Artikel via Mission Gottesreich:
„Aus dem sexuellen Morast befreien“
Gabriele Kuby zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche
Die katholische Publizistin Gabriele Kuby stimmt dem Augsburger Bischof Mixa zu, der der “sexuellen Revolution” eine Mitschuld an den Missbrauchsfällen gegeben hatte. Ihr Kommentar in der evangelikalen Zeitschrift ideaSpekrum Ende Februar 2010 ist überschrieben mit: “Missbrauchsskandal in der Kirche: Wo Bischof Mixa recht hat”. Kuby verurteilt in dem Text vor allem Grünen-Politiker. “Der stinkende Eiter” werde gerade von jenen über die katholische Kirche geschmiert, die “ihre Lebensenergie investieren, um die Kirche und die christliche Sexualmoral zu zerstören, allen voran die Grünen”, so Kuby. So wirft sie zum Beispiel Parteichefin Claudia Roth eine “geifernde Hetze” vor. Roth hatte unter anderem in derAugsburger Allgemeinen die Äußerungen von Bischof Mixa kritisiert. Sie sagte: “Es ist nicht nur haarsträubend, sondern auch eine beispiellose Verhöhnung der Opfer sexuellen Missbrauchs, wenn an diesem Skandal innerhalb der katholischen Kirche nun andere schuld sein sollen.”
Den Missbrauch an Kindern und Jugendlichen kritisiert Kuby offenbar auch deshalb, weil die Opfer dadurch ihren christlichen Glauben verlieren könnten. Die kriminellen Priester könnten ihnen, so die Vorstellung Kubys, “durch ihre Lasterhaftigkeit den Glauben an Gott vielleicht für immer geraubt” haben. Folglich scheint die Aufklärung der Missbrauchsfälle für Kuby auch deshalb nötig zu sein, um der Kirche und ihrer Mission zu helfen. Sie schreibt: “Die Kirche muss sich reinigen, was immer es sie kosten mag, um das Werk der Evangelisierung wieder neu beginnen zu können.”
Doch nicht nur die katholische Kirche bedürfe der “Reinigung”, so Kuby, sondern die ganze Gesellschaft müsse sich “aus dem sexuellen Morast befreien”. Was sie damit meint, lässt sich aus den dann folgenden Sätzen erahnen: “Die Aussichten sind gering, denn schwule Spitzenpolitiker und die linken Parteien unter Führerschaft der SPD wollen die ’sexuelle Identität’ im Grundgesetz verankern. Damt wäre die letzte Hürde genommen, um jeder Form von sexueller Neigung Tür und Tor zu öffnen und Widerstand zu kriminalisieren.”
Gabriele Kuby veröffentlicht ihre Positionen auch in der rechtskonservativen Zeitung Junge Freiheit. Kritiker werfen der Katholikin ein reaktionäres Rollenverständnis von Mann und Frau sowie die Diskriminierung von Homosexuellen vor. Eine Autorin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wirft Kuby zum Beispiel “homophobe Polemik” vor. Auf den Internetseiten vonjetzt.de schildert ein Autor seine Erfahrungen aus einem Jugendseminar mit Kuby: “‘Homosexualität ist gegen die Natur’, eifert sie, ’sie zerstört das christliche Fundament’. Sie wettert: ‘Die ganze Gesellschaft wird homosexualisiert.’ Mit jedem Satz wird sie wütender. Ihre Stimme zittert. Dann ruft sie: ‘Das ist eine Krankheit, die geheilt werden muss!’”