nicht schon vorher aus den Sternen ersehen konnte ?

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  6. Ich fand die Sendung auch sehr enttäuschend. Vielleicht sollte man künftig die Menschen dazu „zwingen“ sich für das eine (Schulmedizin) oder das andere (Alternativquark) zu entscheiden. Ohne Wenn und Aber! Dann käme im Ernstfall doch schnell heraus, dass an dem ganzen alternativen Mist nichts dran ist. Da die Gläubigen aber in der Regel beides beanspruchen, ist es für die im Anschluss ein leichtes, dann einfach zu behaupten, das die alternative Behandlung ihre Rettung war.
    Das sähe doch anders aus, wenn sie sich für das ein- oder andere entscheiden müssten.
    Ich habe in meinem Bekanntenkreis 2 Personen, für die die Chemo tatsächlich die Rettung war. Sie sind heute geheilt.
    Vielleicht sollte Herr Plasberg mal an alte Zeiten zurück denken, als ein Kind mit riesigem Tumor im Bauch beinahe gestorben wäre, weil die Eltern krank im Hirn waren und eine OP verweigerten. (Olivia Pilhar) Das Kind wäre daran beinahe gestorben. Eine „erzwungene“ OP – so ziemlich in letzter Minute – rettete dem Mädchen das Leben.
    Ist Herrn Plasberg eigentlich klar, wohin solche Sendungen, mit solchen Gästen führen können? Was soll das?

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  7. Der mitdiskutierende Dr. Axel Weber, der „Alternativ“-Arzt ist sozusagen Hacketal-Nachfolger, macht nebenbei Werbung für Eso-Mineralwässer und hat dabei eine ganz *eigene* Art und Weise *Studien* herzustellen und Schlüsse daraus zu ziehen.
    (wobei wir da thematisch leider schon wieder im Chiemgau sind, der hat eine Klinik bei Rosenheim.)

    „Krebstherapie“ ist mittlerweile alles wofür Leute bereit sind Geld auszugeben, und das viel: Viel Geld und viel Blödsinn.
    Weiteres Beispiel ist wohl auch der Dr. Klehr, der heute im bayerischen Rundfunk in „Quer“ thematisiert wurde…

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  8. Konkretes Beispiel für die hanebüchene Hahnemann-Zucker-Therapie und deren Gefährlichkeit:

    Vorgestern, am 9.11.11, diagnostiziert meine Frau (niedergelassene Dermatologin) bei einem Mann Mitte Vierzig ein Melanom (schwarzer Hautkrebs) im Frühstadium.

    Wikipedia: »Das maligne Melanom … ist ein hochgradig bösartiger Tumor der Pigmentzellen (Melanozyten). Er neigt dazu, früh Metastasen über Lymph- und Blutbahnen zu streuen, und ist die am häufigsten tödlich verlaufende Hautkrankheit mit weltweit stark steigender Anzahl an Neuerkrankungen.«

    Frühzeitig und vollständig herausgeschnitten hätte der Patient eine sehr gute Überlebensprognose. Was sagt er: »Ich probier’s erst mal mit Homöopathie.« Nochmals drastisch über die Folgen dieser Idee informiert, wiederholt er und bleibt dabei: »Ich probier’s mit Homöopathie.« – Vermutlich wird der angefertigte Aktenvermerk über seine Beratungsresistenz der letzte Eintrag sein. Weil er demnächst an seinem malignen Melanom verstorben sein wird.

    Sollte dieser Mann die Plasberg-Sendung gesehen haben, fühlt er sich natürlich in seiner (todbringenden) Entscheidung bestätigt. Hätte die Plasberg-Sendung dagegen wirklich aufgeklärt, wäre das für ihn vielleicht Anstoß gewesen, seine Entscheidung zu revidieren.

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    • Hallo Ludwig,

      jetzt wäre es natürlich ganz wichtig zu wissen, ob sich ein Heilpraktiker dem malignen Melanom annimmt. Wer in diesem Fall nur mit HÖ behandelt gehört sofort angezeigt. Auch ein HÖ-Arzt würde sich strafbar machen.

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  9. Hallo, Ludwig,

    vielen Dank für Deinen aufschlußreichen Kommentar. Ich habe ihn kopiert und gleich per E-Mail an den Redakteur Matthias Radner von „Hart aber fair“ übermittelt.

    Frage: Hast Du – bzw. Deine Frau – eine Erklärung dafür, weshalb es (leider) eine große Zahl von Ärzten gibt, die der Pseudowissenschaft Homöopathie und der Anthroposophie verfallen sind ? Diese Irrlehren werden doch sicher nicht im Rahmen des 6jährigen medizinischen Regelstudiums vermittelt.

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    • Ich stolpere gerade über die alternativmedizinischen Ausschweifungen im Standard-Chemie-Buch für das Medizinstudium, Axel Zeecks „Chemie für Mediziner“. Ich bin jetzt im dritten Kapitel und wurde bereits darüber informiert, dass Amalgamfüllungen Krankheiten auslösen und Schüßler-Salze dafür sorgen, dass „die stofflich im Körper vorhandenen Ionen sich zu rechten Zeit am rechten Ort befinden“. Und sowas schreibt ein Chemiker?

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      • @Zoidberg, da sieht man mal wieder, wie sehr der Unsinn etabliert ist!

        Interessant:

        „Zu Anfang des 20. Jahrhunderts existierten drei konkurrierende Verbände: der „Verband biochemischer Vereine für das Deutsche Reich“, der „Schüssler-Bund“ und der „Jade-Verband“. In den 1920er Jahren zählte die biochemische Bewegung über 800 ehrenamtliche „Krankenbehandler“. Diese wurden von Ärzten, die in ihnen Kurpfuscher sahen, in nicht wenigen Fällen wegen fahrlässiger Körperverletzung oder gar Tötung angezeigt. Die meisten Gerichtsverfahren endeten aber mit Freispruch.
        Durch die Reichsarbeitsgemeinschaft der Volksverbände wurden die biochemischen Vereine 1922 zwangs-zusammengeschlossen zum „Biochemischen Bund Deutschlands“. Er hatte 1928 bereits 184.672 Mitglieder und war straff organisiert. 1929 hatte die Bundesgeschäftsstelle 22 hauptamtliche Mitarbeiter. In einem eigenen Verlag in Potsdam erschienen die „Zeitschrift für Biochemie. Volkstümliches Fachorgan für Mineralstofflehre“ mit einer Auflage von über 200.000 Exemplaren sowie zahlreiche Informationsschriften.
        Vor der gesetzlichen Festschreibung der Berufsbezeichnung Heilpraktiker (1939) wurde Schüßlers Lehre wesentlich durch Laienbewegungen verbreitet. Einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Behandlungsmethode nach Schüßler leistete Kurt Hickethier, der zwei Kurhäuser zur Behandlung seiner Patienten errichtete. Der erste „biochemische Verein“ wurde 1885 in Oldenburg gegründet.

        Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde die „Biochemie“ eine anerkannte Heilweise. Die „Krankenbehandler“, die bislang am Rande der Legalität praktiziert hatten, erhielten den Status von Heilpraktikern. Außerdem konnten erstmals mit staatlicher Billigung und Förderung Untersuchungen durchgeführt werden, in denen die behauptete Wirksamkeit „biochemischer“ Arzneimittel überprüft wurde. Solche Versuche fanden auch in den Konzentrationslagern Dachau und Auschwitz statt, unter Leitung des Reichsarztes SS Ernst-Robert Grawitz. Dabei wurden unter anderem künstlich herbeigeführte Fälle von Blutvergiftung und Malaria weitgehend erfolglos behandelt. Für die Häftlinge nahmen diese Experimente in den meisten Fällen einen tödlichen Ausgang.[1]
        Der „Biochemische Bund“ geriet nach 1933 mehr und mehr in nationalsozialistisches Fahrwasser. Eine interne Gleichschaltung führte zum Ausschluss unerwünschter, vor allem „nichtarischer“ Mitglieder. Ab 1934 findet man in der Mitgliederzeitschrift die Rubrik „Volk und Rasse“ und an der Spitze der Bundesleitung linientreue Parteigenossen. 1935 erfolgte die zwangsweise Eingliederung in die „Reichsarbeitsgemeinschaft der Verbände für naturgemäße Lebens- und Heilweise“.

        Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der „Bund“ aufgelöst, aber bereits 1946 neu konstituiert. 1949 gab er wieder eine Mitgliederzeitschrift heraus („Gesundes Volk“, später „Weg zur Gesundheit“), konnte aber nicht wieder an die frühere Bedeutung anknüpfen. Aus einem verbandseigenen Kurhaus, das 1936 in Hahnenklee im Harz den Betrieb aufgenommen hatte, ging 1949 ein „Dr. Schüssler-Sanatorium“ hervor.
        Der Vizepräsident des Biochemischen Bund Deutschlands e. V., Hans-Heinrich Jörgensen, vertritt die Auffassung, dass sich Schüßler-Salze nicht nur zum Ausgleich von Mangelerscheinungen, sondern auch gemäß dem homöopathischen Ähnlichkeitsprinzip anwenden lassen

        Die „Biochemie nach Schüßler“ ist hauptsächlich durch Heilpraktiker als Therapieform erhalten geblieben. Sie wird in Fachschulen gelehrt und viele Heilpraktiker arbeiten täglich in der Praxis mit diesen Mitteln. 2004 gab es in Deutschland wieder etwa 70 „biochemische Vereine“ und weitere im Ausland. Die Schüßler-Salze werden von interessierten Menschen bei verschiedensten Krankheitsbildern angewendet.

        … Schüßler-Salze haben keine pharmakologische Wirkung. Die Stiftung Warentest kommt zu dem Urteil: „Biochemie nach Schüßler ist zur Behandlung von Krankheiten nicht geeignet.“[4] Der Professor für Alternativmedizin Edzard Ernst urteilt 2007 und 2010: „Die Behandlungskostenübernahme durch einige deutsche Krankenkassen ändert nichts daran, dass diese ‚Therapie‘ als eine nicht wirksam bewertete Behandlung einzustufen ist“

        http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BC%C3%9Fler-Salze

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  10. Pingback: Geschäfte mit Krebs « Chiemgau Gemseneier

  11. Ich habe heute an die Hart-aber-Fair-Redaktion geschrieben und mich dabei auf diese Diskussion hier bezogen.

    Hart-aber-Fair – insbesondere die Sendungen zu Gesundheitsthemen – ärgert mich schon lange. Wie viele andere Talkshows auch übrigens. Ich habe auch schon öfter mal das heftige Bedürfnis verspürt, mir eine von ihnen mal vor- und Punkt für Punkt auseinander zu nehmen. Die Sendung über Krebs hat das Faß zum Überlaufen gebracht.

    Dabei habe ich die Sendung gar nicht mal gesehen. Aber mir reichen schon die Ankündigungen auf der Website und meine Erfahrungen mit früheren Sendungen für einen – wie ich hoffe: wohlbegründeten – Verriß.

    So wie Argus7 hätte ich den – bisher eher einseitigen Schriftwechsel – gern hier als Kommentar eingestellt. Die Planung eines eigenen Blogs verharrt leider schon seit Jahren in der Phase der Stoffsammlung.

    Aber das Schreiben ist lang geworden – wohl zu lang für einen Kommentar. Ein Stück weit geht das nicht anders, wenn man mehr will, als sowas in Bausch und Bogen als „Geschwurbel“ abtun, ohne sich mal die Mühe einer „argumentbasierten“ inhaltlichen Auseinandersetzung zu machen.

    Ich weiß leider nicht, wie das technisch so gelöst werden könnte, daß es nicht womöglich den Rahmen dieses Blogs sprengt.

    Deswegen habe ich es in dem öffentlichen Ordner meiner Dropbox abgelegt, wo es unter diesem Link aufgerufen werden kann. Ich habe aber nichts dagegen, das direkt hier zu veröffentlichen, wenn ich nur weiß, wie ich’s machen kann ohne Probleme zu verursachen.

    Es gibt da übrigens ein paar Punkte, die ich an der Diskussion nicht verstehe. Nämlich die Sache mit der „fehlgeleiteten Ausgewogenheit“. Nehmen wir mal die Sendung mit dem Titel: „Angst-Diagnose – Was kann Krebs heilen?“.

    Das ist ja nun eine Frage, die man in der Tat nur wissenschaftlich beantworten kann. Und wo es um „richtig“ oder „falsch“ geht, ist sowas wie „Ausgewogenheit“ fehl am Platz.

    Allein schon die Tatsache, daß diese Frage Thema einer Talkshow ist, läßt erkennen, daß es um etwas anderes gehen muß als diese – wahrlich nicht einfache – Frage zu beantworten.

    Deswegen auch die Antwort von Radner,

    Ziel der Sendung war es aber, dem Zuschauer unterschiedliche Positionen zum Thema „Krebsmedizin“ zu präsentieren, …

    Das ist ja genau das, was eine Talkshow sein will.

    Beides paßt gar nicht so recht zusammen. „Talkshows“ sind schlicht das falsche „Format“ für sowas. Oder andersrum gesagt haben die die Leute vom Fernsehen beim Titel daneben gegriffen. Die Frage ist, ob ihnen klar ist, warum.

    Nun scheint hier ja die Ansicht vorzuherrschen, daß das bei Themen „aus Politik, Kultur etc.“ anders ist (Warum TV-Debatten vergeudete Zeit sind). Wieso?

    Aussagen dazu sind – anders die zu Wissenschaft und Pseudowissenschaft – nicht überprüfbar, heißt es? Wieso?

    Da braucht es nämlich keine „handfesten Nachweise“? Wieso?

    Ob die „Aussagen der Akteure wahr oder falsch sind“ „läßt sich auch ohne eine TV-Diskussion ermitteln“. Aha. Und bei Themen „aus Politik, Kultur etc.“ ist das wohl nicht so? Wieso?

    „Die Realität richtet sich nicht danach, welche Meinung ein Mensch über sie hat.“ OK – Politik, Kultur etc. gehören dann wohl nicht dazu? Zur Realität?

    Ist Ausgewogenheit so verstanden nicht: Verzicht auf eine wissenschaftliche Klärung? Oder – ein bißchen schärfer ausgedrückt – sogar das Gebot, auf Klärung zu verzichten?

    Über eine lebhafte Diskussion – ganz wissenschaftlich so mit Argument und Bestätigung oder Widerlegung – würde ich mich freuen.

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  12. Lieber Haftlmacher,

    ich kann nur jedem Leser in diesem Blog empfehlen, den von dir in Deinem Kommentar aufgeführten Link („diesem Link“) anzuklicken und Deine ausführliche, an die Plasberg-Redaktion gerichtete Kritik zu lesen.

    Nach eigenem Bekunden bist Du Arzt und somit sehr wohl legitimiert, der Plasberg-Redaktion deren Fehlverhalten, Irrtümer und Versäumnisse vorzuhalten. Es ist nämlich geradezu beklemmend, feststellen zu müssen, wie Herr Plasberg, das was er als seine journalistische Pflicht und Aufgabe sieht, mit sträflicher Volksverdummung verwechselt. So wie diese Sendung konzipiert war, hat er sein Ziel – aufklärend zu wirken – vollkommen verfehlt. Schlimmer als das: Das Plasberg-Team hat auch jetzt noch nicht erkannt, wie fahrlässig sie gehandelt haben.

    Es muß andererseits aber auch festgestellt werden, dass es leider eine große Zahl sog. Schulmediziner gibt, die zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Berufsleben den diversen alternativen Pseudowissenschaften (Homöopathie, Anthroposophie, TCM usw.) aufgesessen sind. Es konnte diesen abweichlerischen Medizinern im Verlauf des Regelstudiums – oder auch danach – offenbar nicht hinreichend vermittelt werden, was von diesen alternativen, unwissenschaftlichen Therapien in Tat und Wahrheit zu halten ist. Dass z.B. der in der Sendung zu Wort gekommene Dr. Weber ein Schüler des sattsam bekannten und berüchtigten Krebsarztes Dr. Hackethal war, sagt wohl alles, über diesen „sanft heilenden Mediziner“ und dessen Qualifikation aus.

    Dass außerdem an der renommierten Berliner Charité ein von der Karl und Veronica-Carstens-Stiftung gesponserter Lehrstuhl für Homöopathie und Komplementärmedizin existiert, ist ebenfalls eines der „medizinischen“ Rätsel, das sich mir nicht erschließt.

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  13. @Jemsenmeier

    Ein „Projekt“ (im weitesten Sinn) – wenn man Brustkrebs Deutschland der Einfachheit halber mal so nennen will – das seine Existenz vor allem Sponsoren verdankt, ist doch nicht frei zu verkünden, wasimmer es für mitteilenswert befindet.

    Wenn z.B. nur die Gelder aus der Pharmaindustrie wegzufallen drohen, ist womöglich gleich das ganze Projekt gefährdet. Mag schon sein, daß das für diesen Verein keine praktische Einschränkung darstellt. Die wollen vermutlich sowieso nichts mitteilen, was die Pharmaindustrie ärgern und zum Rückzug veranlassen könnte.

    Frei ist so ein Projekt allenfalls dann, wenn es auch ohne die Sponsorengelder locker existieren kann. Aber selbst darauf würde ich mich nicht verlassen wollen. Es wird ja schon einen Grund geben, warum sie sie trotzdem bekommen – und nehmen.

    Axel Weber und das Quellwasser

    Axel Weber hält sich bei aller Mitteilsamkeit ja ein bißchen bedeckt, was er im Einzelnen tatsächlich in seiner exklusiven Klinik an „naturheilkundlichen Verfahren“ betreibt.

    Die Sache mit dem Quellwasser habe ich gesehen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, daß er das Zeug in seiner „Klinik“ verkauft und „promotet“. Aber eindeutige Hinweise auf eine geschäftliche Verbindung konnte ich mit meinen Mitteln auf die Schnelle nicht finden. Ich hatte den Eindruck, ohne intensiv zu recherchieren und zu forschen wird man die auch so leicht nicht nachweisen können, wenn es sie denn geben sollte.

    Das Schlimme am „Privatsektor“ ist ja: alles was „Privat“ – also nicht von einer gesetzlichen Krankenkasse – bezahlt wird, unterliegt keinerlei Kontrolle bezüglich Nutzen-Risiko von Behandlungen. Ist ja alles Sache einer freien Vereinbarung zwischen Arzt und Patient.

    Man mag von den Krankenkassen halten, was man will. Dazu gäbe es auch Einiges zu sagen. Aber da schaut doch zumindest immer mal wieder jemand drauf, daß es wenigstens so etwas wie einen Wirksamkeitsnachweis gibt.

    Bei denen ist nur der Haken, daß sie das unter dem Kostengesichtspunkt tun. Es geht ihnen nicht in erster Linie darum, daß Patienten nicht durch sowas geschädigt werden. Und umgekehrt heißt das natürlich auch nicht, daß alles, was eine gesetzliche Krankenkasse übernimmt, wirksam ist.

    Sixt, Bankhofer, biologische Krebsabwehr, Brustkrebs Deutschland

    Sehr ärgerlich bei „Brustkrebs Deutschland“ finde ich auch den Namen. Der soll wohl den Eindruck vermitteln, als handele es sich um eine Art „offizielle“, „staatliche“ Information. Das verleiht ihr noch ein ganz anderes Gewicht.

    Sie gilt dem „normalen“ Surfer, der auf dieser Seite landet als neutral und frei von partikularen geschäftlichen Interessen. Und genau das ist sie ja hier ganz offenkundig nicht.

    Ja, die Verbindungen von Sixt zu Bankhofer wollte ich an sich im Schreiben noch kurz erwähnen – vor allem auch wegen WDR und so. Auf ihrer Website war mir der Hinweis aufgefallen, daß Bankhofer das Vorwort zu einem ihrer Bücher geschrieben hat – da ist dann die Richtung an sich klar. Hab ich zum guten Schluß wohl verschwitzt.

    Die Gesellschaft zur „biologischen Krebsabwehr“ ist für mein Empfinden eh grenzwertig.

    Ich wollte das aber nicht unbedingt weiter vertiefen. Wenn man da oder auch bei Bankhofer weitermacht – das ist ein Faß ohne Boden. Und man gerät da ganz schnell in die übelsten Untiefen.

    Esoterik Überbewertung

    Überhaupt ist der Esoterik-Aspekt gar nicht so sehr der Mittelpunkt meines Interesses.

    Zum einen gibt es da schon auch etliche, die das intensiv tun – wie Esowatch. Oder auch immer wieder mal die Scienceblogs – wenn da mal ein bißchen mehr los ist, geht es um Homöopathie oder Weltuntergang.

    Bei beiden übrigens kann ich nicht finden, daß ihr Selbstverständnis, was in „ihrem Fachgebiet“ passiert, vorurteilsfrei und streng wissenschaftlich zu beurteilen einer genaueren Überpüfung stand hält.

    Bei Scienceblogs habe ich bisher eine einzige Diskussion (zur HPV-Impfung) gefunden, wo in diesem Sinne korrekt themenbezogen argumentiert wurde! Und das war einem ganz bestimmten Kommentator zu verdanken, der die Diskussion immer wieder auf den Gegenstand fokussiert hat. Auch bei der stationären Aufnahme stößt man mit dem Versuch einer – fachlichen – Auseinandersetzung schnell an Grenzen. Bei Esowatch ist das ganz besonders schwierig.

    Auf einem Argument beharren, so lange bis es widerlegt ist – das ist auch bei denen nicht drin, die sich für den Hort wissenschaftlichen Argumentierens halten. Da werden dann schwer nachvollziehbare Übergänge hin zu Mißtachtung der Meinungsfreiheit und Intoleranz etc. gemacht – und mit dem Satz „Für mich ist das eben so!“ die Diskussion kurzerhand als beendet erklärt. Darauf zielten ja meine Fragen zu den Ausführungen über die „Fehlgeleitete Ausgewogenheit.“.

    Und so war es eigentlich immer das allergleiche: begeisterte Zustimmung, solange man sagt, was sie selber auch richtig finden. Und es gibt da ja einen ganz erklecklichen Anteil von Gemeinsamkeiten. Aber bei Differenzen sind sie genauso schnell mit dem Hausrecht, Löschfinger und Ähnlichem bei der Hand, wie Sueddeutsche oder Spon auch.

    Zum anderen scheint mir, daß diesem (Esoterik-)Aspekt eine Aufmerksamkeit zuteil wird, die seiner praktischen Bedeutung nicht so ganz entspricht.

    Auch wenn die „alternativen“ Denkweisen fraglos immer mehr Verbreitung finden, die Kunden von Heilprakikern, Homöopathen oder Geistheilern immer mehr werden – sie sind nach wie vor eine Minderheit, verglichen mit denen, die sich „Schulmedizinern“ anvertrauen. Wenn man die – veralteten – Zahlen des RKI (Inanspruchnahme alternativer Methoden in der Medizin“) zugrunde legt, liegt der Anteil vielleicht bei 10 Prozent. Auch wenn’s jetzt doppelt so viele sein sollten – auch das ist eine Minderheit.

    Mich beschäftigt, was diesen 80 Prozent im tatäglichen Medizinbetrieb so widerfährt. Nicht zuletzt auch, weil ich mich dauernd mit den falschen Vorstellungen von Patienten konfroniert sehe, die ganz schnell auf den Gedanken verfallen, wer das alles nicht im Angebot hat, kann doch gar nichts taugen. Der Druck ist immens!

    Dieser Bereich ist ungleich schwieriger als Esoterik-Kritik – und außerdem extrem heikel. Da stehen ganz andere wirtschaftlichen Interessen dagegen. Man hat es mit ganz anderen Gegnern (Ärzte! Pharmaindustrie!) zu tun. Die Argumente müssen sitzen und zigmal gegengecheckt und abgesichert sein. Mit „so sehe ich das“ kommt man da nicht weit.

    Und Mitstreiter findet man auch leider nur sehr schwer. Hier stürzen sich ja auch alle gleich auf die Esoterik-Abteilung.

    Daß die – wohlgemerkt als Selbstzahlerleistung zur Früherkennung von Brustkrebs angebotene – Ultraschalluntersuchung ja auch alles andere als harmlos ist, interessiert hier nur am Rande. Erklär das mal den Patienten! Oder erklär ihnen, warum sie Vioxx, Avandia und Co besser nicht einnehmem sollen. Wo das doch „alle kriegen“ und im Fernsehen ständig gebracht wird, daß das das Neueste und Beste ist.

    In der Broschüre von Brustkrebs Deutschland wird beispielsweie die Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung – am besten schon ab 30 – als alternativlos dargestellt. Damit beschäftigt sich hier keiner so recht. Mit Bankhofer und Biologische Krebsabwehr dafür um so mehr. Dabei ist das kein bißchen harmloser, betrifft aber sehr viel mehr Menschen. Wo gibt es für diese Menschen richtige Informationen? Viele von den Betroffenen – älteren Patienten – haben ja gar kein Internet – aber sie sehen alle fern!

    @Argus7

    Ich hoffe doch, daß es meine Argumente sind, die meine Kritik rechtfertigen, und nicht mein Beruf. Tausende von Ärzten beweisen, daß Einblick von drinnen zu haben nicht heißen muß, daß man besser als Außenstehende sieht und versteht, was in dem Laden abgeht. Axel Weber ist doch auch Arzt! Und daußerdem stehen diese Argumente auch jedem Nicht-Arzt zur Verfügung.

    Ich weiß nicht, ob du nicht vielleicht eine etwas idealisierte Vorstellung davon hast, was Ärzte sind und tun. Deine Beobachtung läßt doch so viele Schlüsse nicht zu außer, daß es in der Gesundheitsversorgung nicht darauf ankommt, ob das nachweislich hilft.

    Und last but not least: gegen Unwissen – bei Ärzten, Patienten oder sonst wo – hilft nur Eines: Wissen, Wissen, Wissen ….

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    • Manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht verschliessen, dass dahinter so etwas wie „öffentliches“ Interesse herrscht.

      Da ich in Österreich daheim bin und so ganz zufällig in einer Zeitschrift gelesen habe, dass ein Humanenergetiker im Parlament sitzt, genau noch dazu in der die den Gesundheitsminister stellt, kann es ja durchaus sein, dass eben die Repräsentanten des Volkes ihre Interessen genau dort einbringen, wo es wirkt.

      So wie auch die Ärztekammern ja grundsätzlich eine sehr gute Lobbyarbeit für ALLE iher Mitglieder leisten, auch für diejenigen, die schon weit weg von jeglicher wirksamen Medizin sind.

      Das Volk wird von Generation zu Generation, seit etwa 50Jahren immer unwissender, die Flut an Informationen zu verarbeiten wird nicht gelehrt, sehr viele suchen daher einfache Lösungen, genau das wird von den „Scharlatanen“, ein anderer Ausdruck dafür wäre ein Lob, voll und ganz ausgenutzt.

      Minimed ist eine sehr gute Einrichtung, die jedoch auch manchmal abgleitet, die Besucherzahlen bei Dalke und Co sind erschreckend.

      Danke für ihr Engagement.

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    • @ Haftelmacher
      „… Man mag von den Krankenkassen halten, was man will. Dazu gäbe es auch Einiges zu sagen. Aber da schaut doch zumindest immer mal wieder jemand drauf, daß es wenigstens so etwas wie einen Wirksamkeitsnachweis gibt….“
      Da wäre ich mir nicht so sicher, ich hatte mich mal selber auf die Suche begeben und durfte Erstaunliches erfahren -> http://www.statt-schamanen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=49:bkk-verkehrsbau-union&catid=35:artikel&Itemid=53

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  14. @ Haftelmacher

    Als Arzt muß man Dir nun mal mehr Kompetenz unterstellen, was Deine Argumentation immerhin um einiges glaubwürdiger erscheinen läßt, als wenn medizinische Laien (so wie ich) ihre Wertung abgeben. Wenn ich mir über ein wissenschaftliches Thema eine Meinung bilde, dann geschieht dies, indem ich mich an den weltweit gültigen Wissenschaftsregeln orientiere. Wenn dann auf der Basis dieser Regeln Ergebnisse vorgelegt werden, (z.B. Wirksamkeitsbeweise für bestimmte Therapien), kann ich mich auch als fachlicher Laie sicher mit Berechtigung auf diese Ergebnisse stützen.

    Meine Lebenserfahrung hat mir aber auch gezeigt, dass auch Ärzte nur Menschen sind und somit vor Fehlern und Irrtümern nicht gefeit sind. Überaus befremdend wirkt es allerdings auf mich, wenn studierte Mediziner zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben wissenschaftliche Grundsätze und Regeln über Bord werfen und sich mit einem Mal Pseudowissenschaften wie der Homöopathie, der Anthroposophie oder der TCM zuwenden. Diese Abkehr von der Wissenschaft bleibt für mich ein unerklärliches, rätselhaftes Phänomen.

    Ich habe aber bestimmt keine idealisierte Vorstellung vom Ärzteberuf. Als Patient kann man im Laufe eines Lebens schließlich schon so seine Erfahrungen machen. Man ist zudem als Patient gut beraten, wenn man das Mitdenken nicht vergißt und sich im Zweifelsfall auch mal eine zweite Meinung einholt. Meine ursprüngliche Scheu vor den Weißkitteln habe ich allerdings längst abgelegt. Erst kürzlich wurde ich z.B. während der Fahrt im Stadtbus zufällig Zeuge eines Gespräches zwischen einem Mann und einer Frau. Da empfahl ihr der Mann doch allen Ernstes, es doch für ihr Wehwechen mal mit Schüssler Salz zu versuchen. Es ergab sich, dass der Mann kurz danach gleichzeitig mit mir ausstieg, wobei ich die Gelegenheit nutzte, ihn auf seinen medizinischen Rat hin anzusprechen. „Sind sie sicher, dass Schüssler Salz der Frau helfen werden ?“ fragte ich ihn in betont naiver Manier. „In manchen Fällen hat es schon geholfen,“ meinte er und fügte hinzu: „Ich bin Arzt und habe damit schon gute Erfahrungen gemacht.“

    Mit dieser Aussage verflog mein Respekt, den ich zunächst jedem Menschen entgegenbringe, mit einem Mal. Ich will mich jetzt hier nicht aufspielen, aber diesen „Arzt“ habe ich danach ziemlich massiv abgetrocknet und ihn mit der Frage provoziert, wann er denn den Boden der Wissenschaftlichkeit verlassen habe !? Er wirkte jetzt ziemlich eingeschüchtert und wand sich vor Verlegenheit. Er gab aber dann doch zu, dass die Sache mit den Schüssler Salzen im Grunde genommen doch fragwürdig sei und dass es dafür keine Wirkungsnachweise gebe.

    Ein Segen für die Menschheit, dass es zwar etliche schlechte Ärzte, aber zum Glück auch ein selbsstätig wirkendes Immunsystem gibt, welches rund 80 % aller Erkrankungen heilt. (Vom Wirken des Immunsystems profitieren insbesondere die Homöopathen und die Schmalspurmediziner von der Gilde der Heilpraktiker, die solche Heilungen auf ihr Wirken zurückführen !)

    Im übrigen kann ich mich Deiner Feststellung anschließen, dass das Wissen und das Wissenwollen weitgehend vor Dummheit und Irrtümern bewahren kann. Aber leider ist das dazu erforderliche Denken für manche Leute (auch für einige Akademiker) offenbar viel zu anstrengend.

    So, jetzt muß ich gleich zur Abstimmung über das Projekt
    „Stuttgart 21“ gehen. Da sind auch so einige Hirnakrobaten am Werk, die sich der Zukunft verweigern. Im Klartext: Ich bin selbstverständlich für dieses Zukunftsprojekt.

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  15. @REALM

    Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was Du meinst.

    Ich würde sagen, die Leute lernen halt, was sie brauchen, um sich als Arbeitskräfte nützlich machen zu können. Mehr ist ja auch gar nicht vorgesehen.

    Es gibt ja nicht so arg viele Bundeskanzler- und Bankchef-Jobs. Allein schon deswegen kann nicht stimmen, daß jeder das werden kann. Andererseits muß es ja auch Leute geben, die den Müll einsammeln oder den Dreck wegputzen – oder? Und zwar viel mehr, als Bankchefs.

    Brauchen die etwa den ganzen Stoff, den zukünftige Bankchefs lernen? Die Beschwerde, daß „man“ in der Schule lauter überflüssiges Zeugs lernen muß, das „man“ in der Arbeit eh nicht braucht, ist doch allgegenwärtig. Und besonders neu ist sie auch nicht.

    @Argus7

    „Ich habe aber bestimmt keine idealisierte Vorstellung vom Ärzteberuf.“

    Doch – hast Du.

    Du sagst, ein Arzt – ein richtiger Arzt – hält nichts von Alternativmedizin.

    Dieses Bild von einem Arzt hast Du Dir nicht etwa gebildet, in dem Du die Realität – das was Ärzte da so tun und treiben – analysiert hast. Denn es stimmt ja gar nicht: es gibt sehr wohl Ärzte, das das tun. Das weißt Du ja.

    Du denkst einfach, das sollte so sein. Du betrachtest also nicht, was ist. Du legst Dir ein Ideal zurecht, wie Du’s gern hättest. Aber auch Du weißt und erfährst: es ist gar nicht so, wie du denkst. Wie gesagt: es gibt durchaus Ärzte – und zwar nicht zu knapp – die was von Alternativmedizin halten.

    Diese Differenz (zwischen Deinem Bild von der Realität und der Realität selber) ist aber für Dich nicht etwa ein Grund, Dir mal zu überlegen, daß es wohl doch nicht so ist, wie Du dachtest, und Dein Bild von dem, was ein Arzt ist, zu korrigieren, damit es mit der Realität übereinstimme – sprich: richtig ist.

    Dann hättest Du nicht einfach nur eine Meinung dazu, was ein Arzt ist (jedenfalls was in diesem vereinfachten Beispiel sein Verhältnis zur Alternativmedizin betrifft). Dann weißt Du es.

    Nein, Du zweifelst keine Sekunde daran, daß es aber doch so zu sein hätte, wie Du denkst. Und so trägst Du künftig Deine Enttäuschung darüber vor Dir her, daß Ärzte nicht so sind, wie sie Deiner Ansicht nach sein sollten. Und für die Differenz und machst Du die – hier mal ganz und gar unschuldigen – Mediziner verantwortlich, die sich einfach nicht wie richtige Ärzte benehmen wollen.

    Viel naheliegender wäre es doch, sich da mal klar zu machen, daß etwas von Alternativmedizin zu halten für Ärzte in ihrer Arbeit offenbar kein Hindernis ist, daß sie und der Arztberuf offenbar ganz prima zusammengehen. Das sagt ja durchaus auch Einiges aus über dieses Gesundheitswesen.

    Ist es nicht ist das, was Wissenschaft ausmacht: die Realität – richtig – beschreiben? Wenn das Bild von der Realität mit der selber übereinstimmt?

    Das ist übrigens alles andere als theoretische Haarspalterei. Mit falschen Vorstellungen von der Welt mit ihr zurecht kommen zu wollen funktioniert halt meist nicht so besonders gut.

    „Die Realität richtet sich nicht danach, welche Meinung ein Mensch über sie hat.“ schreibt der Blogger vom Ratio-Blog.

    Stimmt haargenau.

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  16. hallo leute,

    ich muss mal im voraus warnen, dass diese message manche leute in wutausbrüche versetzen könnte, weil es scheint, ich denke nich wie die meisten hier.

    mein name is zé do rock, ich bin brasilianer, leb in münchen, hab ein par kleine bestseller geschrieben (alle in verschiedenen vereinfachten deutschvarianten wie ultradoitsh und kaudadeutsh, ich hoff es nimmt keiner anstosz daran, auch wenn ich mir das bei meiner tendenziellen einstellung in diesem forum schwer vorstellen kann) und hab grad einen freund, der vor 2 oder 3 monaten mit einem hirntumor diagnoszitiert wurde. ich bin kein esoteriker, sondern einer, der möglichst an fakten glaubt, die 2 oder 3 mal belegt sind. also bin ich prinzipiell schulmedizinisch orientiert. aber ich orientiere mich nich nur an die schulmedizin, die erlaubt is, sondern an jede art von schulmedizin, solange sie sich nach wissenschaftlichen kriterien richtet – sich nur nach erlaubter schulmedizin zu richten scheint mir nich zilfürend zu sein, da sie eben von gesundheitsbehörden bestimmt wird, und man da keine politischen bzw wirtschaftlichen interessen ausschlieszen kann. wenn jemand meint, lobbyisten existiren nich, kann er mich gerne eine studie benennen, die das beweist – ich bin ganz or. ich ge davon aus, dass sie existiren, sonst wär es unwarscheinlich, dass das wort existierte.

    jedenfalls dacht ich mir, wenn kein fliger heute abend da hin fliegt, wo ich will, und ich morgen um 6 ur wo sein muss, muss ich es mit der ban probieren. und wenn das auch nich klappt, dann versuch ich mich noch über busse zu informiren. und wenn wirklich nix mer get, muss ich halt trampen – vileicht hab ich kein glück, vileicht schon, aber wenn ich es nich versuch, hab ich mit 100%iger warscheinlichkeit verloren.

    und so schaut es mit eim glioblastom in der grauen masse aus. ich hab in zwei artikeln gelesen, dass die chance, 5 jare mit eim glioblastom zu überleben, bei 3% bzw 5% liegt. also ich weiss nich ob jemand das rosige aussichten nennt, ich nenn es auf alle fälle nich. es gibt vileicht leute die sagen, kein fliger fliegt mer heute abend, also schluss mit dem teater, ich gebe mir die kugel, aber ich persönlich versuche dann andre verkehrsmittel zu benutzen – ob es sonst noch eine reelle möglichkeit gibt, weiss ich nich, aber es is besser als die chancen auf 0% runterzufaren.

    da ich vor einiger zeit von einer amazonischen frucht gehört hatte, die wirksam gegen krebs sein soll, dacht ich, ich ge mal die sache auf den grund. ich hab bald entdeckt, das es eine verwandte frucht der graviola in den USA und Südcanada gibt, namens pawpaw, deren wirkstoff wirksamer sein soll als adriamycin, one die ganze nebenwirkungen (neue krebsbildungen, herzkreislaufkrankheiten und krankheiten, die wegen des geschwächten immunsystems entsteen). dis sagte eine studie der purdue university in indiana, in einer studie die vom national cancer institute gesponsert wurde – mer krebsestablishment kann ma sich kaum wünschen. das waren in-vitro studien, und der leitende professor verfolgte weiter das projekt mit studien an mäusen und menschen, wo in einer informellen studie 94 patienten getestet wurden – die hälfte wurde angeblich geheilt. das ist nicht die welt, und ich geh mal davon aus, dass die zahlen sich auf die sofortige heilung beziehen, und nicht auf die 5-jahres-yberlebensrate. jedenfalls bin ich wegen meinen recherchen über die pawpaw-fruit auf eine andere pflanze gekommen, die deutlich bekannter ist als die pawpaw-fruit. sie ist seit fast 5000 jahren als heilpflanze bekannt, wenn man der wikipedia glauben schenken kann, die wahrlich kein herz fyr alternativansichten hat. und sie heisst cannabis sativa, auch als hanf bekannt. dafyr konnte ich 24 studien zählen (die hälfte davon nich von den kristall-kugel-news sondern vom oxford journal aufgelistet, ich kann auch gerne den link geben). soviel ich sehen konnte, haben 2 studien gezeigt das das rauchen von marihuana lungenkrebs verursacht, aber beide waren in-vitro studien und die eine (von der universität in south carolina) wurde vom NIDA bezahlt, dem national institute on drug abuse. das is so was wie eine studie, die vom vatikan bezahlt wird und beweist, das katholiken ein höheres IQ haben als nichtkatholiken. und egal ob das stimmt: wer der studie glauben schenkt, könnte das zeug trinken, in form von tee, saft usw, und auch diese gefahr wär abgeschafft. der oxford journal jedenfalls fragt sich, warum die FDA, food and drug administration, sagt, “thare are no sound studies to this subject”. das oxford journal verweist auf ein dutzend studien, die gerade die wirksamkeit der pflanze bewiesen haben, sowohl in-vitro wie auch bei mäusen und kohortenstudien bei menschen (nur klinische studien gibt es nich, weil sie verboten sind, und keine gesundheitsbehörde scheint interessiert zu sein, das verbot fyr eine klinische studie aufzuheben), unter anderem studien, die genau das gegenteil beweisen wollten. warum die gesundheitsbehörden im falle von der schädlichkeit des passivrauchens eine 15%ige ewidenz als wahrheit annimmt und bei cannabis eine 80%ige ewidenz als unzureichend erklärt, dafyr hab ich nur eine erklärung: beide entscheidungen bedeuten grosze profite bei der farmaindustrie. wenn jemand sonst noch eine theorie hat, bin ich ganz ohr. ma könnte meinen, die studien kommen nur zustande weil irgendwelche interessengruppen das geld dazu gegeben ham, aber die farmaindustrie war es sicher nich, wenn sie iren umsaz mit chemo von 200 miliarden auf 200 milionen (falls sie die flanze verkaufen dyrfte) runterschrauben mysste, und die drogenmafia genauso wenig – sie wyrde kein zehntel davon verdienen, wär die flanze legal zu haben.

    ein kanadier, der cannabis in form von tropfen vertreibt, meint, 75% der pazienten werden dadurch geheilt. ob das stimmt oder nich, is schwer zu sagen, da es sich um eigene angaben handelt. jedenfalls nem ich mal an, das das sich auf die sofortige heilungschancen beziet und nich auf die 5-jares-yberlebensrate. gibt es da zuferlessige zalen? ich weiss fon keiner. gibt es zuferlessige zalen fyr die erlaubte shulmedizin? ich kenn nur die daten fon den tumorzentren, die bezin sich aber auf relatiwe yberlebensraten. fyr glioblastomen werden 30% bis 40% ybalebensraten angegeben, werend ich sonst nur von 3% oder 5% ybalebenschancen bai glioblastomen gehört hatte. ich hab bis nu mit 3 befreundeten medizinan geredet, schulmedizina durch und durch, und sie sagten, wenn sie selber a glioblastom hätten, würden sie sich nicht mehr chemotherapieren lassen, weil sie keinen menschen kennen, der ein glioblastom übalebt hat. sie würden vom lebensrest das genieszen, was noh geht. und wenn ich sie fragte, ob die übalebensrate eha bei 3 bzw 5% liegt oda bei 30-40%, hatten sie keine zweifel, dass es eha bei 3 bis 5% liegt als bei 30% bis 40%.

    ich bin wahrlich kein esoterish-veranlagta mensh, aba shulmedizinishe statistiken geben keine absolute zahlen her, un von der alternativmedizin hat man selten zahlen, un wenn, dann sin es normalaweise eigene angaben. groszangelegte studien müssen bezahlet werden, un wenn man sich kein millionenprofit erhofft, weil man das zeug nicht (vor allem nicht teua genug) verkaufen kann, gebe man keine millionen für studien aus. daher dacht ich, i mache mein eigene statistik. si werd sicha ni von den gesundheitsbehörden anerkannt werden, gebe mir aba persönlich en anung, wohin der hase lauft, vor allem in ermangelung andra komparativen studien.

    daher mögat i die mitglide bitten, mir daten von befreundeten un bekannten krebskrankis zu shiken (ob lebend o tot), damit i mir mal a bild maken kann:

    1) erst un letzte bukstabe des vornamens, erst un letzte bukstabe der naknamens (also Hans Schmidt heisse HSST), 2) wann wurde der krebs diagnoszitert (jar), 3) was für a krebsart war es, 4) wi ging es die menshi 5 jar na der diagnose – tot o lebendig? – un wenn die diagnose vor weniga denn 5 jar war, wi get es die menshi heut? 5) welch art vo behandlu – op, chemo, bestral, alternativmedizin, un wenn ja, welchu?

    wenn die mensh über 80 is o war, bitte dat au noh dazu sreib. un rein aus neugir würd i gerne wiss ob die menshi smauki, ex-smauki (un wenn ja, wann ungefaer aufhört), o ni-smauki?

    i stellet in 3 krebsforume dise fragukatalog, one mei position deutli zu mak (die sich sowieso noch im entstehen befindet, nicht unbedingt für die alternativmedizin aba nicht bedingungslos für die schulmedizin), aba meine postings wurden in wenigen stunden gelöscht und ich für die foren gesperrt. fragen, die nach hinterfragen des systema clingen, werden immediat entfernt. in diesem forum sheinen die leute aba so streitbar zu sein für die schulmedizin, dass man vielleicht “den kampf lustvoll aufnimmt”, und mir shwarz auf weiss zeigt, warum die schulmedizin in der crebsbecämpfung allen hunderten oda tausenden von methoden, diäten, producten und special-clinicas überlegen sind. wär mir eine erleichterung, wenn mich jeman davon übazeugen könnte, weil ich dann wüsste, dass ich wirklich nix für meinen freund dun cann (er ziht die chemo/bestrahlung durch), aussa hoffen un daumendrüken, un ich wür mich nicht hundrede stunden mit möglichen alternativas umsonst ocupieren. clar, argumente wi “idiot!” sein für mich kein argumente, sondan nur a zeichen, dass kein argumente vorhanden sein.

    hoffe nit sofort löshet zu werden, un hoff auf antworten…

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  17. Mein Name ist Neridia Scott und ich lebe in Deutschland, bei mir wurde vor 3 Jahren Brustkrebs diagnostiziert und ich habe Chemo Chirurgie und ich war nicht von dieser tödlichen Krankheit geheilt, bis ein Freund von mir, der Cannabis-Öl verwendet, um ihre Schilddrüsenkrebs heilen mich zu diesem Öl-Medikament und ich habe einige Nachforschungen auf eigene Faust im Internet wissen mehr darüber. Ich kontaktierte die Cancer Center London per e-Mail info.cancercentrelondon.co.uk@aol.com bestellen und es wurde mir innerhalb von wenigen Tagen geliefert und ich begann mit dem Cannabisöl für Behandlung und ich begann zu bemerkte Veränderungen für besser. Nach der Behandlung 90 Tage ging ich zum Arzt und mir wurde gesagt, dass ich nicht mehr ein Krebspatient bin. Ich bin heute so glücklich und ich will die Leute da draußen, zu wissen, dass mit Cannabis-Öl, Krebs geheilt werden kann, und es weniger als Chirurgie kostet.

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