Verschwörungstheorien zur Ebola-Epidemie und Quacksalber-Therapievorschläge zur Behandlung der Krankheit nehmen kein Ende. Dass hier die Homöopathie nicht fehlen darf, ist völlig klar …
Stern berichtet:
… Das „National Center for Homeopathy“, eine Vereinigung der Homöopathen in den USA, hat Ende Oktober eine Mitteilung auf seiner Internetseite veröffentlicht, in der es heißt: „Homöopathen weltweit haben ihre Anstrengungen aufgeboten, in die betroffenen Länder gelangen zu können, um an Ebola Erkrankte medizinisch zu behandeln.“ Vor Ort wolle man die Seuche untersuchen und herausfinden, welches homöopathische Gegenmittel am besten dagegen geeignet sei.
„Mediziner, die mit den weltweit am stärksten ländlich geprägten und verarmten Menschen arbeiten, mühen sich ab, die medizinische Hilfe zu liefern, die vonnöten ist“, sagt Victoria Murphy, Programmdirektorin bei Sense About Science dem „Guardian“. Die gemeinnützige Organisation setzt sich dafür ein, dass gute Wissenschaft und wissenschaftliche Fakten in öffentlichen Debatten Gehör finden. „Die Reklame für die Homöopathie als effektive und günstige Behandlungsmethode macht diese bereits schwierige Aufgabe noch schwieriger. Dadurch werden Leben aufs Spiel gesetzt und es wird die konventionelle Medizin untergraben sowie Desinformationen verbreitet. Wenn Homöopathie anstelle effektiver Behandlungsmethoden tritt, sterben Menschen.“ … zum ARTIKEL
National Center for Homeopathy:
„… The good news is that a small international team of experienced and heroic homeopaths have arrived in West Africa, and are currently on the ground working hard to examine patients, work out the “genus epidemicus,” and initiate clinical trials. This work is being done alongside the current conventional supportive measures and treatments already in place. We applaud and congratulate this team’s dedication and courage in joining the front lines in treating Ebola with homeopathy. The answer to whether homeopathic medicine has an important role in the Ebola epidemic could be forthcoming quite soon.“
Afrikas unheimliche Krankheiten
Es ist schlicht und ergreifend der absolute Wahnsinn, dass es sogar akademisch geschulte Ärzte gibt, die der pseudowissenschaftlichen Homöopathie verfallen sind. Man muss sich da doch die berechtigte Frage stellen, was denn an den Universitäten (weltweit !) bei der Schulung von Ärzten so total falsch läuft. Gelten denn an den Unis die Prinzipien, Kriterien und Grundsätze nach denen wissenschaftlich gearbeitet, gelehrt und geforscht wird nicht mehr ? Ich erspare es mir, an dieser Stelle zu erläutern, wie seriöse Wissenschaft zu funktionieren hat, weil ich dies als bekannt voraussetze. Umso erstaunlicher ist es daher, dass eine erschreckend große Zahl von Akademikern diese Grundprinzipien offenbar nicht mehr zu kennen scheint. Da stellt sich doch die Frage: Was hat diese Abweichler denn dazu bewogen, von den weltweit anerkannten und gültigen Regeln, an denen sich wissenschaftliches Arbeiten orientiert, abzugehen und sie zu ignorieren ?
Diese fehlentwickelten „Akademiker“ verkennen zweifellos die Tatsache, dass sie aufgrund ihrer akademischen Ausbildung eigentlich in der Lage sein müssten, Wissen von Glauben zu trennen. Aber exakt an diesem Punkt scheitern die Vertreter der pseudowissenschaftlichen Homöopathie, denn sie haben leider den Boden der Wissenschaft, mit ihrem durch nichts zu rechtfertigenden Glauben an die Wirkung der Homöopathie, verlassen. Sie stehen somit nicht mehr auf dem Boden der Wissenschaft, sondern haben sich aus mir unerfindlichen Gründen der falsch programmierten Fraktion der dummgläubigen Hahnemann-Jünger angeschlossen. Wären sie den wissenschaftlichen Prinzipien treu geblieben, hätten sie nämlich erkennen können, dass die nach wie vor fehlenden, wissenschaftlich fundierten Wirkungsbeweise ein alles überragendes Indiz für die Unwirksamkeit der homöopathischen Irrlehre darstellen. Wie ich schon sagte: Seriöses, wissenschaftlich untermauertes Wissen ist dem allzu unkritischen kindisch anmutenden blinden Homöopathie-Glauben allemal überlegen.
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Diese Ebola-Epidemie ist doch die Gelegenheit für die Homöopathen.
(1) Man gebe allen Gesunden, denen man in den Ländern begegnet, drei Zuckerkügelchen. Wenn dann die meisten nicht an Ebola sterben ist das ein toller Erfolg für die Homöopathie – endlich eine wirksame Prophylaxe gefunden.
(2) Man lasse jeden Kranken drei Kügelchen einnehmen. Ein paar werden schon überleben, es sterben ja ’nur‘ 90 % der Infizierten. Wenn man dann zehn Überlebende beisammen hat, dann ist das doch wieder ein toller Erfolg für die Homöopathie – endlich eine wirksame Therapie gefunden.
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Ich warte auch schon seit Monaten darauf, daß die Homöopathen ohne Grenzen ein mobiles homöopathisches Einsatzkommando bilden: HERT — Homeopathic Emergency Response Team.
Man könnte der Ebolaepidemie auch etwas Gutes abgewinnen. Ich fände es gar nicht schlecht, wenn die ganzen Homöopathen nach Westafrika führen. Das hilft zwar den Menschen dort nicht, aber wir wären 90% dieser Quacksalber innerhalb von Tagen los.
@Argus7
Das Medizinstudium besteht aus Auswendiglernen und handwerklichem Können, wissenschaftliches Arbeiten wird eher nicht gelehrt. Das merkt man ganz deutlich, wenn sich naturwissenschaftliche Studenten und Medizinstudenten in Praktika (Bio, Physio etc.) begegnen. Das liegen Welten dazwischen. Das ist aber nicht die Schuld der Studenten, sondern der Lehrplan.
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Nur der Vollständigkeit halber. Es gibt auch eine Petition zum Mitzeichnen von einem Australier an die WHO:
https://www.change.org/p/dr-daniel-kertesz-who-end-the-suffering-of-the-ebola-crisis-test-and-distribute-homeopathy-as-quickly-as-possible-to-contain-the-outbreaks
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Die HOG haben ja die ganze Zeit zu Ebola geschwiegen. Aufgrund von Nachfragen mussten sie nun aber doch Stellung beziehen:
http://homoeopathenohnegrenzen.de/serviceseiten/news/standpunkt-zur-homoeopathischen-behandlung-von-ebola-patienten/
Fazit: Schuld daran, dass Ebolaerkrankte nicht durch Homöopathie gerettet werden können, ist die WHO. Sie hat es schlichtweg verboten.
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Pingback: Der Horror-Zug nach Ebola | gwup | die skeptiker