Rudolf Steiners rassistischer Science-Fiction-Trash: ‘Aus der Akasha-Chronik’


Gastbeitrag von Andreas Lichte

Rudolf Steiner (1861–1925) behauptete, Einblick in die „Akasha-Chronik“, ein geistiges Weltengedächtnis in der „Ätherwelt“, zu haben. Über diese „Chronik“, in der alle Ereignisse der Geschichte, alle Taten, Worte und Gedanken der Menschheit enthalten seien, schreibt Rudolf Steiner sein Buch …

‘Aus der Akasha-Chronik’(1). Ich versuche, einem Freund den Inhalt zu erklären:

„Es ist die Geschichte der Menschheit, wie sie sich dem Eingeweihten zeigt. So eine Art ‘Evolutionsgeschichte’, nur dass der Eingeweihte auch in die Zukunft schauen kann. Die Menschheit entwickelt sich laut Steiner auf sieben Planeten. Von Planet zu Planet steigt das Menschengeschlecht höher in der Entwicklung. Dabei helfen ihm Führer, die selber schon auf einer höheren Entwicklungsstufe stehen. Es geht los auf dem Saturn, dann kommt die Sonne, der Mond und schließlich die Erde …”

„Wieso Sonne und Mond – das sind doch keine Planeten?!”

„Für den Esoteriker Steiner schon. Die Erde formt sich im nächsten Entwicklungsschritt in den Jupiter um, dann kommt die Venus und zuletzt der Vulkan. Sieben Planeten, und auf jedem Planeten durchleben die Menschen sieben mal sieben Entwicklungsstufen … Ja, ich weiß, das klingt nach Science Fiction … ich habe mich an die Perry Rhodan-Hefte erinnert, du weißt schon, diese Groschenromane.”

„Mich erinnert das Ganze an ein Video-Game, wo man immer das nächsthöhere Level erreichen muss!”

„Ja, stimmt, das ist großartig, das trifft’s genau! Weißt du, das ist so platt, dass mir gar nichts mehr dazu einfällt – aber richtig übel ist, wie die Entwicklung abläuft, das ist nur noch bösartig …” und wird deshalb hier im Original wiedergegeben:

„Diese zweite Gruppe der Astralmenschen hat diese ihre höhere Fähigkeit aber nur dadurch erworben, dass sie einen Teil – die erste Gruppe – der astralischen Wesenheit von sich ausgeschieden und zu niedriger Arbeit verurteilt hat. Hätte sie die Kräfte in sich behalten, welche diese niedere Arbeit bewirken, so hätte sie selbst nicht höher steigen können. Man hat es hier also mit einem Vorgang zu tun, der darin besteht, dass sich etwas Höheres auf Kosten eines anderen entwickelt, das es aus sich ausscheidet.”

Dieselbe „These” wiederholt Steiner mehrmals, bis er schließlich zusammenfasst: „Man sieht, der Mensch steigt in ein höheres Reich auf, indem er einen Teil seiner Genossen hinabstößt in ein niederes. Diesen Vorgang werden wir auf den folgenden Entwicklungsstufen sich noch oft wiederholen sehen. Er entspricht einem Grundgesetz der Entwicklung.”

Schließlich stellt Steiner den Bezug zur Gegenwart her: „Man nennt sie in theosophischen Schriften die Lemurier. Nachdem diese durch verschiedene Entwicklungsstufen durchgegangen waren, kam der größte Teil in Verfall. Er wurde zu verkümmerten Menschen, deren Nachkommen heute noch als so genannte wilde Völker gewisse Teile der Erde bewohnen.“(2)

„Unsere atlantischen Vorfahren“

Im Kapitel „Unsere atlantischen Vorfahren“ berichtet Rudolf Steiner im Detail über die „Atlantier“, beispielsweise über die von ihnen verwendete Technik, Zitat Steiner:

„Wie wir Vorrichtungen haben, um die in den Steinkohlen schlummernde Kraft in unseren Lokomotiven in Bewegungskraft umzubilden, so hatten die Atlantier Vorrichtungen, die sie – sozusagen – mit Pflanzensamen heizten, und in denen sich die Lebenskraft in technisch verwertbare Kraft umwandelte. So wurden die in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier fortbewegt. Diese Fahrzeuge fuhren in einer Höhe, die geringer war als die Höhe der Gebirge der atlantischen Zeit, und sie hatten Steuervorrichtungen, durch die sie sich über diese Gebirge erheben konnten.

Man muß sich vorstellen, daß mit der fortschreitenden Zeit sich alle Verhältnisse auf unserer Erde sehr verändert haben. Die genannten Fahrzeuge der Atlantier wären in unserer Zeit ganz unbrauchbar. Ihre Verwendbarkeit beruhte darauf, daß in dieser Zeit die Lufthülle, welche die Erde umschließt, VIEL DICHTER war als gegenwärtig. Ob man sich nach heutigen wissenschaftlichen Begriffen eine solch größere Dichte der Luft leicht vorstellen kann, darf uns hier nicht beschäftigen. Die Wissenschaft und das logische Denken können, ihrem ganzen Wesen nach, niemals etwas darüber entscheiden, was möglich oder unmöglich ist. Sie haben nur das zu erklären, was durch Erfahrung und Beobachtung festgestellt ist. Und die besprochene Dichtigkeit der Luft steht für die okkulte Erfahrung so fest, wie nur irgendeine sinnlich gegebene Tatsache von heute feststehen kann. – Ebenso steht fest aber auch die vielleicht der heutigen Physik und Chemie noch unerklärlichere Tatsache, daß damals das WASSER auf der ganzen Erde viel dünner war als heute. Und durch diese Dünnheit war das Wasser durch die von den Atlantiern verwendete Samenkraft in technische Dienste zu lenken, die heute unmöglich sind.“

Der Historiker Helmut Zander weist darauf hin, dass Steiner die „Lebenskraft“ und die „in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier“ aus Edward Bulwer-Lyttons Zukunftsroman »The Coming Race« entlehnt habe, den er seinen engen Mitarbeiter Guenther Wachsmuth unter dem neuen Titel »Vril oder eine Menschheit der Zukunft« ins Deutsche übersetzen ließ und 1923 als Lektüre für die zehnte Klasse der Waldorfschule empfahl.(3)

Steiners Buch „Aus der Akasha-Chronik“ selbst findet sich auf einer Literaturliste der „Pädagogogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen“ für den Geschichtsuntericht in Waldorfschulen zum Thema „Atlantis“

––––––––––––––––––

1 Rudolf Steiner, „Aus der Akasha Chronik“, GA 11, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, 1986

2 Die bis hierhin gegebene Inhaltsangabe des Buches „Aus der Akasha-Chronik“ ist aus meinem im Jahre 2004 erstveröffentlichten Erlebnisbericht „Wundersame Waldorf-Pädagogik oder Atlantis als Bewusstseinszustand“ übernommen, in dem ich meine Ausbildung zum Waldorflehrer am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ beschreibe.

3 Helmut Zander, „Anthroposophie in Deutschland – Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945“, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2007 – Seite 642ff.

43 Gedanken zu “Rudolf Steiners rassistischer Science-Fiction-Trash: ‘Aus der Akasha-Chronik’

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  2. Als ich vor Jahren meiner Herzallerliebsten mal einige Passagen aus den „Akasha-Chroniken“ vorlas, kommentierte sie das Gehörte mit der Frage: „Liest Du Patientenakten? Hört sich schwer verwirrt an!
    Nun wähnte Sie mich bei Studienunterlagen, und ich musste sie kurz darüber aufklären, dass ich aus des versteinerten Rudis zu Papier gebrachten Halluzinationen zitierte – was sie einigermaßen fassungslos zurücklies: „Das war Steiner? Der war ja völlig durchgedreht!“

    Was ich so bezeichnend fand, war – in Unkenntnis der Quelle – die Eindeutigkeit der Reaktion, die von den meisten Menschen wohl in gleicher Art zu hören wäre.

    Man muss also nicht Mediziner sein, um hinter Rudolf Steiners Phantasmagorien ein krankes Hirn zu vermuten, aber es hilft schon über etwas psychologische oder psychiatrische Fachkenntnis zu verfügen, denn für Steiners „Weltenschauungen“, für seine bizarre Bilder- und Assoziationswelt, finden sich schlüssige psychiatrische Deutung als Extraversionen innerer Leidenszustände. Man sollte, besser, man muss Steiners Logorrhoe also immer auch als Ausdruck einer schwerwiegenden Persönlichkeits- und Denkstörung ansehen.

    Die Steinerschen Halluzinationen – veröffentlicht 1939 als Aufsatzsammlung aus den Jahren 1904-1908 unter dem Titel „“Aus der Akasha-Chronik“ – dagegen als bare Münze zu nehmen, heißt, der Wahnwelt eines sozial angepassten Irren die gleiche Bedeutung zuzuschreiben, wie sie beispielweise ein naturwissenschaftliches Lehrbuch hat.

    Auf einen solchen Gedanken, so sollte man doch annehmen, käme im Grunde niemand, der noch alle Tassen im Schrank hat. Was Steiner in seinem lädierten Hirn zusammenfabulierte, ist so offensichtlicher Unsinn, dass selbst mit noch so viel wohlwollender interpretatorischer Umdeutung nicht mehr als Unsinn dabei herumkommt:

    „Es wäre irrtümlich, wenn man glauben wollte, dass alles, was sich an Organen im gegenwärtigen Menschenleib befindet, schon auf dem Saturn veranlagt worden wäre. Das ist nicht der Fall. Es sind vielmehr vorzüglich die Sinnesorgane innerhalb des Menschenleibes, die ihren Ursprung in diese alte Zeit zurückversetzen dürfen.
    Es haben die ersten Anlagen zu Augen, Ohren u.s.w., die auf dem Saturn als mineralische Körper so sich bildeten wie etwa jetzt auf der Erde die „leblosen Kristalle“ einen so alten Ursprung; ihre gegenwärtige Form aber haben die entsprechenden Organe dadurch erhalten, dass sie sich in jeder der folgenden planetarischen Zeiten immer wieder zu höherer Vollkommenheit umbildeten. Auf dem Saturn waren sie physikalische Apperate, nichts weiter.

    Auf der Sonne sind sie dann umgebildet worden, weil ein Äther- oder Lebensleib sie durchdrang.
    Sie wurden dadurch in den Lebensprozess einbezogen. Und zu ihnen kamen diejenigen Glieder des menschlichen physischen Leibes hinzu, die sich überhaupt nur unter dem Einfluss eines Ätherleibes entwickeln konnten: die Wachstums-, Ernährungs- und Fortpflanzungsorgane.
    Selbstverständlich gleichen die ersten Anlagen dieser Organe, wie sie sich auf der Sonne herausbildeten, wieder nicht an Vollkommenheit der Form, die sie gegenwärtig haben. Die höchsten Organe, welche sich der Menschenleib damals eingliederte, indem physischer Körper und Ätherleib zusammenwirkten, waren diejenigen, welche sich in der Gegenwart zu den Drüsen ausgewachsen haben. So ist der physische Menschleib auf der Sonne ein Drüsensystem, dem die auf der entspechenden Stufe stehenden Sinnesorgane eingeprägt sind. Auf dem Mond geht die Entwicklung weiter. Zu dem physischen Körper und dem Ätherleib kommt der Astralleib hinzu. (…)“

    Wie gesagt, keiner der noch alle Tassen im Schrank oder Latten am Zaun hat, käme auf die Idee, diesen Schmonzes ernst zu nehmen – was einen bezeichnenden Blick auf unsere Volkvertreter im Bundestag liefert, die in den 1970er Jahren eine „Heilkunst“ im Sozialgesetzbuch verankert und mit besonderen Privilegien versehen haben, die auf den Phantastereien eines Geisteskranken beruht, und es bis heute nicht geschafft haben, diesen Fehler zu beseitigen.

    Das mindestens so grotesk, wie Steiners Weltenschau.

    Dass „Otto Normalverbraucher“ an der Raffinesse der anthroposophischen Täuschungsmanöver scheitert und irgendwann glaubt, dass es hochwirksame Medikamente ohne Nebenwirkungen gibt und für jede Krankheit – vom banalen Wehwehchen bis zum metastasierenden Tumor – ein passendes Mittelchen in Weledas oder Walas Kräutergärtchen existiert, das von den Anthros mit urkomischen Ritualen nur noch liebevoll auf exorbitante Wirkung gepimpt werden muss – wer mag es ihm verdenken?

    Dass aber Fachministerien und Fachminister nicht in der Lage sind, diese Inszenierungen zu durchschauen, ist nur wenig glaubhaft und deshalb ein Zeichen für ein durch und durch verrottetes System, dessen wichtigste Zutaten politischer Opportunismus, eine latente Wissenschaftsfeindlichkeit und ein krudes Wissenschaftsverständnis sind. In einem solcherart klimatisierten Biotop ist keinerlei Raum mehr für Logik und Vernunft.

    Vielleicht mutet man uns aber genau deshalb die Waldorf-Schulen oder Kliniken wie Herdecke oder Havelhöhe zu? Vielleicht geht´s ja um die Wiederverzauberung der Welt – auf das die Deutungshoheit über das Wesen der Welt wieder den selbsternannten Gurus jedweder Couleur und Provenienz zugebilligt wird.

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  3. Vor ca. 30 Jahren versuchte auch ich – einem anderen Menschen zu liebe – einige von Steiners Schwachsinnigkeiten zu lesen. Was mich außer dem unerträglichen Geschwafel auch immer wieder wahnsinnig machte, war die verdrehte Satzstellung, derer sich Steiner regelmäßig bedient, und die der deutschen Syntax völlig widerspricht, sondern mich immer wieder an Obelix im Band „Asterix bei den Briten“ erinnerte: Obelix versucht sich darin – Asterix‘ britischem Vetter Teefax zu liebe – in der englischen Satzstellung und fragt Teefax: „Habt ihr schon gesehen meinen kleinen Hund?“

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    • … wenn Inhalt und Form sich im Schmerz vereinen, dann ist das Ergebnis Rudolf Steiners „Jammerdeutsch“:

      Max Dessoir spricht vom leerem Gerede Rudolf Steiners, „vorgebracht in einem Jammerdeutsch, (das) peinigt und quält“, und meint: „dieser »voraneilende Menschheitsgenius« sprach wie ein unbegabter Dorfschulmeister“.

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  5. „Aus der Akasha-Chronik“ findet sich auf einer Literaturliste des „Waldorfkindergarten Schwerte“:

    http://www.waldorf-schwerte.de/waldorfpaedagogik/literatur.html

    „Literatur

    (…)

    Aus der Akasha – Chronik

    Schilderungen vergangener Entwicklungsstufen des Menschen und der Erde aus übersinnlicher Anschauung.

    Inhalt (Auswahl): Unsere atlantischen Vorfahren / Die lemurische Rasse / Die Trennung in Geschlechter / Von der Herkunft der Erde und ihren planetarischen Zuständen / Die Erde und ihre Zukunft / Der viergliedrige Erdenmensch“

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  6. Steiner geisteskrank? Vielleicht mag einer der Anwesenden eine vernünftige Weltanschauung, welche nicht geisteskrank ist, als Alternative anbieten? Ich suche schon seit Jahren und bin nun gespannt endlich die Wahrheit zu erfahren. Keiner hier hat Steiner wirklich gelesen (geschweige denn verstanden). Das lese ich aus den Kommentaren. Hier werden -wie immer wenn die Anthroposophie kritisiert wird-, alle Zitate aus dem Zusammenhang gerissen. Davon abgesehen ist es ziemlich unwissenschaftlich aufgrund von einzelnen, unverständlichen Passagen das Werk eines ganzen Menschen zu falsifizieren. Man spricht in so einem Fall von einem Vorurteil. Für die naturwissenschaftlich Eingestaubten hier: Lest Steiners Philisophie der Freiheit und dann sprechen wir uns bezügl. Geisteskrankheiten nochmal. Ich glaube kaum, dass ein Geisteskranker so scharfsinnig sein kann wie Steiner in diesem Werk. Er führt die kantianische Erkenntnistheorie ad absurdum, auf geradezu köstliche Weise. Leuchtet eigentlich jedem ein, wenn man gewillt ist zu LESEN, statt zu labern und lästern. Und so nebenbei: Wie uns die „moderne“ Naturwissenschaft die Entstehung des Universums, des Lebens, des Menschens versucht zu erklären, klingt für mich wie die grösste Geisteskrankheit überhaupt. Ein grosser kosmischer und knalliger Urwitz, der Raumlacher, Zeitgrinser und Humormaterie erzeugt und als Epiphänomen in der Pointe Mensch gipfelt. Und vor dem Urwitz haben uns Stringsprüche unterhalten. Science Ficition Trash? Ja! Und ich bin mir sicher: jedes Naturvolk und jeder ernsthafte Buddhist oder Mystiker anderer Religionen würden mir beipflichten. Materie erlangt also, unter ganz bestimmten Bedingungen (welche im Menschen offenbar vorliegen), die Fähigkeit zu denken und sich selbst bewusst zu werden? Und dann behauptet diese denkende Materie idR auch noch, dass man mit Denken, welches ein rein physiologischer und somit subjektiver Prozess ist, zu keiner endgültigen Wahrheit kommen kann, wobei diese Aussage, die einzige Ausnahme dieser Gesetzesmässigkeit (welche paradoxerweise im Denken gefunden wurde) ist. DAS klingt also nicht nach einer Geisteskrankheit? Aber wir sind so an diese Schizophrenie gewohnt, dass sie schon gar nicht mehr auffällt. Da ich hier keine vernünftige Antwort auf meine eingangs gestellte Frage erwarte, sage ich Tschüss und wünsche euch noch viel Spass in diesem Blog. Ich geh weiter auf die Waldorf-Schule. Peace!

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  8. „Christian Clements ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’: ‘Des Steiners neue Kleider’

    Die als seriös geltende „Neue Zürcher Zeitung“ veröffentlicht eine Rezension der seit 2013 kontinuierlich erscheinenden ‘kritischen Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’: Was nach „Wissenschaftlichkeit“ und „Unabhängigkeit“ aussieht, ist in Wahrheit eine Öffentlichkeitskampagne für die Anthroposophie.

    (…)

    Wie weit Clement in seiner anthroposophischen Heiligsprechung Rudolf Steiners geht, mit welchen letzten Mitteln er versucht, Steiner als „eigenständig“ darzustellen, überrascht dann aber doch, Peter Staudenmaier:

    „Ein besonders bedauerliches Beispiel illustriert die Unzulänglichkeiten in Clements Herangehensweise. In seiner Diskussion von Steines Aneignung der fiktionalen Figur des ‘Hüters der Schwelle’ schreibt Clement, dass ‘Kritiker’ der Anthroposophie die ‘Anklage’ erhoben hätten, dass Steiner diese Figur aus einem Roman des neunzehnten Jahrhunderts von Edward Bulwer-Lytton übernommen habe. Aber dies hat nichts mit Kritik zu tun, noch viel weniger mit Anklagen; es ist eine einfache Angabe der Quelle Steiners. Es ist zugleich ein sinnvolles Beispiel für Anleihen des Okkultismus aus der fiktionalen Literatur.

    Clement leugnet rundweg all dies, indem er offensichtlich den historischen Kontext ignoriert. Das ist ein sehr seltsamer Standpunkt, da Steiner offen andere Elemente aus Bulwer-Lyttons fiktionaler Literatur auslieh, so wie den Begriff ‘Vril’, und da der fragliche Roman viele unverhohlen okkulte Bestandteile enthält und ein schönes Beispiel des Viktorianischen Revivals von Themen der Rosenkreuzer ist.“16

    Bulwer-Lyttons „Vril“ wird von Steiner als „Lebenskraft“ übernommen, wie auch die „in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier“17 in Rudolf Steiners rassistischem Science-Fiction-Trash ‘Aus der Akasha-Chronik’

    zum vollständigen Artikel beim Ratgeber-News-Blog (mit Quellenangaben): https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2015/04/14/christian-clements-kritische-ausgabe-der-schriften-rudolf-steiners-ska-des-steiners-neue-kleider/

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  10. Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“ [1]

    [ist ein] Buch [Rudolf Steiners], dem die ‘Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien’ (BPjM) bescheinigte, dass es, Zitat BPjM, „als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen“ sei.

    Die BPjM beanstandete unter anderem die folgende Text-Stelle, die den Inhalt des Buches zusammenfasst, Zitat Rudolf Steiner: „Eine Aufgabe, die besonders der kaukasischen Rasse obliegt, ist die: Sie soll den Weg machen durch die Sinne zum Geistigen, denn sie ist auf die Sinne hin organisiert.“ [2] „Kaukasische Rasse” gebraucht Steiner synonym für „weiße Rasse“, über deren Rolle er an anderer Stelle schreibt: „Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.“ [3]

    Die „weiße Rasse“ ist das Ziel von Rudolf Steiners „Menschheitsentwickelung“, die der Historiker Peter Staudenmaier so zusammenfasst: „Ausgehend von Blavatskys [4] entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‘höheren’ Rassen geistig wie leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht im Mittelpunkt von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit, vom Verhaftetsein in der Materie hin zur geistigen Vervollkommnung.“ [5]

    Innerhalb der „weißen Rasse“ haben die „Germanen“ eine herausragende Mission, sie sind es, die die „Menschheitsentwickelung“ voranbringen. Und genau darum geht es in Steiners „Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“: die „Germanen“ – sprich: die „Deutschen“ – sind ein auserwähltes Volk.

    (…)“

    zum vollständigen Artikel mit Quellenangaben bei hpd, „Humanistischer Pressedienst“:

    Ein ‚rechter‘ Waldorflehrer soll gehen – Rudolf Steiner bleibt

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  11. – mehr Rassenmüll von Rudolf Steiner –

    Anthroposophischer Antiamerikanismus – Rudolf Steiner macht weiße Amerikaner schwarz

    In seinem Artikel „Ein kosmisches Komplott“ deutet Ansgar Martins die aktuellen, rechtsextremen Vorkommnisse an Waldorfschulen als Fortführung der rechten Weltanschauung „Anthroposophie“, die Rudolf Steiner (1861–1925) zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte.

    „Deutscher ist man nicht, Deutscher wird man“, wußte Rudolf Steiner und sah eine Weltmission des „deutschen Volksgeistes“. Durch ein kosmisches Komplott – den Ersten Weltkrieg – wurde diese deutsche Weltmission vom nach Weltherrschaft strebenden „Angloamerikanertum“ verhindert …

    In einem auf dem „Waldorfblog“ veröffentlichten e-mail-Austausch mit Ansgar Martins vermutete ich dafür als tiefere Ursache: Amerikaner „sind ‘spirituell’ schwarz.“

    Rudolf Steiner führt aus: „(…) Und so kann man sagen: Die Weißen können überallhin, können heute sogar nach Amerika hinüber. Alles dasjenige, was an weißer Bevölkerung in Amerika ist, das ist ja von Europa gekommen. Da kommt also das Weiße hinein in die amerikanischen Gegenden. Aber es geschieht ja etwas mit dem Menschen, wenn er von Europa, wo er dazu natürlich gebildet ist, daß er alles im Innern entwickelt, nach Amerika hinüberkommt. Da ist es so, daß gewissermaßen schon etwas sein Hinterhirn in Anspruch genommen werden muß. In Europa, sehen Sie, hat er als Europäer hauptsächlich das Vorderhirn in Anspruch genommen. Nun, in Amerika, da gedeihen diejenigen, die eigentlich zugrunde gehende Neger einmal waren, das heißt sie gedeihen nicht, sie gehen zugrunde, die Indianer. Wenn man dahin kommt, da ist eigentlich immer ein Kampf zwischen Vorderhirn und Hinterhirn im Kopf. Es ist das Eigentümliche, daß wenn eine Familie nach Amerika zieht, sich niederläßt, dann bekommen die Leute, die aus dieser Familie hervorgehen, immer etwas längere Arme. Die Arme werden länger. Die Beine wachsen auch etwas mehr, wenn der Europäer in Amerika sich ansiedelt, nicht bei ihm selber natürlich, aber bei seinen Nachkommen. Das kommt davon, weil die Geschichte mehr durch das Mittelhirn hindurch nach dem Hinterhirn sich hinzieht, wenn man als Europäer nach Amerika kommt. (…)“1

    Bei Weißen in Amerika verlagert sich das Denken vom „Vorderhirn“ zum „Hinterhirn“. Und das „Hinterhirn“ steht bei Rudolf Steiner für die Schwarzen:

    „(…) So daß also ein Schwarzer in Afrika ein Mensch ist, der möglichst viel Wärme und Licht vom Weltenraum aufsaugt und in sich verarbeitet. Dadurch, daß er das tut, wirken über den ganzen Menschen hin die Kräfte des Weltenalls so. (Es wird gezeichnet.) Überall nimmt er Licht und Wärme auf, überall. Das verarbeitet er in sich selber. Da muß etwas da sein, was ihm hilft bei diesem Verarbeiten. Nun, sehen Sie, das, was ihm da hilft beim Verarbeiten, das ist namentlich sein Hinterhirn. Beim Neger ist daher das Hinterhirn besonders ausgebildet. Das geht durch das Rückenmark. Und das kann alles das, was da im Menschen ist an Licht und Wärme, verarbeiten. Daher ist beim Neger namentlich alles das, was mit dem Körper und mit dem Stoffwechsel zusammen hängt, lebhaft ausgebildet. Er hat, wie man sagt, ein starkes Triebleben, Instinktleben. Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. Im Neger wird da drinnen fortwährend richtig gekocht, und dasjenige, was dieses Feuer schürt, das ist das Hinterhirn. (…)“2

    Rudolf Steiners Amerikaner ist ein (Halb-) Schwarzer. Und schon hat Anthroposoph einen weiteren Grund für seinen „Antiamerikanismus“. Auch wenn er das Steiner-Zitat gar nicht kennen sollte? Ansgar Martins schreibt in „Ein kosmisches Komplott“: „Die verschwörungsideologischen Sympathisanten der Waldorf-Szene spüren – möglicherweise unbewusst – den ursprünglichen politischen Kontext dieser Weltanschauung …“

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  12. Der Kommentator „akashaworld“ fragt den Anthroposophen Michael Eggert, Betreiber des „Egoistenblog„, zu Rudolf Steiners „Atlantisforschungen“ (d.h. zu „Aus der Akasha-Chronik“, siehe oben):

    „akashaworld Dienstag, 9. Februar 2016 um 10:22:00 MEZ

    (…)

    Die interessante Frage an dich, Michael, wäre nun: Was denkst Du denn über Steiners Atlantisforschungen?

    Und glaubst du, dass sie jemals in einen Dialog mit aktuellen und belegbaren Erkenntnissen geraten können?

    Eine noch tiefergehendere Frage wäre: Welche Motivationen hatten und haben Theosophen, Esoteriker, Anthroposophen, wirkliche Erkenntnisse über unsere Frühgeschichte zu ignorieren und ein von gottähnlichen Priestern, Orakeln und technischen Wundermaschinen bevölkertes Urparadies anzunehmen? Zivilisationsmüdigkeit? Schwärmerische Rückprojektion einer Zukunftsutopie?

    Man darf übrigens nicht vergessen, dass in Steiners frühen Texten über Atlantis und Lemuria auch bereits die ganze Rassismusproblematik angelegt ist: denn neben den weisen Priestergöttern lebten – laut Steiner – auch „Tiermenschen“, deren Echo man auch noch heute in „mancher wilder Völkerschaft“ findet, die „heruntergekommene Nachfahren einstmals höherstehender Menschenformen“ sind. („Aus der Akasha-Chronik“).

    Alleine das zeigt, welche Brisanz immer noch in den Atlantisphantasien von Steiner steckt, zumal in Zeiten der Flüchtlingskrise, wo wieder Ängste gegenüber anderen (scheinbar barbarischen) Kulturen hochschwappen.“

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    • Der Anthroposoph Michael Eggert, Betreiber des „Egoistenblog„, antwortet dem Kommentator „akashaworld“:

      „Michael Eggert Dienstag, 9. Februar 2016 um 22:05:00 MEZ

      Lieber akashaworld, „Die interessante Frage an dich, Michael, wäre nun: Was denkst Du denn über Steiners Atlantisforschungen? Und glaubst du, dass sie jemals in einen Dialog mit aktuellen und belegbaren Erkenntnissen geraten können?“

      Ich sehe keinerlei Widersprüche zwischen Wissenschaft und Steiner, da letzterer mAn eine ganz andere Perspektive hat. Vieles scheint datierbar- etwa der große Gesamtkontinent dort, wo Steiner Lemurien verortet. Aber was „Menschsein“ unter diesen Bedingungen betrifft, so schildert Steiner Ereignisse auf der Astralebene. Für ihn beginnt – die gesamte Evolution bejahend- Menschsein im engeren Sinne erst da, wo Selbstbewusstsein entsteht. Das meint er dann mit „Physischwerden“ am Ende der Atlantis: Das Selbstgefühl schritt bis zum Körperlichfühlen voran. Alles vorher ist eine Sache auf der Astralebene, die parallel, und immer wieder mit Berührungspunkten, zur geologischen und humanen Entwicklung verläuft. Die Welt, in der man sich aus dem in der Luft schwimmendem Lebensstoff ernährt, ist keine irdische, sondern himmlische.“

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      • … der Kommentator „akashaworld“ fragt weiter den Anthroposophen Michael Eggert, „Egoistenblog„:

        „akashaworld Mittwoch, 10. Februar 2016 um 00:01:00 MEZ

        Danke. Magst du erklären, was der für die meisten Menschen unverständliche und ungebräuchliche Begriff der „Astralebene“ für dich meint?

        Imaginiert Steiner dort innere Prozesse der Evolution in Bildern oder was meinst du damit?

        Das Problem ist ja wohl die oft sehr gegenständliche Darstellung, es klingt nicht unbedingt nach Poesie.

        Und der Begriff „Atlantis“ ist auch irreführend, da er ja keinerlei Bezug zu Platons Quelle hat, die eben gar nicht auf innere „astralische“ Prozesse anspielt.

        Brauchst du Steiners diesbezügliche esoterische Sprache, um Vorgeschichte besser zu verstehen, zusätzlich zur aktuellen archäologischen und auch religions- und mythengeschichtlichen Literatur?“

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      • … Michael Eggert, Anthroposoph, „Egoistenblog„, antwortet dem Kommentator „akashaworld“:

        „Michael Eggert Mittwoch, 10. Februar 2016 um 00:26:00 MEZ

        Steiner bezieht ein dynamisches Feld hinein, das jedermann betreten kann, wenn er die Koordination, bewusste Ordnung, verständnisvolle Einbettung des eigenen Denkens betrachtet, die eigene Immunität, die Lebensrhythmen.

        Diese Dynamik wird als Ich des Menschen verstanden. Es hat die darwinistisch ablaufende stetige Spezialisierung und Harmonisierung der menschlichen Gestalt – auf „Ideallinie“ für diese allmählich rational, selbstbewusst und sozial agierende menschliche Gestalt- Homo sapiens wird kulturelles Wesen.

        Im Übrigen brauche ich Steiner nicht, um Vorgeschichte zu verstehen. In Bezug auf die Entstehung und das Vergehen von Sternen finde ich Steiner sehr anregend, wenn man astronomische Quellen nutzt, mehr aber auch nicht. Er verstellt nicht den Blick, sondern bietet eventuell Aspekte, um eine Fragestellung in Bezug auf astronomische Prozesse verstehen zu können. Das ist eine Art hypothetische Heransgehensweise, und Steiner dient zum Verständnis.

        Für mich hat er Gewicht auf ganz anderen, für mich intimen Ebenen, aber keinesfalls „ideologischen“ Vorrang vor Fakten.“

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  14. „Atlantis“ im Unterricht der Waldorfschule:

    „‘Ich würde mein Kind nie an einer Waldorfschule anmelden’

    Heidrun G. war ein Jahr lang Lehrerin an einer Waldorfschule im Ruhrgebiet. Heute unterrichtet sie an einer staatliche Schule und blickt kritisch auf ihre Zeit als Waldorfschullehrerin zurück.

    (…)

    „Die Waldorfpädagogik legt keinen Wert darauf, an den wissenschaftlichen Diskursen der Pädagogik teilzunehmen. Man hat ja Steiners Lehre.“ Waldorfschulen, das würden viele Eltern unterschätzen, seien vor allem die Schulen der anthroposophischen Bewegung.

    (…)

    In den unteren Klassen haben die Kinder Epochenunterricht über Zwerge und Gnome gehabt. Atlantis und Sagen waren Stoff im Fach Geschichte.

    (…)“

    zum vollständigen Artikel: http://www.ruhrbarone.de/ich-wurde-mein-kind-nie-an-einer-waldorfschule-anmelden“/1952

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  15. ein Kommentar von Ulli Maas bei „Psiram“, https://blog.psiram.com/2018/04/der-scharlatan-ist-ein-meister-aus-deutschland/#comment-89714

    „5. April 2018, 14:06 | #25

    Danke, Udo! Man kann es letzlich einfach nicht ignorieren: Es waren einfältige Politiker, die den Unfug zum Gesetz gemacht haben.

    Die kuriosen und obskuren Verfahren „Homöopathie“ und „Anthroposophische Medizin“, haben keineswegs wegen ihrer überzeugenden Heilerfolge – sonst wären sie längst integrierte Bestandteile der Hochschulmedizin – ihren gesetzlichen Sonderstatus und damit so etwas wie eine „offizielle Anerkennung“ erhalten, sondern ausschließlich als Ergebnis massiver politischer Lobbyarbeit in den 1970er Jahren, als u.a. die Contergan-Katastrophe zu der Einsicht führte, dass es einer dringend notwendigen Novellierung des Arzneimittelgesetzes bedurfte.

    Als im Zuge der gesetzgeberischen Arbeit jedoch sehr schnell deutlich wurde, dass die neuformulierten qualitätssichernden Anforderungen an Arzneimittel das „Aus“ für die „Arzneien“ der anthroposophischen Medizin bzw. der Homöopathie bedeutet hätten, brach über den Parlamentariern eine Sintflut lobbyistischer Manipulationen zusammen, die heute noch ihresgleichen sucht.

    Federführend dabei waren besonders die Anthroposophen aus dem Umfeld der Privat- Universität Witten/Herdecke. Wohl wissend, dass die okkult-mystischen Grundlagen der anthroposophischen Medizin und deren Heilmittel, den meisten Klienten der alternativen Medizin kaum bekannt sind, zogen diese eine unglaubliche Show ab, in der Tod, Teufel und der Untergang der abendländischen Kultur beschworen wurde, falls man im novellierten Arzneimittelgesetz nicht Raum und Privilegien für die Phantasien eines mit hoher Wahrscheinlichkeit geisteskranken Okkultisten des späten 19. Jahrhundert schaffen würde.

    Dass Rudolf Steiner mit Wissenschaft so viel am Hut hatte, wie ein durchschnittlicher Kreationist aus dem amerikanischen Bible-Belt mit Darwins Lehre von der Entstehung der Arten, und seine außerordentlichen Erkenntnisse – auch die zur Medizin – in erster Linie aus der fiktiven „Akasha-Chronik“, die in Steiners lädiertem Hirn so konkret war, dass er, als Einziger, praktisch ausschließlich aus ihr – mittels sogenannter „Geistesforschung“ – seine „Erkenntnisse“ gewann und damit natürlich auch zur Referenz für sich selber wurde, darüber haben die Herdecker Anthroposophen selbstverständlich geschwiegen.

    “Die Tatsachen sind durch rein übersinnliche Beobachtungen gewonnen; und es muß sogar gesagt werden, dass der Geistesforscher am besten tut, wenn er sich allen Schlußfolgerungen aus seinen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen peinlich genau entäußert; denn durch solche Schlußfolgerungen wird ihm leicht der unbefangene innere Sinn der Geistesforschung in die Irre geführt.”
    (Quelle: Rudolf Steiner, Aus der Akasha-Cronik, „Vorurteile aus vermeintlicher Wissenschaft“)

    Vielmehr konstruierten die Anthroposophen, unter missbräuchlicher Nutzung wissenschaftstheoretischer Überlegungen, ein Angstszenario: Sollte das Arzneimittelgesetz auf den gefürchteten empirischen Wirksamkeitsnachweisen bestehen, sei nicht nur die ärztliche Therapiefreiheit in Frage gestellt, sondern insgesamt die Freiheit von Wissenschaft und Forschung und damit letztlich ein wesentliches Element unserer liberalen Gesellschaftsform.

    Wie schon gesagt: Ganz großes Theater.

    Dabei ging es eigentlich nur darum, solch´ außerordentlich bedeutsamen Heilmittel wie Anus bovis (Naja, Kuharsch halt – eingesetzt bei allerlei Unanehmlichkeiten am Darmausgang), Uterus suis (Uterus von der Sau – eingesetzt bei Unfruchtbarkeit) oder, ebenfalls vom Schwein, Dens suis (Schweinezahn – eingesetzt bei allen möglichen Erkrankungen im Mundraum) vor dem Absturz in den Orkus zu bewahren. Vor allem aber ging es darum, den anthroposophischen Arzneimittelherstellern wie Weleda und Wala das lukrative Mistel-Geschäft mit den Krebspatienten nicht zu versauen.

    Hätten die Anthroposophen allerdings damals, als Begründung, warum die Welt weiterhin dringend ihre Arzneien benötigt, ihre betriebsinternen Überlegungen zu den Wirkungsweisen ihrer Arzneien verkündet, z.B. die der bedeutenden anthroposophischen Ärztin Rita Leroi zur Mistel als Krebsmittel, es hätte möglicherweise ein anderes Abstimmungsergebnis im Bundestag gegeben.

    „Die Mistel saugt den Mond-Erdenäther auf, aber dann wendet sie sich mit ausgesprochen lichtsuchender Gebärde dem Umkreis zu und besiegt mit dieser Lichtverbundenheit die Wuchertendenz in sich selber.“
    (Quelle: Leroi, Der Ätherleib zwischen Kosmos und Erde)

    Nun, die rhetorische Narkotisierung des Bundestages funktionierte, und entgegen jeder Vernunft, entgegen jeder rationalen Betrachtung der Materie, entgegen der umfassend negativen Erfahrungen aus vergangenen Jahrzehnten mit anthroposophischen oder homöopathischen Arzneien, kam es zu den Sonderregelungen für die „Besonderen Therapierichtungen“.

    Das Ergebnis dieses kollektiven Blackouts der deutschen Politik ist allerdings bis heute fatal: Seit mehr als drei Jahrzehnten wird die absurde Diskussion über die Homöopathie und ihre Derivate geführt – und erzeugt nicht nur böses Blut, sondern diskreditiert unser Gesundheitssystem, weil durch sie durch ihre Endlosigkeit die skrupellose, zunnehmend aggressive Vermarktung jedlicher Quacksalbereien geradezu provoziert.

    Berolinum locuta, causa finita ist also dringend überfällig, und wir dürfen gespannt sein, ob Spahn die Courage hat, den Augiasstall auszumisten. Ich wette dagegen.“

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  16. Andreas Lichte,

    Was Sie da alles schreiben, das ist ja – kurz und einfach gesagt – „trash“.

    Sie gehören in die Boulevardpresse.

    Bah.

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  17. „Rudolf Steiner kafkaesk

    Franz Kafka in seinem Tagebuch, 28. März 1911:

    „Mein Besuch bei Dr. Steiner“

    „(…) In seinem Zimmer suche ich meine Demut, die ich nicht fühlen kann, durch Aufsuchen eines lächerlichen Platzes für meinen Hut zu zeigen, ich lege ihn auf ein kleines Holzgestell zum Stiefelschnüren. (…)

    Er hörte äußerst aufmerksam zu, ohne mich offenbar im geringsten zu beobachten, ganz meinen Worten hingegeben. Er nickte von Zeit zu Zeit, was er scheinbar für ein Hilfsmittel einer starken Konzentration hält. Am Anfang störte ihn ein stiller Schnupfen, es rann ihm aus der Nase, immerfort arbeitete er mit dem Taschentuch bis tief in die Nase hinein, einen Finger an jedem Nasenloch.“

    Damit ist Franz Kafkas Verachtung für Rudolf Steiner auch schon zusammengefasst.

    Harry Rowohlt, Kurt Tucholsky

    So um die 100 Jahre später sagt Harry Rowohlt über Rudolf Steiner: „Töne wie aus einer undichten Gummizelle“

    Und für Kurt Tucholsky ist Rudolf Steiner: „Der Jesus Christus des kleinen Mannes“

    (…)“

    weiter: https://www.schiebener.net/wordpress/rudolf-steiner-kafkaesk/

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    • Da kommt mir nur noch Robert Gernhardt, der Köstliche, in den Sinn:

      Kafka sprach zu Rudolf Steiner:
      „Von Euch Jungs versteht mich keiner!“
      Darauf sagte Steiner: „Franz,
      ich versteh Dich voll und ganz!“

      Steiner sprach zu Hermann Hesse:
      „Nenn mir sieben Alpenpässe!“
      Darauf sagte Hesse: „Steiner,
      sag mal, reicht denn nicht auch einer?“

      Steiner sprach zu Thomas Mann:
      „Zieh mal dieses Leibchen an!“
      Darauf sagte Mann zu Steiner:
      „Hast Du’s nicht ’ne Nummer kleiner?“

      Rilke sprach zu Rudolf Steiner:
      „Keiner ist so klein wie meiner!“
      Tröstend meinte Steiner: „Rainer,
      meiner ist noch etwas kleiner!“

      Beckmann sprach zu Rudolf Steiner:
      „Wird mein Bild nicht immer feiner?“
      Darauf knurrte Steiner: „Beckmann,
      wisch den Unfug lieber weg, Mann!“

      ————-

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  18. 100 Jahre Waldorfschule 2019:

    Staatlich anerkannte Reinkarnation

    (…)

    Warum liest man ein Märchen von ‚Novalis‘, dem Romantiker?“, frage ich.

    Achselzucken.

    „Weil ‚Novalis‘ eine Reinkarnation von ‚Johannes dem Täufer‘ ist, wie ‚Raffael‘, der Maler. Die Inkarnationsfolge ist, in der Kurzfassung, an die lange Version erinnere ich mich gerade nicht: Johannes der Täufer, Raffael, Novalis.“ 1

    „Woher weiß er das?!“, fragt mein Freund.

    „Er hat einen direkten Draht zur ‚Geistigen Welt'“, antworte ich.

    Sprachloses Fragezeichen.

    „Als Einziger. Nur er kann in der ‚Akasha-Chronik‘ 2 lesen, einem geistigen Weltengedächtnis in der ‚Ätherwelt‘, in dem alle Ereignisse der Geschichte, alle Taten, Worte und Gedanken der Menschheit enthalten sind.“

    „Was ist das denn? Kann man das glauben? Auf sowas reinfallen?!“, bricht es hervor.

    „‚Glauben‘ kann man viel. Aber dass das ’staatlich anerkannt‘ ist, ist der entscheidende Punkt: dass jemand im Hinterhof eine obskure ‚Privatuniversität‘ gründet, läßt sich kaum verhindern, aber eine ’staatliche Anerkennung‘ ist etwas anderes …“

    „Er“ ist der erfolgreichste Hellseher der Neuzeit, Rudolf Steiner (1861–1925), und Novalis wurde an der staatlich anerkannten, anthroposophischen „Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft“ gelesen, bei einem der „Thementage Menschenkunde“, die ich – allgemein – am 29. Mai 2018 beim Humanistischen Pressedienst vorstellte.

    (…)

    Steiner ist als „Philosoph“ so gut wie als „Hellseher“ – man muss nur dran glauben, und das fällt doch gleich viel leichter, wenn es „staatlich anerkannt“ ist.“

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  19. „100 Jahre Waldorfschule:

    Rudolf Steiners ‘survival of the whitest’

    „Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse“ ist ein Ausspruch Rudolf Steiners, der die vom Begründer der Waldorfschulen behauptete Überlegenheit der „Weißen“ zusammenfaßt. Der Erziehungswissenschaftler Prof. Heiner Ullrich behauptet dagegen in der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Rassentheorien spielen meiner Einschätzung nach aber in der heutigen Waldorf-Pädagogik keine Rolle.“ Passt das zusammen?

    (…)

    Auch der Geschichtsunterricht der Waldorfschule ist Anthroposophie. Hier stellt sich die Frage, ob der Erziehungswissenschaftler Heiner Ullrich wirklich nicht weiß, was in der Waldorfschule als „Geschichte“ unterrichtet wird, wenn er behauptet: „Rassentheorien spielen meiner Einschätzung nach aber in der heutigen Waldorf-Pädagogik keine Rolle.“

    Die in der Waldorfschule unterrichtete anthroposophische „Kulturepochenlehre“ beschreibt eine fiktive Völkerwanderung auserwählter Menschen von „Atlantis“ nach (die „Kulturepochen“ in chronologischer Reihenfolge): 1. Urindische Kultur, 2. Urpersische Kultur, 3. Ägyptisch-Chaldäische Kultur, 4. Griechisch-Lateinische Kultur, 5. Germanisch-Angelsächsische Kulturepoche (1413–3573 n. Chr., unsere gegenwärtige Epoche).

    Diese fiktive Völkerwanderung nach Rudolf Steiner steht im Widerspruch zum heutigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis und ist – eine rein weiße Menschheitsgeschichte. Herr Ullrich, wie würden Sie das nennen? „Eurozentrismus“? Oder vielleicht doch deutlicher „Rassismus“? Falls Sie noch im Zweifel sind, lesen Sie doch einmal die Details nach, schauen Sie sich an, was so alles in den „Geschichtsepochenheften“ der Waldorfschüler*innen zu finden ist, siehe: „Geschichte in der Waldorfschule: ‚Atlantis‘ und die ‚Rassen’“.

    (…)“

    weiter beim „Humanistischen Pressedienst“, „hpd“: https://hpd.de/artikel/100-jahre-waldorfschule-rudolf-steiners-survival-of-the-whitest-16893

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    • „Rudolf Steiners Rassismus und die ‘Stuttgarter Erklärung’

      Wenn irgendwo über Rudolf Steiners Rassismus gesprochen wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Anthroposoph zur Verteidigung Steiners die „Stuttgarter Erklärung“ präsentiert. Der „erste Anthroposoph“ ist dann auch schon mal der Sprecher und Vorstand des „Bundes der Freien Waldorfschulen“, Henning Kullak-Ublick.

      Entgegen Kullak-Ublicks Darstellung in seinem Kommentar bei „Allgäu-rechtsaussen“ vom 13. Juni 2020 ist die „Stuttgarter Erklärung“ nicht das Ergebnis einer freiwilligen anthroposophischen Initiative, sondern eine erzwungene Reaktion auf die massive mediale Auseinandersetzung (TV, SPIEGEL, und viele andere) mit Rudolf Steiners Rassismus im Jahre 2007. Das große öffentliche Interesse war Folge des Indizierungsverfahrens der „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM) gegen 2 Bücher Rudolf Steiners. Am 6. September 2007 entschied die BPjM, dass Steiners Bücher rassistischen Inhalt haben, „in Teilen als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen“ sind.

      Die nach der Entscheidung der BPjM auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz des „Bundes der Freien Waldorfschulen“ in Berlin vorgestellte „Stuttgarter Erklärung“ versucht, von aussen kommende Kritik an Rudolf Steiner Rassismus abzuwehren, und zugleich waldorfintern irritierte Eltern zu beruhigen. Ziel ist die Wiederherstellung des alten „Wir sind die Guten!“-Bildes der Waldorfschule.

      Einen lebendigen Eindruck vom aktuellen Stand der fortdauernden Auseinandersetzung vermittelt Dorothea Brummerlohs Beitrag „Steiners religiöser Kosmos – Woran glauben Anthroposophen?“ vom 3. April 2020 im Hessischen Rundfunk (hr). Die Seite der Kritik vertritt Prof. Helmut Zander, Anthroposophie-Experte und Autor des Standardwerkes „Anthroposophie in Deutschland“1, Steiners Verteidigung übernimmt der in der Ausbildung von Waldorflehrern tätige Anthroposoph Christoph Hueck. Transkription des im Internet abrufbaren Podcasts, ab 19:04 Minuten:

      Sprecherin hr: „Immer wieder in der Kritik sind Rudolf Steiners rassistische, antisemitische Aussagen. Steiner sprach von ‚menschlichen Rassen‘, von ‚Wurzelrassen‘, von ‚degenerierten Indianern‘, vom ’starken Triebleben der Neger‘. Das Problem dieser Rassenlehre liegt tief, sagt Helmut Zander.“

      (…)“

      weiter bei „Humanistischer Pressedienst“: https://hpd.de/artikel/rudolf-steiners-rassismus-und-stuttgarter-erklaerung-18182

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      • „Offener Brief an Henning Kullak-Ublick,
        Sprecher und Vorstand des ‘Bundes der Freien Waldorfschulen’

        Berlin, 10. Juli 2020

        Sehr geehrter Herr Kullak-Ublick,

        ich bitte um Ihre Stellungnahme zur „Stuttgarter Erklärung“ des „Bundes der Freien Waldorfschulen“, zum Artikel des Humanistischen Pressedienstes: „Rudolf Steiners Rassismus und die ‘Stuttgarter Erklärung’“.

        Meine Frage an Sie: Wieso spricht der „Bund der Freien Waldorfschulen“ in der „Stuttgarter Erklärung“ noch im Jahre 2020 von „vereinzelten Formulierungen“ Rudolf Steiners, die diskriminierend „wirken“?

        Unabhängige Anthroposophie-Experten wie Prof. Helmut Zander, Prof. Peter Staudenmaier und andere haben schon vor Jahren nachgewiesen, dass Rudolf Steiners Rassismus durch seine anthroposophische „Evolutionslehre“ – Steiners „Menschheitsentwickelung“ – verursacht ist. Steiners „Menschheitsentwickelung“ ist zentraler Bestandteil der Anthroposophie, ihr Beweggrund und Ziel. Steiners Rassismus ist also wesenhafter Bestandteil der Anthroposophie.

        Rudolf Steiner weist menschlichen „Rassen“1 unterschiedliche Wertigkeit zu. Nur die „Weiße Rasse“ ist laut Steiner zur Höherentwicklung fähig, andere „Rassen“ sind dem Untergang geweiht, Zitat Steiner:

        „Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. (…) Und so ist es wirklich ganz interessant: Auf der einen Seite hat man die schwarze Rasse, die am meisten irdisch ist. Wenn sie nach Westen geht, stirbt sie aus. Man hat die gelbe Rasse, die mitten zwischen Erde und Weltenall ist. Wenn sie nach Osten geht, wird sie braun, gliedert sich zu viel dem Weltenall an, stirbt aus. Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse. (…) Und so werden in der Zukunft gerade aus den Rasseeigentümlichkeiten solche Dinge hervorgehen, die man kennen muss, damit man sich richtig hineinstellt ins Leben.“ (Rudolf Steiner, „Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums“, GA 349)

        Dazu sagt Prof. Helmut Zander: „Diese Aussagen, die Steiner 1923, zwei Jahre vor seinem Tod, von sich gab, sind kein Betriebsunfall in seinem Denken, sondern eher ein zusammenfassender Schlussstrich unter Überzeugungen, die Wurzeln in seiner Kindheit haben und die er seit seiner theosophischen Zeit evolutionstheoretisch aufgeladen und immer wieder geäußert hatte. ‚Degenerierte Indianer‘ und ‚passive Negerseelen‘ gehörten schon 1909 zu seinem weltanschaulichen Inventar, dazu kommen vergleichbare Vorstellungen zum Judentum (…)“ (Helmut Zander: „Die Anthroposophie – Rudolf Steiners Ideen zwischen Esoterik, Weleda, Demeter und Waldorfpädagogik“, Ferdinand Schöningh, 2019, Seite 196)

        Mit freundlichen Grüssen

        Andreas Lichte“

        veröffentlicht bei „Humanistischer Pressedienst“ unter dem Titel: „Anthroposophie und Rassismus“, https://hpd.de/artikel/anthroposophie-und-rassismus-18249

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  20. „Interview

    Anthroposophie und Antisemitismus

    Auf den Querdenker-Demonstrationen der vergangenen Monate traten Anthroposophen Seite an Seite mit Rechten auf. Tipps gegen den hierdurch entstandenen Imageschaden holte sich die „Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland“ beim Antisemitismus-Beauftragten der baden-württembergischen Landesregierung Dr. Michael Blume. Und das obwohl Anthroposophie-Begründer Rudolf Steiner selbst als Antisemit gilt. hpd-Autor Andreas Lichte sprach hierüber mit dem Religionsphilosophen und Anthroposophie-Experten Ansgar Martins.

    (…)“

    weiter: https://hpd.de/artikel/anthroposophie-und-antisemitismus-18761

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  21. „Rassismus-Zeitmaschine Anthroposophie

    hpd, 21. Mai 2021

    „die Drei“, „Zeitschrift für Anthroposophie in Wissenschaft, Kunst und sozialem Leben“, „herausgegeben für die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland“, stellt in ihrer März/April-Ausgabe 2021 „das heiße Eisen“ Rassismus und Antisemitismus in der Anthroposophie vor. Wenn Anthroposophen über Rudolf Steiners Rassismus urteilen, steht der Freispruch bereits vorher fest, aber die Begründung überrascht doch immer wieder. Der Anthroposoph Ralf Sonnenberg markiert hier einen neuen alten Tiefpunkt (…)“

    weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, hpd: https://hpd.de/artikel/rassismus-zeitmaschine-anthroposophie-19292

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  22. ‘Rudolf Steiner war kein Rassist’

    hpd, 27. April 2022

    Es gibt eine jahrzehntelange anthroposophische Tradition des Leugnens von Rudolf Steiners Rassismus. In der vom „Bund der Freien Waldorfschulen“ herausgegebenen Zeitschrift „Erziehungskunst“ führt Jost Schieren, Professor an der anthroposophischen Alanus Hochschule, diese alte Tradition unter dem neuen Label „Waldorf & Wissenschaft“ fort. In seinem Artikel „Anthroposophie in der Kritik“ schreibt Schieren: „Rudolf Steiner war kein Rassist“. Eine Aussage, die an Eindeutigkeit nicht zu überbieten ist, nicht wahr?

    „Andreas, ich habe das nicht ganz geschafft, mir wurde förmlich schlecht (…)“, sagt Hans Trutnau, Autor des Humanistischen Pressedienstes, in seinem Kommentar über Rudolf Steiners Rassismus. Hans Trutnau hat es getan: einen Vortrag Steiners im Original gelesen!

    Was einem da begegnet, ist eine ganz spezielle Mischung aus knallhartem Rassismus und absurdesten Begründungen Steiners, bei denen man sich fragen kann, ob sie mit „Esoterik“ noch richtig charakterisiert sind, oder „Wahnideen“ nicht doch treffender wäre. Ein kurzer Auszug aus dem Vortrag wird Hans Trutnaus Erleben sicher nicht gerecht, vermittelt aber zumindest einen ersten Eindruck, Zitat Rudolf Steiner:

    „Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. (…) Und so ist wirklich ganz interessant: Auf der einen Seite hat man die schwarze Rasse, die am meisten irdisch ist. Wenn sie nach Westen geht, stirbt sie aus. Man hat die gelbe Rasse, die mitten zwischen Erde und Weltenall ist. Wenn sie nach Osten geht, wird sie braun, gliedert sich zu viel dem Weltenall an, stirbt aus. Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse. (…) Und so werden in der Zukunft gerade aus den Rasseeigentümlichkeiten solche Dinge hervorgehen, die man kennen muss, damit man sich richtig hineinstellt ins Leben.“1

    Dazu sagt Prof. Helmut Zander:

    „Diese Aussagen, die Steiner 1923, zwei Jahre vor seinem Tod, von sich gab, sind kein Betriebsunfall in seinem Denken, sondern eher ein zusammenfassender Schlussstrich unter Überzeugungen, die Wurzeln in seiner Kindheit haben und die er seit seiner theosophischen Zeit evolutionstheoretisch aufgeladen und immer wieder geäussert hatte. ‚Degenerierte Indianer‘ und ‚passive Negerseelen‘ gehörten schon 1909 zu seinem weltanschaulichen Inventar, dazu kommen vergleichbare Vorstellungen zum Judentum (…).“2

    (…)“

    weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, hpd: https://hpd.de/artikel/rudolf-steiner-war-kein-rassist-20317

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