Homöopathie: Warum diese ganze Schreiberei dagegen?


Ich muss zugestehen, dass es in letzter Zeit hier ganz viel um Homöopathie ging, ausgelöst durch das Vorhaben Homöopathie auf Hochschulniveau betreiben zu wollen. Da muss einem doch der Kragen platzen, wenn man viel darüber weiß, was elementar sämtlichem widerspricht, was die Allgemeinheit aus Werbe-Artikeln, von unbedarftem Nachplapperern und natürlich von Interessensvertretern, sprich Homöopathen und Heilpraktikern, liest und  hört. Ich will mich einfach nicht damit abfinden, dass ein Großteil unserer Gesellschaft diesem Irrsinn auf den Leim geht.

Es wäre ja alles noch im Rahmen in Ordnung, wenn man es als Ersatzreligion erkennen könnte und so sehen würde, dem ist aber nicht so und der Glaube, der für jede Religion sowie auch für die Homöopathie zutreffend ist, wurde für letztere schon längst aus Annerkennungs-, Macht-, und Geldgier über Bord geworfen und man bemüht sich seit langem um eine wissenschaftliche Anerkennung, die man perverserweise andererseits vehement bekämpft.

Warum diese ganze Schreiberei dagegen?

Weil es eben viel mehr Gründe gegen Homöopathie und sämtliche Methoden aus dem „Alternativ-Heilbereich“ gibt als dafür und weil man nicht einfach zuschauen kann, wie immer mehr gutgläubige Menschen, die auf der Suche nach vertrauensvollen Hilfen sind, auf schleimige Quacksalber stoßen, die ihre Süßholzraspelei ganz gezielt dazu einsetzen, um noch den letzten Mist, Anti-Impf-Propaganda und die krudeste Ideologie an den Mann zu bringen und das für extrem viel Geld. Privat ausgebildet wurden diese Phantasten zum Großteil bereits in genau dem, was sie selbst feilbieten und abgesehen von der wachsenden Zahl der Ärzte, die auf den Alternativ-Zug aufspringen, weil er ein sehr lukratives Zusatzeinkommen verspricht, kompensieren Laien, die Heilpraktiker werden,  in der Regel eigene Lebens-, Bildungs- und Berufsprobleme. Niemand wird nach der Schullaufbahn Heilpraktiker, das gibt es nicht und auch mit 25, dem Zulassungsalter für die Prüfung beim Gesundheitsamt, kommt keiner auf die Idee. Bei dem Nicht-Beruf handelt es sich einerseits, so hart es klingt, oft um eine Rehabilitierung gestrauchelter Lebensbiografien, meist Frauen in den besten Jahren, die nach Familie und Erziehungsjahren nach Selbstverwirklichung und hauptsächlich Anerkennung suchen, Leuten, die im harten Berufsleben oder auch am Medizinstudium gescheitert sind und Arbeitslosen, die nach einer neuen Perspektive suchen. Andererseits wird der Heilpraktiker-Schein beim Gesundheitsamt von esoterischen „Heilern“ zur besseren Reputation und aus Abrechnungsgründen mit privaten Kassen angestrebt. Mittlerweile ist es gesellschaftlich wirklich so, dass nichts und niemand einen besseren Ruf genießt als quacksalbernde, volksverdummende und gehirnwaschende Heilpraktiker, die genau auf diesem Trip reiten, weil sich für ihr Leben und ihr Ego hier eine geniale Chance geboten hat, um alles zu bekommen, was ansonsten unerreichbar schien.

Altenpfleger, Krankenschwestern, Sozialarbeiter, Erzieher, Lehrer, Psychotherapeuten und Ärzte erhalten in Deutschland längst keine Anerkennung mehr und wo es nur geht hagelt es Kritik, wenn angebracht auch richtig so, nur der Heilpraktiker scheint sakrosankt zu sein und das, obwohl er genau derjenige ist, der von Gesundheit, Krankheit und Psyche genau so viel Ahnung hat wie jeder Pfaffe, der seiner Religion verpflichtet ist und gesundbeten will. Wenn von Scharlatanen gesprochen wird, heißt das immer, dass es wie überall solche und solche gibt und damit ist nicht die grundsätzliche Kritik am Nicht-Beruf gemeint, die ich verdeutlichen möchte.

Ich beobachte das Ganze ja jetzt schon seit vielen Jahren und ich hätte nie gedacht, dass es so eskalieren könnte und würde. Wir sind nun jedoch an einem Punkt angelangt, der es medizinischen Laien (Heilpraktikern) ermöglicht, die Sau so dermaßen rauszulassen, dass keine Krankheit mehr vor ihnen sicher ist, denn sie sind die neuen Götter in bunt, denen man bedingungslos vertraut und wenn sich ihre Verkündungen noch so schwachsinnig anhören. In Anlehnung an die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft gibt es ein Magazin Spektrum Homöopathie, das drei Mal im Jahr erscheint. Die neuste Ausgabe widmet sich einzig und allein dem Thema Krebs. 14 anerkannte Homöopathen aus der ganzen Welt berichten darüber,wie sie angeblich mit Homöopathie Krebs heilen. Jens Wurster von der Clinica Santa Croce ist natürlich auch dabei und nur einige wenige beziehen sich auf eine rein komplementäre Hilfe. So sieht es aus und nicht anders und das Ganze soll natürlich auch noch denen Mut machen, die sich bisher nicht trauten, gewisse Grenzen zu überschreiten:

… Eine Reihe von Kasuistiken zu ganz unterschiedlichen Krebsarten belegt die Wirksamkeit der Homöopathie auch in schier aussichtslosen Situationen. Dass dies allerdings nicht der Regelfall ist, weiß Jens Wurster nach 15 Jahren stationärer Behandlung von Krebspatienten an der Schweizer Clinica Santa Croce. Realistisch schildert er uns seine persönliche Entwicklung zu einer individuellen, stadiengerechten Behandlung frei von theoretischen Konstrukten. Akute oder organotrope Mittel sind für Wurster heute oft der Einstieg, bevor er auf die konstitutionelle Ebene gelangt.
Ähnlich pragmatische Vorgehensweisen beschreiben viele Autoren und machen damit allen Kollegen Mut, die bisher in ihrer homöopathischen Praxis vor der Behandlung von Krebspatienten zurückschreckten. Bei kaum einer anderen Diagnose kommen gleichzeitig oder in Folge so unterschiedliche Methoden der Homöopathie zur Anwendung. Gerade weil es – trotz bewährter Indikationen für bestimmte Krebsarten – keine homöopathische Standardtherapie gibt, will SPEKTRUM mit dieser Ausgabe vielfältige Anregungen für einen individuellen Zugang zum Thema aufzeigen.

Der Größenwahn breitet sich aus, die Ideen werden immer abgespaceter und es gibt längst auch Ärzte, die dem homöopathischen Allmachtswahn verfallen sind. Das ändert jedoch nichts daran, dass gerade in Deutschland das Feld Homöopathie von Heilpraktikern bestellt wurde und dass diese darin immer noch führend tätig sind.

Wer nicht unbedarft in die Katastrophe schlittern möchte, sollte sich darüber, und gerade auch über die Motivation Heilpraktiker zu werden, Gedanken machen. Freundlichkeit und Empathie machen aus einem Laien keinen qualifizierten Automechaniker und eben auch keinen qualifizierten Mediziner. Wer aber meint, genau das vortäuschen zu müssen bzw. wer noch dazu andeutet, besser als ein konventioneller Mediziner zu sein,  der hat ein psychisches Problem und wenn es ums Auto geht, wäre die Entscheidung für jeden sofort klar. Nur in Bezug auf die eigene Gesundheit und die der Angehörigen, sitzt man dieser Verarsche so sehr auf, dass man die Hölle in jeder effektiven medizinischen Therapie sieht, der man um jeden Preis entkommen möchte, selbst wenn man dabei in den Himmel kommt, obwohl man doch unbedingt im Diesseits verweilen wollte.

Mir muss auch niemand erzählen, dass ich von Homöopathie keine Ahnung hätte. Es gab auch bei mir eine Zeit in meiner Vergangenheit, in der ich fasziniert von der homöopathischen Idee war, wodurch ich mich intensivst damit beschäftigte und sogar nach einem anaphylaktischen Schock über einen Wespenstich meinte, das mit klassischer Homöopathie und einem Konstitutionsmittel für die Zukunft erledigen zu können. Die Therapie dauerte knapp ein Jahr, hat viel Geld gekostet und es gab zum Abschluss natürlich keinen Wespenstich-Test. Die Homöopathin hatte auch exzellente Kenntnisse und meine ganze Sympathie. Ich verhielt mich natürlich nach dem Schock Wespen gegenüber vorsichtig und das ging auch eine ganze Zeit lang gut, bis mich doch wieder so ein Biest stach und ich froh war, dass der Notarzt schnell kam und ich wieder einmal auf der Intensivstation im Krankenhaus übernachten durfte. Adrenalin, Fenistil und Cortison sei Dank! „Schreckliches Gift“, das mir das Leben rettete 😉

Wer sich mit Homöopathie nur einigermaßen auskennt, sollte eigentlich auch wissen, dass die dogmatische Theorie und Hahnemanns Krankheitslehre keine Grenzen der Anwendbarkeit kennen, somit darf es auch nicht verwundern, wenn Homöopathen danach handeln und je mehr gesellschaftliche Anerkennung das System Homöopathie erhält, desto schlimmer wird die Anmaßung wirklich alles behandeln  und für alles eine Prophylaxe bieten zu können.

Die Ärztin und Homöopathin Wiebke Lohmann, akademische Leiterin der Homöo-Akademie Traunstein, schreibt auf ihrer eigenen Webseite:

In meinem Verständnis ist die Homöopathie nicht nur zur Prophylaxe und der Behandlung von Krankheiten die Medizin der Wahl, sondern hat einen wesentlichen Bestandteil im alltäglichen Leben.

Da die homöopathischen Grundsätze der Homöopathie als immanentes Prinzip gelten, können sie uns ein Ratgeber sein für tägliche Entscheidungen, Erziehungsfragen und beim Umgang, dem Verständnis und der Bedeutung von Gesundheit und Krankheit.

Homöopathie ist also eine Weltanschauung und sie darf sich mit der Anthroposophie in das Spektrum der Religionen einreihen lassen!

17 Gedanken zu “Homöopathie: Warum diese ganze Schreiberei dagegen?

  1. Hallo Elke,

    Oh, es freut mich so von dir zu lesen. Ja, manchmal muss man einfach Klartext sprechen. Seine Meinung kundtun.
    Und zumindest kann ich sagen, dass du meine Gedanken zu dem Thema, sehr gut formuliert hast.

    Ich habe gerade zwei Freundinnen die sich zu Heilpraktikern ausbilden lassen. Die eine passt vollends zu dem Bild was du beschrieben hast. Und die andere hat zwar noch keine Kinder, versucht aber etwas ganz anderes zu kompensieren. Ist auf der Suche nach Glück. Leider hatte ich das Gefühl, dass sie trotzdem, dass sie sich das einredet, damit nicht fündig wird.
    Leider haben mir beide berichtet, dass so viele derzeit geprüft werden wollen, dass sie in der Warteschleife hängen.

    Ich würde ja auch nix sagen, wenn ich wüsste, sie würden dort ihre Erfüllung erfahren. Leider denke ich, dass sie dort nicht fündig werden. Nur Geld und Zeit verschwenden.
    Gut wenn es nur dass wäre, könnte man sie doch lassen.
    Leider nein. Denn sie meinen ständig andere davon überzeugen zu müssen, dass das es ein guter Lebensplan ist. Müssen andere von Globulis und anderen Dingen überzeugen. Und da hört der Spass auf. Weil sie sich alle gegenseitig ständig von dieser neuen Welt/Religion oder wie man es auch nennen mag bestätigen und somit eine gewisse Realität entsteht, wo eigentlich nur Fantasie/Glaube da ist.

    Und so wird es täglich surrealer. Zumindestens für uns Zuschauer. Und können wir was machen, als nur zuschauen? Leider wenig. Nur manchmal ganz laut unsere Meinung in die Welt heraus schreien. Hören werden uns eh nur die, die eh schon so denken. Und froh sind, dass sie mit ihren Gedanken nicht allein sind!

    Liebe Grüße,

    Nana

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    • Danke liebe Nana! 🙂 Der missionarische Eifer ist soooo nervend und auch auf dem kleinsten Kaff überall anzutreffen und immer mehr geht es gegen Impfungen.

      Gerade habe ich von „Guerilla Skepticism on Wikipedia“ im SkepKon-Programm gelesen:

      Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie sie Anhängerinnen einer Pseudowissenschaft davon überzeugen können, Ihre Vernunft zu gebrauchen? Wie Sie Astrologinnen beibringen, dass ihre Ansichten falsch sind? Oder jemandem zu verstehen geben können, dass Homöopathie nicht besser als ein Placebo wirkt?
      Die Antwort ist: am besten gar nicht. Wenn man jemanden mit einem starken Glauben mit den Fakten konfrontiert, setzt man eine Kette kognitiver Dissonanz und Selbstrechtfertigung in Gang, an deren Ende die Person mit einer stärkeren Überzeugung dasteht als zuvor.

      Wann ändern Menschen ihre Meinungen? Wenn sie neue Informationen entdecken können und dabei vor anderen nicht dumm dastehen. Wenn sie selbst recherchieren. Und wo beginnt für die meisten Leute die Recherche? Bei Wikipedia!
      Hier setzt das Projekt „Guerilla Skepticism on Wikipedia“ an. Wir versuchen die dort vorhandenen Artikel über Skeptikerinnen und pseudowissenschaftliche Themen zu verbessern. Wikipedia spielt uns dabei praktisch in die Hand, weil sie prinzipiell evidenzbasiert ist. Das bedeutet: Änderungen sind mit Quellenangaben zu belegen, im Hintergrund gibt es Diskussionen und jeder kann mitmachen. Wir übersetzen gut geschriebene Artikel in verschiedenste Sprachen, machen Skeptikerinnen bekannt und leisten einen wichtigen Beitrag zur skeptischen Bewegung. Dabei geht es nie darum, Leute persönlich zu konfrontieren, sondern allgemein zugängliches Wissen auf ein höheres Niveau zu bringen.
      Im Vortrag stelle ich das Projekt vor und diskutiere die wirklich wichtigen Fragen: Wie kann ich etwas beitragen? Warum ist es wichtig, hier mitzuarbeiten? Und was habe ich selbst davon?

      Michael Steinkellner ist Sozialarbeiter und in einer psychosozialen Beratungsstelle tätig. Er ist seit seiner Kindheit begeisterter Wissenschaftsfan. Eines seiner wichtigsten Anliegen ist, rationales und kritisches Denken in der Gesellschaft zu fördern.

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      • Ja, furchtbar mit den Impfgegnern. Ich stand gestern in der Apotheke meiner Freundin. Wollte noch mit ihr ratschen. Als ein Kunde rein kam und zweimal das Mittel für Windpocken haben wollte.
        Am liebsten wäre ich ihm an die Gurgel gesprungen. Aber ich hab ganz schnell meine beiden Babys gepackt und bin aus der Gefahrenzone geflüchtet. Jetzt kann ich nur hoffen, dass er nicht die Windpockensporen (oder wie man sie auch nennt) in der Luft verteilt hat. Und dass der Nestchenschutz bei meinen 2 Monatigen Babys noch vorhanden ist.

        Warum lässt man seine Kinder nicht impfen?

        Ich bin echt immer noch richtig sauer! So ein Arschloch! Und er weiß es nicht mal. Grummel!

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      • Mensch Nana, ich muss sowieso ständig an Deine Babys denken, wenn es um Impfgegner geht. Die Herdenimmunität wird von den Irren ja völlig ausgeblendet. Deine Frage werde ich in einem Artikel beantworten.

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    • Ich werde auch bald Heilpraktiker. Hauptschulmediziner halt. Und ich habe auch schon eine alternativspirituelle Alternative zur Homöopathie entwickelt: Die FSMoPathie (dt. das FSM übernimmt Deine Leiden). FSMoPathische Heilmittel werden etwas anders als Homöopathika informiert, aber sie sind von hochpotenzierten Homöopathika nicht zu unterscheiden. Deswegen müssen sie genau so gut wie klassische Homöopathika wirken. Wasser sei übrigens ein Informationsträger – mind. 23 TByte/Liter!

      Ausserdem habe ich mich schon in Traunstein als alternativspiritueller Alternativgastdozent beworben.
      http://derstandard.at/plink/1389858085927?_pid=36452127#pid36452127

      Und ich werde bald ein Alternativprodukt zu Granderwasser herstellen können.

      MACHET DAS AUCH, liebe Pastafari dieser Welt!

      Euer alternativspiritueller Führergeist f.d. 3. Jahrtausend

      Ramen.

      PS: Kann MIR jemand sagen, wo man Milchzuckerkügelchen (in Rohform) kaufen kann – ich möchte bald auch FSMoPathische Globuli herstellen und unter dem Binnenkonsens über Apotheken vertreiben.

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      • @ Mr. MIR

        Sag mal ! Willst du uns hier verarschen ? Oder ist dein Kommentar möglicherweise nur als nicht ernstgemeinter Spaß zu werten ? Solltest du tatsächlich die Absicht haben, Heilpraktiker zu werden, wäre das ein Schmalspurmediziner mehr, der der Welt den Beweis dafür liefert, dass kein Schwachsinn zu dämlich ist, um nicht als Geschäftsidee genutzt und missbraucht zu werden. Sollte dein Posting jedoch nur spaßhaft gemeint sein, dann war dies kein sehr lustiger Spaß. Darüber lachen konnte ich nämlich überhaupt nicht. Mit dem Schrecken soll man nämlich keinen Spaß treiben.

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      • Lieber Argus7,

        Ja, ich will HP werden. Ich bin schon Priester, Prophet und Guru. Also alles Berufe ohne jegliche naturwiss. fundierte Ausbildung, ohne Qualitätskontrolle, ohne Garantie. Alles Berufe, welche die „Heilkunst“ in irgendeiner Form anwenden.

        Jeder kann HP werden – zumindest in .de!

        Ich als HP (falls ich die Überprüfung am Gesundheitsamt, welche sicherstellt, dass ich keine Gefahr f.d. Volksgesundheit bin, schaffe) habe dann die staatl. Erlaubnis meinen „Patienten“ die Aura auszurichten, FSMoPathika zu verschreiben und eine Irisdiagnostik durchzuführen. Auch kann ich mit meiner Wünschelrute Diagnosen stellen oder mit einem Bioresonanzgerät (werde ich dann selber bauen) herumfuhrwerken.

        JEDER VON EUCH KANN DAS – so sagt es das deutsche HPGesetz!

        Also los!

        Ramen.

        PS: Es heisst nicht Schmalspurmediziner, sondern Hauptschulmediziner.

        Der Beweis, das nix zu blöd ist, um das dt. Volk behandeln zu dürfen, ist bereits erbracht – siehe HPG.

        Nein, und das ist kein Spass, keine Satire. Es ist REAL 🙂

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  2. > Warum diese ganze Schreiberei dagegen?

    Das wurde mir heute erst wieder klar, als ich für einen Kommentar auf einem anderen Blog einmal bei Amazon geblättert habe und diese Buchtitel wieder fand (Es gibt sicher noch mehr,aber diese reichen erst mal):

    Wurster, Jens: Die homöopathische Behandlung und Heilung von Krebs und metastasierter Karzinome

    Frass, M: Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin

    Birch, K: Impf-Frei: Homöopathische Prophylaxe & Behandlung von Infektionskrankheiten.

    Homöopathie ist nicht das Zuckerle um den Schnupfen von sieben Tagen Dauer auf eine Woche zu verkürzen. Homöopathie behauptet, eine vollwertige Therapie zu sein. Das ist für die, die sich täuschen lassen, schlimm. Aber: Wenn der letzte der drei Titel allgemeine Verbreitung findet, dann wird es für die Allgemeinhheit riskant, nicht nur durch die Seuchen selbst sondern auch durch ihre gesellschaftlichen Folgen. Dann könnte es auch meine Nachkommen betreffen, unabhängig davon, ob sie sich impfen lassen oder nicht – und das kann und will ich nicht akzeptieren.

    Aus einer bei Amazon geposteten Rezension des letzteren Titels:

    „Die homöopathische Behandlung von Windpocken, Masern, Röteln und Scharlach, häufige Infektionskrankheiten wie Mittelohrentzündung, Grippe, Mononukleose, Lungenentzündung, auch Tollwut, Tetanus, Diphtherie und Tuberkulose, aber auch sexuell übertragbaren Krankheiten wie Herpes, Gonorrhoe, Syphilis, AIDS und Hepatitis werden hinreichend beschrieben. Auch Tropenkrankheiten wie Gelbfieber, Dengue-Fieber, Malaria und Typhus werden detailliert diskutiert.“

    Diese Büchse der Pandora, für die mit viel Mühe und über lange Jahre ein Deckel angepasst wurde und noch wird, darf nicht wieder geöffnet werden.

    Ceterum censeo homoeopathinem esse delendam.

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    • Oh Norbert, ausgerechnet die Amerikanerin Kate Birch, die hat gerade noch gefehlt und muss thematisiert werden. Bei ihr geht es in der Prophylaxe wie bei Lage-Roy um Nosoden.

      Meine Fresse:

      Kate Birch, selbst Mutter zweier Kinder, erlebte bei ihrem Sohn, wie er nach Impfungen an Asthma erkrankte. Nach der erfolgreichen homöopathischen Therapie entschloss sie sich, selbst Homöopathin zu werden und Alternativen zur Impfung zu finden.

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  3. Große Teile der Menschheit scheinen darauf programmiert zu sein, dem oft nur als kindlich und naiv zu bezeichnenden Glauben den Vorzug vor gesichertem, wissenschaftlich fundiertem Wissen, zu geben. Das erklärt letztlich auch die Erfolgsgeschichte der vielen Religionen. Einfach nur zu glauben, ist nun mal weitaus weniger anstrengend, als sich auf der Basis der weltweit geltenden und anerkannten wissenschaftlichen Regeln und Kriterien fundiertes (naturwissenschaftliches) Wissen anzueignen

    Fakt ist, dass jede Form des Glaubens – ob es um den Glauben an einen Gott oder den Glauben an die Wirksamkeit der Homöopathie geht – von vererbten Traditionen getragen ist, von denen sich der Mensch nur schwer trennen kann. Was Großelten und Eltern ihren Kindern an Glaubensinhalten vermittelt haben, gilt als heilig und wird kaum mal in Frage gestellt. Wenn man sich diese Erkenntnis zu eigen macht, wird deutlich, weshalb es in manchen Fällen kaum möglich ist, mit naturwissenschaftlichen Argumenten gegen die vererbten Glaubensdogmen anzugehen. Eine Mutter, die schon von ihrer Mutter mit Globuli therapiert wurde, wird diese Tradition bei ihren Kindern fortsetzen. Der Beweis dafür, dass der vererbte Glaube den Wunsch nach fundiertem Wissen nicht so ohne weiteres ersetzen kann. Ich teile daher die Forderung von Norbert Aust, dass die Homöopathie „zerstört“ werden müßte, Karthago hingegen hätte getrost weiter bestehen bleiben dürfen.

    Was die Homöopathen anbetrifft, muß man feststellen: Dicentes enim se esse sapientes stulti facti sun.
    (Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden.)

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  4. Wenn man das Traunstein-Desaster als Anhalt hernimmt, welche akademische Qualität eigentlich erforderlich wäre, damit so eine Art von Hochschulbildung überhaupt in die Nähe des Ernstzunehmenden kommen könnte, gerät man über das auch hier fallende Stichwort „Glaube“ bzw. Glaubenssystem blitzartig zur Theologie, dem akademischen Relikt der Vormoderne. Würden „alternative Heil(s)lehren“ akzeptieren, dass sie Glaubenssyteme sind (was nie und nimmer geschehen wird, da es wesentlichste Teile der Geschäftsgrundlage unterminieren würde), dann könnte von da aus unter Anlehnung an die Teilgebiete der theologischen Fakultäten durchaus ein vorstellbares akademisches Niveau auch solcher „Heil(s)lehren“ in „Forschung“, Ausbildung, Lehre und Publikation entstehen.

    Aus alten Zeiten, in denen ich eine junge Aspirantin auf ihrem höchst mühevollen Weg durch die Disziplin lebensabschnittsweise begleiten durfte, würde ich sagen, dass für die geschäftstüchtigen Schwurbler *dieser* Weg in akademische Sphären von Haus aus verbaut ist. 😉

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  5. hallo Elke, super Artikel. Du fragst Dich, wie du diese Leute erreichen kannst? Ich glaube genau so wie du das hier machst! Man muss den Leuten erzaehlen, wie brutal diese sanften Methoden sind. Manchmal eben nicht von der hohen wissenschaftlichen Warte aus, das ist den Leuten zu abstrakt, dafuer denken die zu einfach. Manchmal muss es eben auch die persoenliche Erfahrung sein, vielen Dank.

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  6. Pingback: Homöopathen-Kritik an den Skeptikern: Geht’s noch peinlicher? @ gwup | die skeptiker

  7. Diese Methode der Heilung von Erkrankungen wurden schon im Mittelalter eingesetzt. Nur leider verstarben zur damaligen Zeit viele Menschen. Man sollte dankbar sein, dass die Medizin so weit fortgeschritten ist, um Erkrankungen heilen zu können oder sich mittels Impfungen zu schützen. Viele Grüße Werner Schmidt

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