Offene Mail an eine homöopathische Apotheke

Offene Mail an eine homöopathische Apotheke

Gastbeitrag vom Pleitebegleiter

Sehr geehrter Herr Dr. C.,

auf der Startseite ihrer Internet-Präsenz steht geschrieben:

„Als serviceorientierte Apotheke beraten wir Sie in allen Fragen der Gesundheit kompetent und auf dem neusten Stand der Wissenschaft.“

Wie passt das zu diesen „Leistungen“?

Alle bisher durchgeführten, belastbaren Studien haben die von Homöopathen behaupteten Wirkungen von Homöopathika widerlegt. Homöopathie ist nichts weiter als eine magisch ritualisierte Scheinmedizin, die günstigstenfalls Placebo-Effekte provoziert.

Mit Homöopathika verkaufen sie ihren Kunden, außer der billigen Trägersubstanz, praktisch nichts, sozusagen des Kaisers neue Kleider. Nichts drin, nichts dran. Als promovierter Pharmazeut müssen sie das doch wissen. Kriegen sie da kein schlechtes Gewissen? Oder glauben sie etwa selbst an diesen Humbug?

Wenn sie schon nicht auf das schräge Geschäft mit der Homöopathie verzichten können, dann seien sie doch wenigsten so redlich und streichen die oben zitierte Behauptung von ihrer Homepage! Oder schreiben sie einfach ergänzend dazu: Das gilt nicht für Homöopathie.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr €soterischer Pleitebegleiter

11 Gedanken zu “Offene Mail an eine homöopathische Apotheke

  1. Der Laden ist mir auch bereits aufgefallen. Schon die Schaufenster sind vollgestopft mit Quacksalber-Schrott, vom blühenden Bach bis zum schusseligen Salz. Alles was das sich nach Verarsche sehnende Herz begehrt.
    Zum Glück gibt es in Bad Sobernheim auch ein paar qualifizierte Ärzte, die so etwas ablehnen. Sonst könnte man hier glatt vor die Hunde gehen.

    Like

  2. Zu seiner Zeit war das, was der Matschpriester predigte ja auch besser als die reguläre Medizin, jedenfalls ungefährlicher. Felke war so ein Typ wie Kneipp. Klar, dass man den heute noch würdigt. Und Sobernheim hat ja sonst niemanden für sein Bad. Das ist aber doch kein Freibrief für Quacksalberei.
    Ich bin mal über den Felk’schen Barfußpfad gewandert.
    http://www.barfusspark.info/parks/sobernheim.htm
    Mein Fußpilz war weg. Den hat jetzt ein anderer. 🙂

    Like

  3. Pingback: Petition „Globuli ins Süßwarenregal“ und andere Beschwerdeformen @ gwup | die skeptiker

  4. Pingback: SPON über Bach-Blüten und anderen „Scheiß des Monats“ aus der Apotheke @ gwup | die skeptiker

  5. Eine Nachschau hat heute ergeben, dass Dr. C. Inzwischen nicht mehr der Inhaber der Kur Apotheke in Bad Sobernheim ist. Der Pillenladen hat jetzt eine Chefin. Die Internetseiten sind total ausgewechselt. Man könnte meinen, dass das jetzt ein vernünftige Apotheke geworden ist, aber Pfeifendeckel:

    „Auf die unterstützenden Möglichkeiten alternativer Methoden wie der Homöopathie, Schüssler Salze und der Aromatherapie haben sich meine Mitarbeiter und ich spezialisiert. Individuell im persönlichen Gespräch oder aber auch in Seminaren und Kundenveranstaltungen versuchen wir gemeinsam Antworten auf Ihre Fragen zu finden.“
    http://www.kur-apotheke-bad-sobernheim.apodigital.de/

    Es bleibt also alles wie gehabt, nur dass auf der Startseite nicht mehr behauptet wird, die Beratungen seien auf dem neusten Stand der Wissenschaft.

    Like

    • Im Februar 2010 gab es noch diesen Eintrag:
      „Die Kur Apotheke Dr. Clauss ist im Endausscheid des Bundeswettbewerbes „Erfolgsfaktor Familie“…
      Am 29. Mai wird der Gewinner auf der Preisverleihung vor Ort im Bundeskanzleramt bekannt gegeben – ob es die Kurapotheke Dr. Clauss sein wird?“
      Mir ist schon klar das man an diese Zeiten anknüpfen möchte, leider liegt man jetzt unter einem skeptischen Brennglas und versucht sich da rauszuwinden.
      Einfach mal ehrlich und serviceorientiert arbeiten, dann klappt das schon. Allerdings müsste man dann seinen Kunden eingestehen, das man auch Murks mit im Portfolio hat.

      Like

      • Ich glaube nicht, dass sie sich von einem skeptischen Brennglas irritieren lassen. So wie die aussehen sind sie von ihrer Homöopathie voll und ganz überzeugt.

        Like

Hinterlasse einen Kommentar