Ein neuer Waldorf-Artikel von Andreas Lichte, veröffentlicht im hpd …
Ein ‚rechter‘ Waldorflehrer soll gehen – Rudolf Steiner bleibt
Nicht zum ersten Mal werden Waldorfschulen im Zusammenhang von „Rechtsextremismus“ auffällig. Erinnert sei hier nur an den „NPD-Waldorflehrer“ Andreas Molau. Nun gibt es einen neuen Fall. Und alles bleibt beim Alten.
Wolf-Dieter Schröppe war zwanzig Jahre lang Lehrer an der Waldorfschule Minden. Nun belegt ein Gutachten der “Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold”, dass der Waldorflehrer im rechten Umfeld aktiv war: „Der Lehrer hat sich über Jahrzehnte ab Mitte der 90er Jahre bis Mitte 2000 in extrem rechten Strukturen und Netzwerken bewegt – nicht als Mitläufer, sondern Organisator“, so ein Mitarbeiter der Beratungsstelle.
Im Artikel „Völkischer Pädagoge?“ von blick nach rechts wird dem Waldorflehrer vorgeworfen, dass er „bereits im Jahr 2000 in der Ludendorffer-Zeitung ‘Mensch und Maß’ über die Externsteine“ publiziert habe.
Der „Bund der Freien Waldorfschulen“, die Dachorganisation der Waldorfschulen, war bemüht, sich schnellstmöglich vom Waldorflehrer Schröppe zu distanzieren und forderte seine Entlassung. Doch kein Wort der Selbstkritik zum Begründer der Waldorfschulen Rudolf Steiner (1861–1925), und seiner rassistischen, germanozentrischen Gedankenwelt.
Was aber, wenn Rudolf Steiner selbst sich zu den Externsteinen geäußert haben sollte? Und das nicht irgendwo, sondern in „Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“? [1] Einem Buch, dem die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM) bescheinigte, dass es, Zitat BPjM „als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen“ sei.
Die BPjM beanstandete unter anderem die folgende Text-Stelle, die den Inhalt des Buches zusammenfasst, Zitat Rudolf Steiner: „Eine Aufgabe, die besonders der kaukasischen Rasse obliegt, ist die: Sie soll den Weg machen durch die Sinne zum Geistigen, denn sie ist auf die Sinne hin organisiert.“ [2] „Kaukasische Rasse” gebraucht Steiner synonym für „weiße Rasse“, über deren Rolle er an anderer Stelle schreibt: „Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.“ [3] … WEITER
„Bund der Freien Waldorfschulen: Warnung vor Verschwörungstheorien“
„Im vergangenen Schuljahr habe es mindestens fünf Vorfälle an deutschen Waldorfschulen gegeben, die wegen ihrer Nähe zur rechtsextremen oder »reichsbürgerlichen« Szene in die Presse gerieten.“
Verschwörungs- „Theorien würden auf junge Menschen oft verführerisch wirken, weil sie einfache Antworten für komplexe Zusammenhänge bereithielten, betont der Bundesvorstand in seinem Brief.”
Hallo ?!?
Wer hat einfachere Antworten als Rudolf Steiner und die Waldorfschulen ?
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… für Newbies ein Beispiel für Rudolf Steiners „einfache Antworten“:
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„Rudolf Steiners rassistischer Science-Fiction-Trash: ‘Aus der Akasha-Chronik’
Rudolf Steiner (1861–1925) behauptete, Einblick in die „Akasha-Chronik“, ein geistiges Weltengedächtnis in der „Ätherwelt“, zu haben. Über diese „Chronik“, in der alle Ereignisse der Geschichte, alle Taten, Worte und Gedanken der Menschheit enthalten seien, schreibt Rudolf Steiner sein Buch …
‘Aus der Akasha-Chronik’(1). Ich versuche, einem Freund den Inhalt zu erklären:
„Es ist die Geschichte der Menschheit, wie sie sich dem Eingeweihten zeigt. So eine Art ‘Evolutionsgeschichte’, nur dass der Eingeweihte auch in die Zukunft schauen kann. Die Menschheit entwickelt sich laut Steiner auf sieben Planeten. Von Planet zu Planet steigt das Menschengeschlecht höher in der Entwicklung. Dabei helfen ihm Führer, die selber schon auf einer höheren Entwicklungsstufe stehen. Es geht los auf dem Saturn, dann kommt die Sonne, der Mond und schließlich die Erde …”
„Wieso Sonne und Mond – das sind doch keine Planeten?!”
„Für den Esoteriker Steiner schon. Die Erde formt sich im nächsten Entwicklungsschritt in den Jupiter um, dann kommt die Venus und zuletzt der Vulkan. Sieben Planeten, und auf jedem Planeten durchleben die Menschen sieben mal sieben Entwicklungsstufen … Ja, ich weiß, das klingt nach Science Fiction … ich habe mich an die Perry Rhodan-Hefte erinnert, du weißt schon, diese Groschenromane.”
„Mich erinnert das Ganze an ein Video-Game, wo man immer das nächsthöhere Level erreichen muss!”
„Ja, stimmt, das ist großartig, das trifft’s genau! Weißt du, das ist so platt, dass mir gar nichts mehr dazu einfällt – aber richtig übel ist, wie die Entwicklung abläuft, das ist nur noch bösartig …” und wird deshalb hier im Original wiedergegeben:
„Diese zweite Gruppe der Astralmenschen hat diese ihre höhere Fähigkeit aber nur dadurch erworben, dass sie einen Teil – die erste Gruppe – der astralischen Wesenheit von sich ausgeschieden und zu niedriger Arbeit verurteilt hat. Hätte sie die Kräfte in sich behalten, welche diese niedere Arbeit bewirken, so hätte sie selbst nicht höher steigen können. Man hat es hier also mit einem Vorgang zu tun, der darin besteht, dass sich etwas Höheres auf Kosten eines anderen entwickelt, das es aus sich ausscheidet.”
Dieselbe „These” wiederholt Steiner mehrmals, bis er schließlich zusammenfasst: „Man sieht, der Mensch steigt in ein höheres Reich auf, indem er einen Teil seiner Genossen hinabstößt in ein niederes. Diesen Vorgang werden wir auf den folgenden Entwicklungsstufen sich noch oft wiederholen sehen. Er entspricht einem Grundgesetz der Entwicklung.”
Schließlich stellt Steiner den Bezug zur Gegenwart her: „Man nennt sie in theosophischen Schriften die Lemurier. Nachdem diese durch verschiedene Entwicklungsstufen durchgegangen waren, kam der größte Teil in Verfall. Er wurde zu verkümmerten Menschen, deren Nachkommen heute noch als so genannte wilde Völker gewisse Teile der Erde bewohnen.“(2)
(…)“
weiter: https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2014/12/18/rudolf-steiners-rassistischer-science-fiction-trash-aus-der-akasha-chronik/
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… die Waldorfschule Minden fällt keine Entscheidung zum „rechten“ Waldorflehrer Wolf-Dieter Schröppe, und Andreas Speit von der taz berichtet weiter, und weiter und weiter …:
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„Rechter Waldorflehrer in Minden
Gruppenbild mit Kriegsverbrecher
Hartnäckig leugnet ein Mindener Waldorflehrer rechtsextrem zu sein. Ein Bild zeigt ihn nun als Kollegen des SS-Mannes Erich Priebke (…)“
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„Rechter Lehrer an Waldorfschule Minden
Noch immer nicht gefeuert
Noch immer nicht gefeuert
Waldorflehrer Wolf-Dieter Schröppe sitzt einem rechten Verein vor und schreibt für rechte Publikationen. Die Schule überlegt, ob sie ihn behalten will (…)“
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Nach langem Konflikt verlässt ein Lehrer mit engen rechtsradikalen Verbindungen die Schule. Ihr drohte der Ausschluss aus dem Waldorfbund.
http://taz.de/Rechter-Lehrer-an-Waldorfschule-Minden/!5221843/
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Anthroposophischer Antiamerikanismus – Rudolf Steiner macht weiße Amerikaner schwarz
In seinem Artikel „Ein kosmisches Komplott“ deutet Ansgar Martins die aktuellen, rechtsextremen Vorkommnisse an Waldorfschulen als Fortführung der rechten Weltanschauung „Anthroposophie“, die Rudolf Steiner (1861–1925) zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte.
„Deutscher ist man nicht, Deutscher wird man“, wußte Rudolf Steiner und sah eine Weltmission des „deutschen Volksgeistes“. Durch ein kosmisches Komplott – den Ersten Weltkrieg – wurde diese deutsche Weltmission vom nach Weltherrschaft strebenden „Angloamerikanertum“ verhindert …
In einem auf dem „Waldorfblog“ veröffentlichten e-mail-Austausch mit Ansgar Martins vermutete ich dafür als tiefere Ursache: Amerikaner „sind ‘spirituell’ schwarz.“
Rudolf Steiner führt aus: „(…) Und so kann man sagen: Die Weißen können überallhin, können heute sogar nach Amerika hinüber. Alles dasjenige, was an weißer Bevölkerung in Amerika ist, das ist ja von Europa gekommen. Da kommt also das Weiße hinein in die amerikanischen Gegenden. Aber es geschieht ja etwas mit dem Menschen, wenn er von Europa, wo er dazu natürlich gebildet ist, daß er alles im Innern entwickelt, nach Amerika hinüberkommt. Da ist es so, daß gewissermaßen schon etwas sein Hinterhirn in Anspruch genommen werden muß. In Europa, sehen Sie, hat er als Europäer hauptsächlich das Vorderhirn in Anspruch genommen. Nun, in Amerika, da gedeihen diejenigen, die eigentlich zugrunde gehende Neger einmal waren, das heißt sie gedeihen nicht, sie gehen zugrunde, die Indianer. Wenn man dahin kommt, da ist eigentlich immer ein Kampf zwischen Vorderhirn und Hinterhirn im Kopf. Es ist das Eigentümliche, daß wenn eine Familie nach Amerika zieht, sich niederläßt, dann bekommen die Leute, die aus dieser Familie hervorgehen, immer etwas längere Arme. Die Arme werden länger. Die Beine wachsen auch etwas mehr, wenn der Europäer in Amerika sich ansiedelt, nicht bei ihm selber natürlich, aber bei seinen Nachkommen. Das kommt davon, weil die Geschichte mehr durch das Mittelhirn hindurch nach dem Hinterhirn sich hinzieht, wenn man als Europäer nach Amerika kommt. (…)“1
Bei Weißen in Amerika verlagert sich das Denken vom „Vorderhirn“ zum „Hinterhirn“. Und das „Hinterhirn“ steht bei Rudolf Steiner für die Schwarzen:
„(…) So daß also ein Schwarzer in Afrika ein Mensch ist, der möglichst viel Wärme und Licht vom Weltenraum aufsaugt und in sich verarbeitet. Dadurch, daß er das tut, wirken über den ganzen Menschen hin die Kräfte des Weltenalls so. (Es wird gezeichnet.) Überall nimmt er Licht und Wärme auf, überall. Das verarbeitet er in sich selber. Da muß etwas da sein, was ihm hilft bei diesem Verarbeiten. Nun, sehen Sie, das, was ihm da hilft beim Verarbeiten, das ist namentlich sein Hinterhirn. Beim Neger ist daher das Hinterhirn besonders ausgebildet. Das geht durch das Rückenmark. Und das kann alles das, was da im Menschen ist an Licht und Wärme, verarbeiten. Daher ist beim Neger namentlich alles das, was mit dem Körper und mit dem Stoffwechsel zusammen hängt, lebhaft ausgebildet. Er hat, wie man sagt, ein starkes Triebleben, Instinktleben. Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. Im Neger wird da drinnen fortwährend richtig gekocht, und dasjenige, was dieses Feuer schürt, das ist das Hinterhirn. (…)“2
Rudolf Steiners Amerikaner ist ein (Halb-) Schwarzer. Und schon hat Anthroposoph einen weiteren Grund für seinen „Antiamerikanismus“. Auch wenn er das Steiner-Zitat gar nicht kennen sollte? Ansgar Martins schreibt in „Ein kosmisches Komplott“: „Die verschwörungsideologischen Sympathisanten der Waldorf-Szene spüren – möglicherweise unbewusst – den ursprünglichen politischen Kontext dieser Weltanschauung …“
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Ansgar Martins bespricht auf dem „Waldorfblog“ die Neuauflage von Rudolf Steiners rassistischem Buch:
„Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“
hier einige Auszüge:
–
„Steiners „Volksseelenzyklus“ in kommentierter Neuauflage erschienen
(…)
Das sicher komplexeste und womöglich einflussreichste Buch aus dem Kanon anthroposophischer Völkerpsychologie und Rassenlehre ist nach zehnjähriger Überarbeitung wieder aufgelegt worden: Steiners sogenannter „Volksseelenzykus“. 2007 hatte die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) das Buch unter Kommentarzwang gestellt, weil es „in Teilen als zum Rassenhass anreizend“ verstanden werden könne – worauf ich noch zurückkomme: Denn im neu aufgelegten Buch wird dieser Anlass der Neuauflage verschwiegen, der diskrimierende Charakter zurückgewiesen.
(…)
Warum die neue Auflage?
Vor zehn Jahren nahm die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) zwei Bände der Steiner-Gesamtausgabe in Augenschein: „GA“ 107 und eben 121. Das Bundesfamilienministerium hatte 2006 den Antrag gestellt, beide Bücher zu indizieren. Der enthusiastische Anti-Waldorflehrer Andreas Lichte und die Critical Whiteness-Theoretikerin Jana Husmann hatten diesen Vorgang wiederum mit zwei Gutachten angeregt. In anthroposophischen Kreisen wurde die institutionelle Ebene entsprechend ausgeblendet und das ganze Verfahren strikt als Agitation zweier „Gegner“ verharmlost.
(…)
Obwohl im genannten Verfahren verschiedene weitere anthroposophische Institutionen ihren Einfluss geltend machten, Gutachter und Fürsprecher benannten, kam daher die BPjM zu folgendem Urteil:
„Der Inhalt des Buches ist nach Ansicht des 12er-Gremiums in Teilen als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen. […] Nach Auffassung des Gremiums finden sich im Vierten Vortrag vom 10.6.1910 (S. 68-85) sowie im Sechsten Vortrag vom 12.6.1910 (S. 104-119) Textpassagen, die aus heutiger Sicht als Rassen diskriminierend einzustufen sind, weil der Autor darin Menschen verschiedener ethnischer Herkunft aufgrund körperlicher Merkmale in unterschiedliche Wertungsstufen einteilt. […] Diejenigen Jugendlichen, die an Waldorfschulen unterrichtet werden, können aber sehr wohl ein Interesse an den Werken des Begründers und Namensgebers ihrer Schule entwickeln. Das Gremium sieht daher durchaus die Gefahr, dass gerade diese Jugendlichen die in den Texten enthaltenen negativen Bewertungen der nicht-europäischen Ethnien nicht kritisch hinterfragen […].“ (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, Entscheidung Nr. 5505 vom 6.9.2077, Pr. 782/06)
„Das Gremium“ sah allerdings von einer Indizierung ab, da der Rudolf Steiner-Verlag zusicherte, die Bücher „nicht mehr in der vorliegenden Form zu veröffentlichen“, sondern mit kommentierten Neuauflagen zu versehen, so dass es sich um einen Fall „von geringer Bedeutung“ handelte. (vgl. ebd.)
(…)
[ Anmerkung Lichte: Bücher Rudolf Steiners werden an Waldorfschulen nicht gelesen. Leider, denn das würde WaldorfschülerInnen klar machen, was für eine Schule sie besuchen …
Ansgar Martins geht im folgenden auf die an Waldorfschulen verwendete Literatur ein, in der sich Rudolf Steiners Rassismus nach wie vor spiegelt: ]
In den (ausschließlich anthroposophischen) Literaturempfehlungen des Waldorflehrplans findet man 2017 kein einziges Lehrbuch zum Nationalsozialismus, dafür aber in der Liste „Weiterführende Literatur – Geschichte“ (Abruf am 21.3.2017) Karl Heyers „Studienmaterialien zur Geschichte des Abendlandes“, deren erster Band („Von der Atlantis bis Rom“) selbstverständlich mit der arischen Rasse beginnt. Viel haarsträubender ist die Liste „Weiterführende Literatur – Geographie“ (Abruf am 21.3.2017), wo unter anderen Herbert Hahns vier Bände „Vom Genius Europas. Wesensbilder von zwölf europäischen Völkern. Skizze einer anthroposophischen Völkerpsychologie“ empfohlen werden. Oder Christoph Göpferts „Das lebendige Wesen der Erde“. (vgl. dazu Jana Husmann: Schwarz-Weiß-Symbolik. Dualistische Denktraditionen und die Imagination von „Rasse“, Bielefeld 2011, S. 345-353) Schon diese beiden Publikationen zeigen die Bedeutung von Steiners „Volksseelenzyklus“ für den offiziellen waldorfpädagogischen Kanon der Gegenwart.
(…)“
zum vollständigen Artikel auf dem „Waldorfblog“:
https://waldorfblog.wordpress.com/2017/03/21/ga121/
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„Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse“
Rudolf Steiner
dazu fallen den allermeisten wohl als erstes nicht „Anthroposophen“ sondern „Nationalsozialisten“ ein …:
–
Anthroposophie und Nationalsozialismus: ‘Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft’
(…)
Anthroposophen arbeiteten in allen für sie wichtigen Praxisfeldern mit nationalsozialistischen Organisationen zusammen, im Überblick:
– Waldorfschulen: „Das Motto der Waldorfbewegung im »Dritten Reich« lautete: »Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft.«1 Ihrer Selbstdarstellung zufolge lieferte die anthroposophische Pädagogik einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau des neuen Deutschlands durch »die Pflege des völkischen Gedankens und die Betonung des Wesens und der Aufgaben des deutschen Geistes« und stand damit »im Einklang mit der Grundgesinnung des nationalsozialistischen Staates«.2“3
– Anthroposophische Medizin: „Die Vereinigung anthroposophischer Ärzte stellte eine Hauptstütze der NS-treuen »Reichsarbeitsgemeinschaft für eine Neue Deutsche Heilkunde dar«.“4
– „Biologisch-dynamische“ Landwirtschaft: „1935 wurde der »Reichsverband für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise« korporatives Mitglied der nationalsozialistischen »Deutschen Gesellschaft für Lebensreform« (Motto: »Die Weltanschauung der Deutschen Lebensreformbewegung ist der Nationalsozialismus«).“5
(…)
Credits: Die Darstellung der Geschichte der Anthroposophie im Verhältnis zum Nationalsozialismus ist eine Kurzzusammenfassung der Forschung von Peter Staudenmaier, seit August 2011 Professor für „Modern German History“ an der Marquette University. Haupt-Quelle ist Peter Staudenmaiers Beitrag: „Der deutsche Geist am Scheideweg: Anthroposophen in Auseinandersetzung mit völkischer Bewegung und Nationalsozialismus“, in: Uwe Puschner/Clemens Vollnhals (Hrsg.), „Die völkisch-religiöse Bewegung im Nationalsozialismus. Eine Beziehungs- und Konfliktgeschichte“,Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2012. Die Darstellung wurde von Peter Staudenmaier durchgesehen.“
zum vollständigen Artikel: https://www.ruhrbarone.de/anthroposophie-und-nationalsozialismus-die-waldorfschulen-erziehen-zur-volksgemeinschaft/44449
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Die taz hat eine Online-Diskussion zum Thema „Rechte an Waldorfschulen“, an der ich beteiligt war, in Auszügen in der Print-Ausgabe der taz veröffentlicht (hat das „Pep“?):
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„WOCHENSCHNACK
Steiners autoritäres Erbe
Sind Rechte an Waldorfschulen ein Betriebsunfall oder ein anthroposophisches Strukturproblem?“
http://www.taz.de/!5494451/
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„100 Jahre Waldorfschule:
Rudolf Steiners ‘survival of the whitest’
„Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse“ ist ein Ausspruch Rudolf Steiners, der die vom Begründer der Waldorfschulen behauptete Überlegenheit der „Weißen“ zusammenfaßt. Der Erziehungswissenschaftler Prof. Heiner Ullrich behauptet dagegen in der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Rassentheorien spielen meiner Einschätzung nach aber in der heutigen Waldorf-Pädagogik keine Rolle.“ Passt das zusammen?
„Wer heute Rudolf Steiner sät, wird Neurechte ernten“, sagt Caroline Sommerfeld, Autorin und Aktivistin der „Neuen Rechten“ und der „Identitären Bewegung“. Auf die Frage, ob sich ein Engagement bei der „Neuen Rechten“ mit der Waldorfschule vereinen lässt, führt Sommerfeld aus: „Steiners Grundgedanken sind ziemlich deckungsgleich mit dem, was Identitären ‚Ethnopluralismus‘ nennen, mit dem, was die bewusste Verwurzelung in der Tradition, im Volk, in Europa ausmacht, mit christlichem Selbstverständnis und auch einem bewahrenden Naturverständnis. Außerdem natürlich ist Waldorfpädagogik, gerade, weil sie nicht ‚mit der Zeit geht‘, sondern manchmal ziemlich anachronistisch ist, was Handwerk und Handarbeit, Lehrerautorität, Auswendiglernen, klassische Bildungsinhalte usw. betrifft, viel ‚rechter‘, als sie selber momentan sein will.“
Die Dachorganisation der Waldorfschulen, der Bund der Freien Waldorfschulen, sah sich in der Vergangenheit immer wieder gezwungen, sich von „Rechten“ zu distanzieren. Doch die eigentliche Ursache des Problems bleibt: Rudolf Steiner.
(…)“
weiter bei „Humanistischer Pressedienst“: https://hpd.de/artikel/100-jahre-waldorfschule-rudolf-steiners-survival-of-the-whitest-16893
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„Offener Brief an Henning Kullak-Ublick, Sprecher und Vorstand des ‘Bundes der Freien Waldorfschulen’.
Berlin, 10. Juli 2020
Sehr geehrter Herr Kullak-Ublick,
ich bitte um Ihre Stellungnahme zur „Stuttgarter Erklärung“ des „Bundes der Freien Waldorfschulen“, zum Artikel des Humanistischen Pressedienstes: „Rudolf Steiners Rassismus und die ‘Stuttgarter Erklärung’“.
Meine Frage an Sie: Wieso spricht der „Bund der Freien Waldorfschulen“ in der „Stuttgarter Erklärung“ noch im Jahre 2020 von „vereinzelten Formulierungen“ Rudolf Steiners, die diskriminierend „wirken“?
Unabhängige Anthroposophie-Experten wie Prof. Helmut Zander, Prof. Peter Staudenmaier und andere haben schon vor Jahren nachgewiesen, dass Rudolf Steiners Rassismus durch seine anthroposophische „Evolutionslehre“ – Steiners „Menschheitsentwickelung“ – verursacht ist. Steiners „Menschheitsentwickelung“ ist zentraler Bestandteil der Anthroposophie, ihr Beweggrund und Ziel. Steiners Rassismus ist also wesenhafter Bestandteil der Anthroposophie.
Rudolf Steiner weist menschlichen „Rassen“1 unterschiedliche Wertigkeit zu. Nur die „Weiße Rasse“ ist laut Steiner zur Höherentwicklung fähig, andere „Rassen“ sind dem Untergang geweiht, Zitat Steiner:
„Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. (…) Und so ist es wirklich ganz interessant: Auf der einen Seite hat man die schwarze Rasse, die am meisten irdisch ist. Wenn sie nach Westen geht, stirbt sie aus. Man hat die gelbe Rasse, die mitten zwischen Erde und Weltenall ist. Wenn sie nach Osten geht, wird sie braun, gliedert sich zu viel dem Weltenall an, stirbt aus. Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse. (…) Und so werden in der Zukunft gerade aus den Rasseeigentümlichkeiten solche Dinge hervorgehen, die man kennen muss, damit man sich richtig hineinstellt ins Leben.“ (Rudolf Steiner, „Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums“, GA 349)
Dazu sagt Prof. Helmut Zander: „Diese Aussagen, die Steiner 1923, zwei Jahre vor seinem Tod, von sich gab, sind kein Betriebsunfall in seinem Denken, sondern eher ein zusammenfassender Schlussstrich unter Überzeugungen, die Wurzeln in seiner Kindheit haben und die er seit seiner theosophischen Zeit evolutionstheoretisch aufgeladen und immer wieder geäußert hatte. ‚Degenerierte Indianer‘ und ‚passive Negerseelen‘ gehörten schon 1909 zu seinem weltanschaulichen Inventar, dazu kommen vergleichbare Vorstellungen zum Judentum (…)“ (Helmut Zander: „Die Anthroposophie – Rudolf Steiners Ideen zwischen Esoterik, Weleda, Demeter und Waldorfpädagogik“, Ferdinand Schöningh, 2019, Seite 196)
Mit freundlichen Grüssen
Andreas Lichte“
veröffentlicht bei „Humanistischer Pressedienst“:
„Offener Brief an Henning Kullak-Ublick vom ‘Bund der Freien Waldorfschulen’
Anthroposophie und Rassismus“, https://hpd.de/artikel/anthroposophie-und-rassismus-18249
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