“Seminar für Waldorfpädagogik Berlin” – ein Interview mit Andreas Lichte


Liebe Leser,

Wie bereits angekündigt, folgt hier mein Interview mit einem Insider der Waldorfpädagogik, Andreas Lichte.

Ich möchte Eltern damit eine wichtige Entscheidungshilfe für die Schulwahl geben.

Artikel zu diesem Thema führen immer wieder zu Massensendungen mit Jubelkommentaren zur Waldorfpädagogik, wie sie auch bei Zeitungsredaktionen regelmäßig zu beobachten sind. Wir werden derartigen Botschaften hier kein Forum bieten und Zuschriften dieser Art nicht veröffentlichen.

INTERVIEW mit Andreas Lichte vom 20.Oktober 2008

Elke REIHL:

Herr Lichte, in Ihrem Erlebnisbericht „Wundersame Waldorf-Pädagogik oder Atlantis als Bewusstseinszustand“ beschreiben Sie die Ausbildung zum Waldorflehrer am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“. Wie erlebten Sie Ihre erste Begegnung mit der Waldorfpädagogik?

Andreas LICHTE:

Ich wollte Kunst- und Werklehrer werden und stellte eines Tages zu meiner grossen Überraschung fest, dass ich bei einer fundamentalistischen, religiösen Gemeinschaft gelandet war…

REIHL:

Was meinen Sie mit einer fundamentalistischen, religiösen Gemeinschaft? Eine „Sekte“?

LICHTE:

Wenn Sie es „Sekte“ nennen wollen, würde ich Ihnen jedenfalls nicht widersprechen.

Ich befand mich plötzlich in einem Paralleluniversum. Aber das sollte hoffentlich an meinem Erlebnisbericht „Wundersame Waldorfpädagogik…“ deutlich werden – genau deshalb habe ich ihn nämlich geschrieben – geschrieben für meine Nichten und Neffen, die damals noch eine öffentliche Schule besuchten. Wenn ich da alles gebracht hätte, was sonst noch so passiert ist, hätten Sie mich für „bekloppt“ gehalten. Sie haben also die „FSK 16“ Version meiner Erlebnisse im „Seminar für Waldorfpädagogik“ vor sich.

REIHL:

Würden Sie sagen, dass Ihre Erfahrungen auch auf andere deutsche Waldorf- Seminare übertragbar sind?

LICHTE:

Schauen Sie sich die hervorragende 45-minütige TV-Dokumentation des SWR: „Betrifft: Wie gut sind Waldorfschulen?“ von 2006 an. Der Autor, Dr. Dietrich Krauß, dokumentiert darin die Waldorf-Lehrausbildung an der „Freien Hochschule Stuttgart“. Für mich zum Verwechseln ähnlich mit der Berliner Situation. Auch die Diplom-Arbeiten, die in Stuttgart abgeliefert wurden, hatten in etwa das gleiche unterirdische Niveau der Berliner „Seminararbeiten“. Siehe dazu den Artikel von Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes:

„Schule und Lehrerbildung im Zeichen von Atlantis und Saturn“

Zitat: „Vom Mai 2006 stammt die [Diplom-] Arbeit „Alternative Betrachtungen zum Krankheitsbild AD(H)S“, also zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Eine der zentralen Aussagen lautet:

Es geht hier vor allem um kosmische und irdische Einflüsse.“ Anschließend folgen seitenlang Betrachtungen etwa über den Kalender der Maya, das Wassermann-Zeitalter, die Metamorphose vom Geistigen ins Physische und die in Revolutionsjahren (etwa 1789, 1848 und 1917) ausgeprägten Sonnenfleckenmaxima. Auf Seite 56 der Arbeit folgt immerhin der Satz: „Das klingt im ersten Moment unwissenschaftlich“. Und auf Seite 86 heißt es: „Künstlerische Betätigung macht das Kind innerlich reich, wohingegen intellektuelle Betätigung das Gegenteil bewirkt“.

„Über das Rauchen – Versuch ein Massenphänomen zu verstehen“ lautet das Thema einer Abschlussarbeit vom Mai 2005. Darin heißt es unter anderem:

„Die Tabakpflanze mutet an wie eine äußere Manifestation des Ringens des Menschen zwischen Materie einerseits und göttlich-geistigen Ursprungs andererseits“. Auch biografische Bezüge zu Steiner fehlen nicht: „Die dem Tabak und dem Nikotin  innewohnende Nähe sowohl zum höchst Irdischen als auch zum Überirdisch-Göttlichen scheint den Gebrauch von Tabak auch für den Menschen von so außergewöhnlichem Format, wie Steiner es war, attraktiv gemacht zu haben“. (Den Anstoß zur Gründung der ersten Waldorfschule gab 1919 der Stuttgarter Unternehmer Emil Molt, Besitzer der Zigatettenfabrik Waldorf-Astoria)

Mit Wissenschaft und wissenschaftlicher Ausbildung, wie sie das Grundgesetz auch von Lehrern an freien Schulen verlangt, hat das wenig zu tun. Offenbar sind an der „Freien Hochschule“ die Fortschritte von mindestens einem Jahrhundert naturwissenschaftlicher, psychologischer, didaktischer und pädagogischer Wissenschaft vorbeigezogen. Wissenschaft heißt auch kritische Distanz, undogmatischer Zugang; heißt, dass Erkenntnisse permanent verifizierbar und falsifizierbar sein müssen. An wohl kaum einem Gymnasium in Deutschland würde eine solche Arbeit als Facharbeit für die Oberstufe anerkannt. Und ein Lehrerausbilder im staatlichen Bereich, der dergleichen „Arbeiten“ durchgehen ließe, müsste sich bald – und zu Recht – vor seine Chefs zitieren lassen“. [Zitat Ende]

Auch kenne ich Aussagen von Seminaristen anderer deutscher Waldorfseminare: positive Ausnahmen sind mir nicht bekannt…

REIHL:

Gehen Sie davon aus, dass sich die Ausbildung mittlerweile geändert hat?

LICHTE:

Ein Mit-Seminarist bezeichnete die Ausbildung ja als „Gehirnwäsche“.Sie ist jetzt gründlicher als jemals zuvor: jetzt zwei Jahre „Gehirnwäsche“ statt ein Jahr wie zu meiner Zeit am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“

Im Frühjahr 2007 kontaktierten mich verschiedene Teilnehmer des Berliner Waldorfseminars. Sie riefen mich an, weil sie „alles wiedererkannt“ hatten, das ich in „Wundersame Waldorfpädagogik…“ beschrieben habe.

REIHL:

Hat die „Stuttgarter Erklärung“ des Bundes der freien Waldorfschulen, in der man sich offiziell vom Rassismus Rudolf Steiners distanzierte, eine Auswirkung auf Lehrinhalte an Waldorfschulen, bzw. hat sich dadurch in der Praxis etwas geändert?

LICHTE:

Die „Stuttgarter Erklärung“ bedeutet keinesfalls eine Kursänderung des Bundes der freien Waldorfschulen. In der „Stuttgarter Erklärung“ heißt es,

Zitat:“Die Freien Waldorfschulen sind sich bewusst, dass vereinzelt Formulierungen im Gesamtwerk Rudolf Steiners nach dem heutigen Verständnis nicht dieser Grundrichtung entsprechen und diskriminierend wirken“.

Das ist eine bewusste Falschdarstellung: Steiners Rassismus resultiert aus seiner esoterischen Evolutionslehre, die wesenhaft für die Anthroposophie ist, es handelt sich eben NICHT nur um „vereinzelte Formulierungen“. Vergleiche dazu Helmut Zander, „Anthroposophie in Deutschland“,

Zitat: „Steiner ordnete die Rassen einer  Fortschrittsgeschichte zu, in der beispielsweise heutige Indianer als >degenerierte Menschenrasse< im >Hinsterben< (GA 105, 106, 107 [1908] oder schwarze Afrikaner als defiziente Spezies der Menschen- und Bewusstseinsentwicklung, als >degenerierte<, >zurückgebliebene< Rasse (ebd., 106) erschienen. Umgekehrt habe die weisse Rasse >das Persönlichkeitsgefühl am stärksten ausgebildet< (GA 107, 288 [1909]. Dies sind nur Kernsätze einer Rassentheorie, die Steiner 1904 erstmals formulierte, um sie 1910 in einem komplexen System und in zunehmender Abgrenzung zu theosophischen Positionen auszufalten. Mit seinem Ausstieg aus der Theosophie hat er diese Vorstellungen keinesfalls über Bord geworfen, sondern sie 1923 nochmals in Vorträgen vor Arbeitern des Goetheanum in vergröberter, >popularisierter< Form wiederholt, aber ohne Revision im inhaltlichen Bestand. Die weisse war nun >die zukünftige, die am Geiste schaffende Rasse< (GA 349,67 [1923])

(…)

Steiner formulierte mit seinem theosophischen Sozialdarwinismus eine Ethnologie, in der die Rede von >degenerierten<, >zurückgebliebenen< oder >zukünftigen< Rassen keine >Unfälle< sondern das Ergebnis einer konsequent durchgedachten Evolutionslehre waren. Ich sehe im Gegensatz zu vielen Anthroposophen keine Möglichkeit, diese Konsequenz zu bestreiten“.

Ansgar Martins, Waldorfschüler, hat einen beeindruckenden Artikel zur „Stuttgarter Erklärung“ und Steiners Rassismus geschrieben:

„Die Philosophie der UN-Freiheit – Zu Rudolf Steiners Rassismus“

Positive Auswirkungen der „Stuttgarter Erklärung“ auf die Lehrinhalte und die Praxis der Waldorfschulen sind natürlich nicht zu erwarten – es sei denn, der Protest der Waldorfschüler fände eine breitere Basis.

REIHL:

Man hört immer wieder , dass ehemalige Waldorfschüler durch ihre Eigenständigkeit, Toleranz und ein hohes Maß an kreativem Ausdruck positiv auffallen. Was sagen Sie dazu?

LICHTE:

Ein Mythos. Einer von vielen zur Waldorfschule.

Aber was bedeutet dieser vom Bund der Freien Waldorfschulen sorgsam gepflegte Mythos – diese durch nichts begründete Selbstdarstellung – für die öffentlichen Schulen? Es sagt doch nichts anderes als: Schüler öffentlicher Schulen sind uniform, intolerant, einfallslos…

REIHL:

Haben ehemalige Waldorfschüler eine bessere Chance auf ein erfolgreiches Hochschulstudium und damit auf Erfolg in einem akademischen Beruf?

LICHTE:

Ganz sicher nicht. Aber die soziale Herkunft der Schüler entscheidet über den Schulerfolg: beim priviligierten Elternhaus von Waldorfschülern überrascht es nicht, dass viele TROTZ der Waldorfschule Karriere machen.

Finanziell besser gestellte Eltern können beispielsweise auch für den massiven Nachhilfeunterricht aufkommen, der die Defizite der Waldorfschule ausbessern muss.

REIHL:

Werden Waldorfschüler automatisch zu Anthroposophen und damit zu Esoterikern?

LICHTE:

Nein. Es gibt keinen Automatismus.

Aber auch nicht jeder, der eine katholische Schule besucht,  wird später Priester. Trotzdem wird niemand ernsthaft bestreiten, dass eine katholische Schule versucht, zum Christlichen Glauben zu erziehen…

Heißt: Die weltanschauliche Beeinflussung in der Waldorfschule sollte auf gar keinen Fall unterschätzt werden.

REIHL:

Sie haben sich aktuell als eine der wenigen kritischen Stimmen im Diskussions-Forum der „Kulturzeit“ zum Thema: „Was halten Sie von der Steiner-Pädagogik?“ geäußert. Wie lässt sich die ungewöhnlich grosse Beteiligung an einem Thema erklären, das nur relativ wenige betrifft? Wieso überwiegt in den Beiträgen so offensichtlich das Lob für die Walforfschulen?

LICHTE:

„It’s A Dirty Job, But Someone’s Gotta Do It…“

Jeder, der sich kritisch zu Waldorfschulen äußert, wird binnen kürzester Zeit mit Schmutz beworfen. Am Tag danach gab es bereits einen Kommentar zu meinem Auftritt bei der „Kulturzeit“.

Zitat: „Das Internet bietet allerlei obskuren Kreuzzüglern gegen die Geisteswissenschaft [Anmerkung: „Geisteswissenschaft = Anthroposophie] eine ideale Plattform. Ich will all den Müll, der hier kursiert, gar nicht lesen, auch nicht, wenn er von angeblichen „Insidern“ wie einem Andreas Lichte stammt, der sich nicht schämt, seine persönlichen Probleme vor großem Publikum zur Schau zu stellen“.

Keine Ausnahme, solche Kommentare sind die Regel. Deshalb kann ich TRAUMATISIERTEN Waldorfeltern nur davon abraten, sich an Diskussionen zu beteiligen: Aus einem noch so offentsichtlichen Versagen der Schule wird sofort ein Versagen der Eltern konstruiert, die mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert seien. Was sonst…

Das überproportionale Interesse an Diskussionen zur Waldorfschule ist kein Zufall:

Im April 2008 rief der Bund der Freien Waldorfschulen zur Manipulation eines online-votings der „Wirtschaftswoche“ auf. Die wiwo titelte:

„wiwo.de-Leser verdächtig einig“

und schrieb: „Zustimmungsraten von über 90 Prozent mögen in totalitären Staaten häufig vorkommen…“

REIHL:

Warum werden Waldorfschulen so gut angenommen, gerade auch von Größen aus Politik und Wirtschaft, wie zum Beispiel Otto Schily?

LICHTE:

Im Falle Otto Schily stellt sich die Frage gar nicht erst: er stammt aus einem anthroposophischen Elternhaus, wie sein Bruder Konrad. Konrad Schily, Gründungsrektor der anthroposophischen Privatuniversität Witten-Herdecke, ist aktuell in der FDP für Gesundheit und Bildung zuständig… und leistet dadurch erfolgreiche Lobby-Arbeit für die Waldorfschulen und die Anthroposophie.

REIHL:

Ihre Äußerungen werfen die Frage auf, warum sich der Staat finanziell an Waldorfschulen beteiligt und warum es so wenig staatliche Initiative gibt, Waldorf durch und durch zu beleuchten?

LICHTE:

Meine Erfahrungen mit der Berliner Schulaufsicht lassen nur das Schlimmste vermuten: Die Schulaufsicht wurde detailliert über Probleme in der Waldorfschule und in der Waldorf-Lehrerausbildung informiert, handelte aber nicht. Siehe dazu die umfangreiche Korrespondenz, auszugsweise veröffentlicht im Esowatch-Blog

Auch im Jahre 2008 kann ich Fritz Beckmannshagen, Autor von „Rudolf Steiner und die Waldorfschulen“, leider nur Recht geben,

Zitat S. 29: „Der Kenner der pädagogischen Psychologie und ihrer umfangreichen Entwicklungsforschung steht verblüfft vor diesem kargen Modell [i.e. der Steinerschen Jahrsiebtelehre] und fragt sich vergeblich, wie ein renommiertes Schulsystem seit über sechzig Jahren, unbekümmert um die Fortschritte der Wissenschaft, danach arbeiten kann. Möglicherweise liegt gerade in der Anspruchslosigkeit des „Gerätes“ seine Durchschlagkraft; dieses kann schließlich jeder begreifen und handhaben, auch ohne pädagogische Examen. Möglicherweise liegt sie auch in der okkulten Ableitung des ganzen oder aber in der schier unbegreiflichen ministeriellen Duldung und Förderung.

(…)

Heute [1984!] sind die Kultusministerien einiger Länder bezüglich der Waldorfschulen total unkritisch und unangemessen großzügig geworden. Ich kann mir dieses irrationale Verhalten nur erklären, indem ich vermute, daß an wichtigen Stellen der Ministerien stille Förderer der Bewegung sitzen und lenken, so daß man bald zutreffend von Okkultusministerien spricht“. [Zitat Ende]

REIHL:

Wenn Ihre Kritik zutrifft, warum hört man dann von anderen Waldorf-Lehrern so wenig darüber?

LICHTE:

Waldorf-Lehrer sind völlig unkritisch, würden nie Kritik nach außen tragen, da dies den Verlust des Arbeitsplatzes zur Folge hätte. Sie stünden vor dem Nichts, da sie an keiner öffentlichen Schule eingestellt würden. Dazu fehlt ihnen jegliche Qualifikation.

Ich habe den Test gemacht, versucht, mir meinen Abschluss am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ in NRW als erstes Staatsexamen für das Lehramt anerkennen zu lassen: keine Chance.

REIHL:

Wie geht der Bund der Freien Waldorfschulen mit Ihrer Kritik um, bzw. wurden Sie persönlich darauf angesprochen?

LICHTE:

Der Bund der Freien Waldorfschulen hat mich zunächst völlig ignoriert, für nicht voll genommen. Siehe dazu beispielsweise den Stern- Artikel:

„Der Neger hat ein starkes Triebleben“

Zitat Stern: > Lichte sagt: „Der Indizierungsantrag ist für mich die ultima ratio, doch noch eine wirkliche Diskussion zur Anthroposophie und damit zur Waldorfpädagogik in Gang zu setzen“. Denn das Gespräch hatte er gesucht, auch bei Walter Hiller, seinerzeit Geschäftsführer des Bundes der Freien Waldorfschulen. Hiller antwortete auf Lichtes Bedenken. Er verteidigt Steiner und wirft Lichte mangelnde Einsicht in die Thematik vor: „Ich kann sehr gut verstehen, dass die spontane Begegnung mit Begriffen wie „absterbende Rasse“, „dekadente Abzweigung“ im Zusammenhang mit dem Schicksal der Indianer geradezu wie eine Rechtfertigung für den unmenschlichen Umgang mit den Einwohnern Amerikas wirken“, meint Hiller. „Dies ist sicher nicht der einzige „Kurz-Schluss“, der sich beim Kennenlernen des Werkes Steiners zunächst ergeben kann, sicher aber der folgenreichste, weil die assoziierte Thematik mit ihrem Gewicht schon sehr viel gelassenes Erkenntnisstreben braucht, um den Gedanken von der „Entwicklung der Menschheit“ nach-zu-denken, um seine aktuelle Relevanz zu prüfen“. <

Als deutlich wurde, dass ich mich weiter kritisch äußern würde, versuchte man mich zu diffamieren, ich war – unter anderem – schon:

  • „Shoah-Banalisierer“ (Dorion Weikmann, Waldorf.net)
  • Alkoholiker, oder so etwas…  (Kommentar im Beatagenten- Blog)
  • Aus dem reaktionären konfessionellen Lager (z.B. Christoph Kühn, Goysworld-Blog)
  • eine „löchrige linke Socke“ ( Beatagenten-Blog)
  • „Stasi-Mitarbeiter“ ( Felix Hau, Redakteur der anthroposophischen Zeitschrift „info 3“)
  • „Linksfaschist? faschistischer Anspruch“ (Christian Grauer, Schachtelhalm.net)
  • „notorischer Querulant“ (Zitat Lorenzo Ravagli: „von denen der eine als notorischer Querulant schon seit Jahren seine Phantasien über die Seminarerlebnisse vermarktet, unter anderem auch auf Tagungen die von evangelischen Sektenbeauftragten organisiert werden“)


Beim Prozess des Bundes der Freien Waldorfschulen gegen das ZDF, Frontal 21, suggerierte man, ich hätte am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ keinen Abschluss gemacht, was eine an Dreistigkeit nicht mehr zu überbietende Lüge ist, siehe meine Studienurkunde:

Studienurkunde von Andreas Lichte

Anthroposophen wiederholen diese Lüge, jüngst bei info 3:

„Waldorf –  knallhart retschertschiert“ (der Artikel und im Anschluss meine Antwort als Kommentar)

REIHL:

Sehen Sie eine Perspektive für die Waldorfpädagogik, sich jemals zu einer positiven Reformpädagogischen Schulform zu entwickeln?

LICHTE:

Nach allem, was ich gesagt habe, wie ist Ihre Einschätzung?

REIHL:

Herr Lichte, ich danke Ihnen recht herzlich für dieses Gespräch.


46 Gedanken zu ““Seminar für Waldorfpädagogik Berlin” – ein Interview mit Andreas Lichte

  1. Liebe Leser,
    ich kann Herrn Lichte nur beipflichten.
    Meine Kinder wurden z.T. jahrelang von solch ausgebildeten Lehrern betreut und unterrichtet, weil ich nicht aufmerksam genug war. Sie kamen manches Mal in haarsträubende pädagogische Situationen.
    Auch fließen Mystik und Esoterik immer wieder in den Unterricht mit ein. Mein Sohn lernte in der 5. Klasse Geschicht die Lehre von Atlantis als Tatsache.
    Eine nett lasierte Schule, freundliche Lehrer, heimeliger Basar und das viele Schulgeld sagen noch nichts über die Qualität einer Schule aus. Man sollte auch nicht den Fehler machen zu glauben, wenn die Anthroposophen von Menschen aus Politik, Wirtschaft und Fersehen unterstützt werden, muss es ja gut sein. Auch das Argument „viele haben Recht“ kann nicht gelten. Dafür sind wir aufgeklärt genug.
    Demokratie und Freiheit sind Fremdwörter an waldorfeinrichtungen. Hierarchie und „eingeweiht sein“ machen dies schier unmöglich. Fragen und Kritik sind nicht angebracht und werden vehement abgebügelt.
    Ich halte es für völlig falsch und unrealistisch zu glauben, man könnte zu Waldorfschulen gehen ohne Anthroposoph zu sein.
    Es sei denn man macht die Augen fest zu. Aber was nüzt das meinem Kind!!!
    Viele Grüsse
    B. Ruloff

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  2. Liebe Leser,

    endlich jemand, der unverblümt und offen über die Waldorfschule berichtet. Weiter so!

    Ich selber bin ehemalige Waldorfmutter, mein Sohn besuchte die Klassen 1 – 4.

    Von „Fördern und Fordern“ kann in der Waldorfschule keine Rede sein, jedenfalls nicht in der Schule, in die mein Sohn ging. Der Lehrer meines Sohnes war mit der Klasse (38 Schüler) völlig überfordert, zumal er obendrein das erst Mal eine Klasse führte, und wie ich heute sagen kann, völlig unqualifiziert war. Der Epochenunterricht (Unterrichtseinheit von mehreren Wochen) war das reinste Wischi-Waschi: oberflächlich, schlecht vorbereitet und durchgeführt. Für Rechen-, Schreib-, und Leseepochen wurde in der Klasse meines Sohnes freiwillige Elternhilfe benötigt. Wenn der Lehrer scheitert, was natürlich niemals offen gesagt wird, sind die Eltern gefragt.

    „Ganzheitlich, Körper, Geist und Seele“ wird propagiert, praktiziert wird das Gegenteil. In der Waldorfschule lebt und lernt man nach der Devise „Rudolf Steiner hat gesagt …“

    Der ganze Schulablauf ist sehr stark strukturiert, ritualisiert und lässt für Freiheit keinen Raum. Mit heutigem Wissen kann ich sagen: hier werden Kinder und Jugendliche manipuliert – zu tun, zu denken und zu glauben, was die Waldorfschule will, die Eltern werden gleich mit eingeschlossen. Eigene Meinungen, Gefühle und Wünsche werden unterdrückt.

    Esoterik spielt eine große Rolle. Allein schon bei der Eurythmie, die an Waldorfschulen Pflicht ist. In der Eurythmie sollen Sprache und Musik durch Bewegung ausgedrückt werden. Dabei gibt es, wie immer bei Waldorf, von Rudolf Steiner fest vorgegebene Gebärden für jeden Sprachlaut. Freiheit gibt es nicht, haben die Sprachlaute doch eine kosmische Bedeutung, die bei Wiedergabe strengstens beachtet werden muss.

    Hat Steiner nicht von der „Philosophie der Freiheit“ gesprochen – ein leeres Versprechen oder nur ein Versprecher? „Philosophie der Freiheit“ ist der Titel eines von 370 Werken Steiners.

    Mein Sohn war Mobbingopfer, das Waldorfsystem als auch der Waldorflehrer konnten mit dieser sehr wohl bekannten Situation nicht umgehen.

    Disziplinarische Maßnahmen in einem Bagatellfall bei meinem Sohn führten zum Essensentzug.

    Die Klassen werden in den Waldorfschulen als Schicksalsgemeinschaften betrachtet. Mit Eintritt in die Waldorfschule begibt man sich automatisch in ein Abhängigkeitsverhältnis, ohne sich dessen bewusst zu werden. Der Lehrstoff der Waldorfschulen ist so angelegt, dass Kinder beim Wechsel auf eine öffentliche Schule erhebliche Wissenslücken haben, die nur sehr schwer oder gar nicht zu schließen sind. Es sollte doch wohl selbstverständlich sein, das Kinder und Jugendliche an eine andere, auch öffentliche Schule wechseln können, ohne riesige Wissenslücken und seelische Schäden aus der Waldorfschule im Ranzen mitzunehmen.

    Ein Skandal, dass hier die Schulaufsichtsbehörde nicht reagiert, und ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt.

    So ließe sich mein Erfahrungsbericht noch weiter ausführen.

    Viele Grüsse

    S. Hollmann

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  3. Gute Nacht Elke,
    Hello,

    If you don’t mind I prefer writing in English. I ‚m a Dutch speaking Belgian and though I can understand German, I make too many mistakes writing it. To introduce myself: I’m well known with Rudolf Steiners anthroposophy. The last 16 years I’ve been reading a lot of Steiner, purely out of interest. I worked as an educator on a steinerschool, was in the board of that steinerschool, I worked as a volunteer for the Rudolf Steiner Academie, have studied at an anthroposophical highschool and 3 of my children went a few years to two different steinerschools. So I can say when I come to speak of steinerschools and anthroposophy it is out of my own experience as an insider.

    The man you interviewed, Andreas Lichte, posted some comments on my website, on which I mainly report critical about steinerschools. I recognize many things of which Andres Lichte speaks. It seems to me that the main problem is that there is a lack of consciousness in the steinerschools.

    If you take for example the teachers. Can we blame all of them? I don’t know. I think some of them are really naive and really doing the best they can for the children in their class. Question is: when they didn’t had a teachers apprentice, out of what are they making the best? Some of whom I met made the impression of being brainwashed. They were always staring at the horizon (I guess). But as for me there are also teachers who damn well know that they are doing something that is better bewared as a secret. I have no idea wether this last category is a majority. As far as I can see here in Belgium they’re not, because a lot of starting educators at Belgian steinerschools just repeat what they in blind faith (or believe) hear from their ‘leaders’. Those leaders on the contrary are well conscious about what they are doing; they are letting other people say what they think (or at least trying to), without encouraging those people to think for themselves. This is how I felt it towards myself. Could we object when anyone would call this brainwashing and that because of this practice steinerschools are called sects? I don’t think so.

    Something else I would like to say is that the manner in which a lot of former steinerschool students report of their education on the ‘unterstufe’ of a steinerschool seems to be some kind of standard procedure. Like the school was nice and cosy, they had sweet and kind teachers, had a good time, etc… It feels like those words miss substance.

    From modern child psychology however, we know that children take any situation in which they grow up as a normal situation, wether it’s a good situation or a bad. They do this out of selfprotection. I met former steinerschool students who testified that their teacher pulled them out of the claas by their hair. They have always thaught this was normal, until they many years later, as adults, could form their own conclusions on the hand of what they heard friends and relatives say about this mistreatement.

    A lot of children on steinerschools are floating on anthroposophical myths (like good and evil) and need to come to consciousness before they can explain how there time on their school has been. I think someone has to re-activate their own inner life, so that they can think and feel for their own, instead of repeating what their former teachers want them to tell the world about the steinerschool (not only children , but also adults are so kind to fill in expectations formed by others)

    A while ago I told this story to someone I met and I realised it had something in common with George Orwells ‘Animal Farm’. I hope I’m not going too far in this matter for you, but this is how I see it. I think the great danger in the anthroposophical movement is that a few people who have consciousness of what anthroposophy stands for are trying to convince, one could say implant their ideas into people who don’t know what anthroposophy stands for. In that manner it becomes an unconscious power controled by others. And that’s abuse. For good order: I don’t have anything against anthroposophist or their believe, on the contrary. But to use steinerschools as a Troyan horse is not the right manner to reach a so called spiritual goal. One cannot force ‚knowledge of higher worlds‘ into people who aren’t fit for it. It’s time the anthroposophical movement comes out of the closet.

    With kind regards
    Mit freundlichen Grüßen

    Ramon De Jonghe Verachtert

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  4. Anscheinend gibt es auch ehemalige Waldorfschüler, die dem „System“ sehr kritisch begegnen, wie folgender Kommentar
    (hier gefunden: http://instant-eistee.de/2008/12/bekenntnisse-eines-waldorfopfers/)
    zeigt:

    „Lieber Sims Alabim,

    Nun bin ich Student in einer technischen Hochschule und habe meine Schulzeit in staatlichen und anthroposophischen Schulen in verschiedenen Staaten verbracht. Meine frühe Kindheit wurde durch die Anthroposophie recht intensiv geprägt: Ich ging zum anthroposophischen Kinderarzt, ging wöchentlich zur Kindereurythmie, hatte Eltern die im anthroposophischen Umfeld erwerbstätig waren, aß biodynamische Erzeugnisse, um nur Beispiele zu nennen. Sogar einige Konferenzen Steiners habe ich durchzulesen vermocht.

    Daraus hat sich meine eigene und äußerst subjektive Meinung über die Anthroposophie gebildet.

    Man kann lange darüber diskutieren ob die Anthroposophie eine Sekte oder keine ist. Letzteres hängt auch sicher davon ab welche Definition verwendet wird. In anthroposophisch oder esoterisch veranlagten Kreisen kann ich aber einfach der Versuchung nicht widerstehen die Anthroposophie als Sekte zu bezeichnen.

    Ja, meine Einstellung gegenüber der Waldorfpädagogik und im weiteren Sinne der Anthroposophie ist radikal negativ geprägt. Mal eine anarchische Sammlung von Gründen:

    a) Als Lernender habe ich mich stets in staatlichen Bildungseinrichtungen von den Lehrern besser unterstützt und aufgehoben gefühlt.
    In Waldorfschulen hatte ich immer das Gefühl man sähe mich nicht als Mensch sondern als Vertreter einer bestimmten Entwicklungsstufe nach Steiner.

    b) Schüler mit überdurchschnittlichen intellektuellen Interessen und Fähigkeiten wurden nicht entsprechend unterstützt (sie waren als z.B zu exkarniert bewertet).

    c) Die meisten Eigenschaften die eine Waldorfschule ausmachen empfand ich eher als lästig.
    Anstatt sich intensiv und tiefgründig mit dem Unterrichtsstoff zu befassen mussten wir schöne Hefte gestalten. Entschuldigung, aber um mir die theoretischen Grundlagen des historischen Materialismus vertraut zu machen, lese ich lieber Karl Marx anstatt seinen Porträt zu zeichnen.

    d) Waldorfschulen sind soziale Gesellschaften die im Vergleich zu staatlichen Schulen extrem homogen sind. Diese Homogenität bezieht sich nicht nur auf den sozialen Status der Eltern aber auch auf deren Weltvorstellungen, Normen und Werte. Ich sage nicht dass alle Waldorfeltern Anthroposophen sind, aber nur dass die Entscheidung seinem Kind zur Waldorfschule zu schicken mit bestimmten Weltvorstellungen korelliert.
    Das Problem ist bei solchen Gesellschaften, dass viele Vorstellungen die eine Kritik nötig hätten zu Selbstverständlichkeiten werden und eine Intellektuelle Armut entsteht. Für mich ist es wichtig das wirklich alles unter Frage gestellt werden kann und dies ohne jegliche Konsequenz für den Kritiker. Nur so ist Fortschritt möglich.

    e) Einer dieser Selbstverständlichkeiten ist die Sonderstellung Steiners und dessen Lehre. Diese Sonderstellung halte ich für höchst problematisch. Andererseits macht ist sie ein entscheidender Teil der Identität der Waldorfschule aus. Hier sehe ich eine art Zwickmühle…
    Steiner hat meiner Ansicht nach jede Menge Unsinn erzählt, darunter befinden sich einige interessante Ideen. Wenn erlebt wird, dass ein wohlgewähltes Zitat Steiners genügt um eine Meinung in gewissen Kreisen durchsetzen zu können, läuft irgendetwas schief.

    f) Die ganze Rassismusdebatte halte für höchstens unproduktiv. Sie entspricht dem Bedürfnis nach einfachen Antworten, es verleiht ihr einen populistischen Hauch. Ich meine, die Existenz einer Rassentheorie im Anthroposophischen Korpus bedeutet nicht dass alle ihre Aussagen falsch sind. Wagner war vermutlich Antisemit, er hat aber auch herrliche Musik komponiert.
    Aber eine Ausgrenzung deren die auf irgendeiner Weise von der Norm abwichen habe ich aber viel stärker in der Waldorfschule als anderswo erlebt. Dennoch denke ich dass die Ursachen nicht in Rassentheorien liegen.
    Die Tatsache, dass viele Waldorfschüler die gleichen Klassenkameraden vom Kindergarten an teilen, schafft eine Gruppendynamik mit viel weniger Toleranzvermögen.

    g) Dazu kommt noch, dass die in der großen Mehrheit viel zu permissive Art der Lehrpersonen negative Auswirkungen hat. Ich erwarte von Lehrpersonen dass sie den Schülern auch die moralischen Werte unserer Gesellschaft beibringen. Letzteres ist nur mit einer bestimmten Strenge, Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit zu bewerkstelligen die ich in der Waldorfschule nicht gefunden habe.

    Nur dass ich gut verstanden werde: Wenn ich auf die Anthroposophie Kritik ausübe bedeutet es noch lange nicht dass ich die Personen die dessen Gedankengut teilen verachte oder auf irgendeiner weise als minderwertig betrachte.

    permalink
    Helleborus, February 8, 2009“

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  5. Pingback: Mijn hersenspinsels en onderbuik » Lemurien oder in Unsere Zeit?? Periodisering rasverschillen in Steiners uitlatingen

  6. Pingback: NIGHTLINE » Blog Archive » Anthroposotralafiti

  7. Waldorflehrer können nur überfordert und zugleich unterqualifiziert sein, wenn sie halbwegs vernünftig denken gelernt haben: Wer kann schon 8 verschiedene Fächer über 8 Jahre hinweg unterrichten, den dazugehörigen didaktischen und methodischen Überblick wahren, die Entwicklung des Faches im Auge behalten, nebenher Elternabende halten, Schulbazare organisieren, auf der Bühne stehen und auch noch die Schule managen, ganz abgesehen davon, dass ihn je nach privater Ausrichtung die anthroposophische Gesellschaft oder die Christengemeinschaft ihm auch noch etwas abverlangt und das alles bei miserabler Bezahlung? Es ist eigentlich ein Wunder, dass Waldorfschulen immer noch existieren.

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  8. “Rudolf Steiners Rassenlehre – Wie der „Bund der Freien Waldorfschulen“ Steiners Rassismus vertuscht

    von Ansgar Martins [Waldorfschüler]

    (…) Statt Aufarbeitung und sachlicher Distanzierung von Steiners rassistischem Unfug geht es den Autoren [Lorenzo Ravagli und Hans-Jürgen Bader] und dem Herausgeber „Bund der Freien Waldorfschulen“ nur um Abwehr und Apologie (…).”

    http://www.ruhrbarone.de/rudolf-steiners-rassenlehre/

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  9. Was soll man von einer Schule halten, die einen Menschen mit massiven psychischen Problemen zum Guru ihrer Pädagogik macht?

    Unten 3 Beispiele. Ich betone „Beispiele“: ich könnte beliebig viele andere Steiner-Zitate bringen. Hilfreich auch, die gesamten Vorträge zu lesen, die Zitate sind nicht aus dem Kontext gerissen.

    ……………………………………………..

    Rudolf Steiner und die Fingernägel:

    „Der Mensch steht der Außenwelt gegenüber. Das Geistig-Seelische strebt danach, ihn fortwährend aufzusaugen. Daher blättern wir außen fortwährend ab, schuppen ab. Und wenn der Geist nicht stark genug ist, müssen wir uns Stücke, wie zum Beispiel die Fingernägel, abschneiden, weil der Geist sie, von außen kommend, saugend zerstören will.“

    Rudolf Steiner, „Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik“, GA 293, S. 93f

    Der gesamte Vortrag: http://fvn-rs.net/index.php?option=com_content&view=article&id=2874:dreizehnter-vortrag&catid=183:ga-293-allgemeine-menschenkunde&Itemid=14

    …………………………………………………….

    Rudolf Steiner und die Schwarzen (Gelben, Weissen)

    „Wenden wir das auf den Menschen selber im Weltenraum an. Sehen wir uns zunächst die Schwarzen in Afrika an. Diese Schwarzen in Afrika haben die Eigentümlichkeit, daß sie alles Licht und alle Wärme vom Weltenraum aufsaugen. Sie nehmen das auf. Und dieses Licht und diese Wärme im Weltenraum, die kann nicht durch den ganzen Körper durchgehen, weil ja der Mensch immer ein Mensch ist, selbst wenn er ein Schwarzer ist. Es geht nicht durch den ganzen Körper durch, sondern hält sich an die Oberfläche der Haut, und da wird die Haut dann selber schwarz.

    So daß also ein Schwarzer in Afrika ein Mensch ist, der möglichst viel Wärme und Licht vom Weltenraum aufsaugt und in sich verarbeitet. Dadurch, daß er das tut, wirken über den ganzen Menschen hin die Kräfte des Weltenalls so. (Es wird gezeichnet.) Überall nimmt er Licht und Wärme auf, überall. Das verarbeitet er in sich selber. Da muß etwas da sein, was ihm hilft bei diesem Verarbeiten. Nun, sehen Sie, das, was ihm da hilft beim Verarbeiten, das ist namentlich sein Hinterhirn. Beim Neger ist daher das Hinterhirn besonders ausgebildet. Das geht durch das Rückenmark. Und das kann alles das, was da im Menschen ist an Licht und Wärme, verarbeiten. Daher ist beim Neger namentlich alles das, was mit dem Körper und mit dem Stoffwechsel zusammen hängt, lebhaft ausgebildet. Er hat, wie man sagt, ein starkes Triebleben, Instinktleben. Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. Im Neger wird da drinnen fortwährend richtig gekocht, und dasjenige, was dieses Feuer schürt, das ist das Hinterhirn.

    (…) Auf der einen Seite hat man die schwarze Rasse, die am meisten irdisch ist. Wenn sie nach Westen geht, stirbt sie aus. Man hat die gelbe Rasse, die mitten zwischen Erde und Weltenall ist. Wenn sie nach Osten geht, wird sie braun, gliedert sich zu viel dem Weltenall an, stirbt aus. Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.“

    Rudolf Steiner, „Vom Lebens des Menschen und Erde – Über das Wesen des Christentums“, GA 349, S. 49ff

    Der gesamte Vortrag: http://fvn-rs.net/index.php?option=com_content&view=article&id=3709:dritter-vortrag-dornach-3-maerz-1923&catid=247:ga-349-vom-lebens-des-menschen-und-erde-&Itemid=19

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    Rudolf Steiner und die Kartoffel:

    „Also sehen Sie, während wir beim Menschen vom Bauch zum Kopf gehen müssen, von unten herauf, müssen wir bei der Pflanze den umgekehrten Weg machen, von der Blüte zu den Wurzeln. Die Wurzel der Pflanze ist mit dem Kopf verwandt. Wenn wir das bedenken, wird uns gewissermaßen ein Licht aufgehen über die Bedeutung der Kartoffel. Denn die Kartoffel, die hat Knollen; das ist etwas, was nicht ganz Wurzel geworden ist. Man ißt also, wenn man viel Kartoffeln ißt, vorzugsweise Pflanzen, die nicht ganz Wurzel geworden sind. Wenn man sich also beschränkt auf das Kartoffelessen und zu viel Kartoffeln ißt, kriegt man nicht genug in den Kopf hinein. Es bleibt unten in dem Verdauungstrakt. So daß es also so ist, daß mit dem Kartoffelessen die Menschen in Europa ihren Kopf, ihr Gehirn vernachlässigt haben. Diesen Zusammenhang sieht man erst, wenn man Geisteswissenschaft treibt. Da sagt man sich: Seit in Europa diese Kartoffelnahrung immer mehr und mehr überhand genommen hat, seit der Zeit ist der Kopf der Menschen unfähiger geworden.“

    Rudolf Steiner, „Rhythmen im Kosmos und im Menschenwesen – Wie kommt man zum Schauen der geistigen Welt“, GA 350, Elfter Vortrag, Dornach, 18. Juli 1923, S. 203f

    Der gesamte Vortrag: http://fvn-rs.net/index.php?option=com_content&view=article&id=3719:elfter-vortrag-dornach-18-juli-1923&catid=248:ga-350-rhythmen-im-kosmos-und-im-menschenwesen&Itemid=19

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  10. „Der Schularzt spricht über besondere medizinische Fälle.

    Dr. Steiner: Das Mädchen L. K. in der l. Klasse, da wird irgendeine recht schlimme Verwickelung da sein mit dem ganzen Inneren. Da wird auch nicht viel zu machen sein. Das sind diese Fälle, die immer häufiger vorkommen, daß Kinder geboren werden und Menschenformen da sind, die eigentlich in bezug auf das höchste Ich keine Menschen sind, sondern die ausgefüllt sind mit nicht der Menschenklasse angehörigen Wesenheiten. Seit den neunziger Jahren schon kommen sehr viele ichlose Menschen vor, wo keine Reinkarnation vorliegt, sondern wo die Menschenform ausgefüllt wird von einer Art Naturdämon. Es gehen schon eine ganze Anzahl alte Leute herum, die eigentlich nicht Menschen sind, sondern naturgeistige Wesen und Menschen nur in bezug auf ihre Gestalt. Man kann nicht eine Dämonenschule errichten.

    X.: Wie ist das möglich?

    Dr. Steiner: An sich ist nicht ausgeschlossen, daß im Kosmos ein Rechenfehler geschieht. Es sind doch lange füreinander determiniert die hinuntersteigen den Individualitäten. Es geschehen auch Generationen, für die keine Individualität Lust hat hinunterzukommen und sich mit der Leiblichkeit zu verbinden, oder die sie auch gleich am Anfang verlassen. Da treten dann andere Individuen ein, die nicht recht passen. Aber dies ist wirklich jetzt sehr häufig, daß ichlose Menschen herumgehen, die eigentlich keine Menschen sind, die nur menschliche Gestalt haben, naturgeistähnliche Wesen, was man nicht erkennt, weil sie in menschlicher Gestalt herumgehen. Sie unterscheiden sich auch sehr wesentlich von den Menschen in bezug auf alles Geistige. Sie können es zum Beispiel nie zu einem Gedächtnis bringen in den Dingen, die Sätze sind. Sie haben eigentlich nur Wortgedächtnis, kein Satzgedächtnis.

    Die Rätsel des Lebens sind nicht so einfach. Wenn eine solche Wesen heit durch den Tod geht, dann geht sie zurück in die Natur, woher sie gekommen ist. Der Leichnam zerfällt; eine richtige Auflösung des Ätherleibes ist nicht da, und das Naturwesen geht in die Natur zurück.

    Es könnte sein, daß irgendwie automatisch etwas geschehen könnte. Der ganze Apparat des menschlichen Organismus ist da. Man kann unter Umständen in den Gehirnautomatismen eine Pseudomoral züchten.
    Man redet sehr ungern über diese Dinge, nachdem wir ohnedies vielfach gegnerisch angefallen werden. Denken Sie, was die Leute sagen, wenn sie hören, hier wird erklärt, daß es Menschen gibt, die keine Menschen sind. Aber es sind Tatsachen. Wir würden auch nicht solchen Niedergang der Kultur haben, wenn ein starkes Gefühl dafür vorhanden wäre, daß manche Leute herumgehen, die gerade da durch, daß sie rücksichtslos sind, etwas werden, daß die keine Men schen sind, sondern Dämonen in Menschengestalt.

    Aber wir wollen das nicht in die Welt hinausposaunen. Die Gegner schaft ist so schon groß genug. Solche Dinge schockieren die Menschen furchtbar. Es hat einen furchtbaren Schock hervorgerufen, als ich genötigt war zu sagen, daß ein ganz berühmter Universitätsprofessor, der einen großen Ruf hat, daß der, nach einem sehr kurzen Leben zwischen Tod und neuer Geburt, ein wiederverkörperter Neger war, ein Forscher.

    Aber diese Dinge wollen wir nicht der Welt verkünden.“

    Rudolf Steiner, „Vorträge über Erziehung – Konferenzen mit den Lehrern III“, Konferenz vom Mittwoch 25. April 1923, 16.30-19 Uhr, GA 300c, S.70f

    Der gesamte Vortrag: http://fvn-rs.net/index.php?option=com_content&view=article&id=3024:konferenz-vom-mittwoch-25-april-1923-1630-19-uhr&catid=193:ga-300c-konferenzen-mit-den-lehrern-iii&Itemid=14

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    „Aber diese Dinge wollen wir nicht der Welt verkünden“

    Wie haben es die Waldorfschulen geschafft, das 90 Jahre lang zu verheimlichen?

    Wie kann es sein, dass der psychisch kranke Rudolf Steiner nach wie vor die Autorität der Waldorfschule ist?

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  11. Waldorf-Lehrerausbildung beim blog „Ruhrbarone“ (dort auch links zu den genannten Quellen):

    http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-lehrer-gesucht/

    „Waldorfschule: Lehrer gesucht!

    In Zeiten eines dramatischen Lehrermangels suchen auch die Waldorfschulen verzweifelt Nachwuchs an „Erziehungskünstlern“. Der „Bund der Freien Waldorfschulen“ hat die Website „Waldorflehrer werden – Bildung fürs Leben“ geschaffen, um für einen Beruf zu werben, der, Zitat, „eine echte Bereicherung für Ihr Leben sein kann.“ Auch für Ihres? Von unserem Gastautor Andreas Lichte.

    Als besonderen Service bieten die Ruhrbarone ihren Lesern einen Schnell-Eignungstest an. Sie müssen nur die folgenden Fragen mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten und schon wissen Sie, ob Sie für den Beruf des Waldorflehrers geeignet sind:

    – ist Eurythmie Kunst?

    – ist Rudolf Steiner ein bedeutender Naturwissenschaftler?

    – ist es Wissenschaft, wenn im Waldorf-Schulgarten Kuhhörner nach dem Mondkalender vergraben werden?

    Wer dreimal mit „Ja“ geantwortet hat, sollte unbedingt weiterlesen, um noch mehr über seinen Traumberuf zu erfahren.

    „Wie in jeder anderen Schule geht es in Waldorfschulen um die Vermittlung wissenschaftlich gesicherten Wissens …“ schreibt der Bund der Freien Waldorfschulen, vergisst aber darauf hinzuweisen, dass anthroposophische „Geisteswissenschaft“ weit über das übliche universitäre Wissen hinausgeht. Was immer wieder zu Unverständnis führt. So schreibt der SPIEGEL im Artikel „Die Lehre von Atlantis“: „(…) Dass empirische Forschung nichts zählt, steht sogar im »Studienbegleiter« für angehende Waldorflehrer an der anthroposophischen Freien Hochschule Stuttgart. Anfänger müssen am staatlich anerkannten Seminar Steiners Buch »Theosophie« nicht nur lesen, sondern dabei auch eine »geistige Schulung« durchlaufen, bei der »Inhalte nicht kommentiert oder interpretiert« werden. Ziel ist, wortwörtlich, das »allmähliche Hinaufarbeiten zur Ebene eines produktiven Erkennens, das im Gegensatz zu den analytischen Erkenntnismethoden steht«.

    In seinem umfangreichen Gesamtwerk fabuliert Steiner von Geistwesen, Äther-, Astral- und physischen »Leibern«, »atlantischen Kulturepochen« eines Erdzeitalters und vor allem von der »Akasha-Chronik«. Aus dieser geheimnisvollen Schrift wollte Steiner seine Erkenntnisse auf hellseherische Weise gewonnen haben. Praktisch, dass dieser sagenumwobene Geistesschatz ihm exklusiv zur Verfügung stand. Nahezu nichts ist im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das wusste Steiner natürlich und beschied Kritiker mit dem Satz: »Schon der Einwand: ich kann auch irren, ist störender Unglaube.« (…)“

    Störenden Unglauben zeigte auch das ZDF, Frontal 21, in seinem Beitrag „Kritik an Waldorf-Lehrern – »Wir haben die meiste Zeit gesungen«“. Dort heisst es: „Ein Beleg solcher Qualifikation [als Waldorflehrer] sind Abschlussarbeiten wie diese der Freien Hochschule Stuttgart. Sie lobt ausdrücklich eine Arbeit mit dem Titel: »Verstehen von Pflanzen durch lebendige Begriffe«. Es geht um Primelgewächse, angebliche Erdkräfte und Pflanzencharaktere. Erfüllen solche Diplomschriften wissenschaftliche Maßstäbe? Josef Kraus, Präsident Deutscher Lehrerverband, antwortet: »Die erfüllen nicht mal den Anspruch, der gestellt wird an die Facharbeit eines Zwölft- und Dreizehntklässlers. Ich würde eine solche Arbeit am Gymnasium als Zulassungsarbeit, als Facharbeit zum Abitur nicht annehmen.«“

    Der Deutsche Lehrerverband kennt noch mehr Diplomarbeiten, die die staatlich anerkannte „Freie Hochschule Stuttgart“ selber lobte , nachzulesen hier: Schule und Lehrerbildung im Zeichen von Atlantis und Saturn. Um den zukünftigen Waldorflehrern zu zeigen, dass wirklich alles möglich ist, hier noch ein weiteres Beispiel:

    „Vom Mai 2006 stammt die Arbeit »Alternative Betrachtungen zum Krankheitsbild AD(H)S«, also zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Eine der zentralen Aussagen lautet: »Es geht hier vor allem um kosmische und irdische Einflüsse.« Anschließend folgen seitenlang Betrachtungen etwa über den Kalender der Maya, das Wassermann-Zeitalter, die Metamorphose vom Geistigen ins Physische und die in Revolutionsjahren (etwa 1789, 1848 und 1917) ausgeprägten Sonnenfleckenmaxima.“

    „Sie gestalten Ihre Schule selbst – unabhängig von wechselnden Erlassen und Verordnungen, in voller Selbstverwaltung, gemeinsam mit gleich gesinnten Kollegen“ schreibt der Bund der Freien Waldorfschulen, und betont die Unabhängigkeit der Waldorfschulen von staatlichen Vorgaben. Eine staatliche Schulaufsicht gibt es – de facto – nicht. So berichtet der WDR in seinem Artikel „Wie werden die »Ersatz-Schulen« kontrolliert? – Hinter privaten Schultüren“ über ein Gewaltopfer an der Waldorfschule Schloss Hamborn, Zitat:

    „Als er sich daraufhin an die Bezirksregierung Detmold wandte, habe man ihm dort erklärt, dass die Behörde für private Schulen, wie Waldorf- oder auch kirchliche Schulen, nicht zuständig sei. Auch auf eine Petition beim Landtag NRW hin bekam der ehemalige Schüler dieselbe Auskunft. Das »Verhalten der Lehrkraft«, heißt es in einem Antwortschreiben, das WDR.de vorliegt, »konnte keine schulaufsichtliche Maßnahme auslösen«, da die Lehrkraft nicht Bedienstete des Landes Nordrhein-Westfalen war, sondern in einem privatrechtlichen Vertragsverhältnis zum Schulträger stand«.“

    „In der Waldorfschule muss die Freiheit wohl grenzenlos sein …“ Aber welche Aufgaben hat denn nun ein Waldorflehrer?

    „Als zukünftige Lehrerin“, belehrte mich Herr Klein, „haben Sie die Aufgabe, den Himmel in den Klassenraum zu bringen. Alles andere ist zweitrangig. Auch die Wissensvermittlung“ berichtet Nicole Glocke in ihrem Erfahrungsbericht „Inkarnieren zum Klavier“ aus dem „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“.

    „Himmel in den Klassenraum bringen“? Na, das sollte doch für einen „Erziehungskünstler“ kein Problem sein. Und auch nicht für Sie, Sie haben ja schliesslich schon den Ruhrbarone-Eignungstest bestanden.

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  12. Die zukünftigen Waldorflehrer “lernten” am “Seminar für Waldorfpädagogik Berlin” auch Physiognomik: An der Schädelform, etc., lässt sich laut Anthroposophie der Charakter des Kindes bestimmen.

    (zur Pseudowissenschaft Physiognomik: http://de.wikipedia.org/wiki/Physiognomik )

    Ich habe seinerzeit mal ganz vorsichtig gefragt:

    “Sollte man nach DER Geschichte – dem Nationalsozialismus – nicht vorsichtig mit der Schädelkunde umgehen?”

    Der Dozent Wilfried Jaensch gab zu verstehen, dass es nur auf die “richtige” – also: anthroposophische – Haltung ankomme.

    Hier mehr zum Anthroposophen Wilfried Jaensch:

    “Anthroposophische Vergangenheitsbewältigung.”

    http://reflexion.blogsport.de/2010/09/04/anthroposophische-vergangenheitsbewaeltigung/

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  13. Die bessere Schule oder esoterischer Irrglaube?

    Zum 150. Geburtstag des Waldorfschulengründers Rudolf Steiner

    Ein Feature von Julia Eikmann

    Deutschlandradio Kultur – Zeitreisen – 23.2.2011

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/zeitreisen/1395925/

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    [über das „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“:]

    O12: Lichte: Gehirnwäsche 0’25

    “Es war wie eine Gehirnwäsche in Sachen Steiner. Wir haben keinerlei wissenschaftlichen Unterricht gemacht, das heißt, wir haben keine pädagogische Fachliteratur gelesen, wir haben nur Steiner gelesen. Der ganze Unterricht war nur Anthroposophie. Auch normale Fragen waren schon unerwünscht, also Hintergrundfragen. Wie meint Rudolf Steiner das denn nun, kann man das so sehen, wie zum Beispiel indische Philosophen die Welt beschreiben, gibt es da Ähnlichkeiten, also so eine Frage war schon Ketzerei, ja.”

    Ein anderer Teilnehmer des Lehrerseminars bittet den Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Berlin in einem Brief um staatliche Überprüfung der dortigen Lehrerbildung und Lehrinhalte. Er schreibt:

    Z4: Zitator:

    “Ich besuchte die Oberstufenmethodik. Auch hier war die Grundlage jeglicher Betrachtung seitens der Dozenten Rudolf Steiner: Alles beginnt und endet mit ihm. Jede Empfehlung, jedes Betrachten des Schülers und des Unterrichts wird durch die Texte Steiners erklärt und interpretiert. Da bleibt kein Raum für Veränderungsvorschläge oder eine wissenschaftliche Auseinandersetzung – ein Vergleich mit pädagogischen Standardwerken findet nicht statt.”

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  14. „Waldorflehrer werden! – am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ | Ruhrbarone

    28 Februar 2011

    Unser Gastautor Andreas Lichte war als Experte zur Waldorfschule beim Deutschlandradio Kultur zu Gast. In der „Zeitreisen“-Sendung „Die bessere Schule oder esoterischer Irrglaube?“ am 23.2.2011 berichtete er auch von seinen Erfahrungen während seiner Ausbildung zum Waldorflehrer am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“. Hier eine Extended Version. (…)“

    weiter: http://www.ruhrbarone.de/waldorflehrer-werden-–-am-„seminar-fur-waldorfpadagogik-berlin“/

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  15. Bildungswissenschaftler Prof. Stefan Hopmann über Waldorfschule, Rudolf Steiner und die Anthroposophie. Das Interview führte Andreas Lichte für die Ruhrbarone:

    „(…) Lichte: noch einmal zur Jahrsiebtelehre – von 0–7 Jahre wird der physische Leib entwickelt, von 8–14 Jahre der Ätherleib, von 15–21 Jahre der Astralleib, vom 21 Lebensjahr an endlich das „Ich“ – erst dann ist der Mensch ein Mensch. Was sagen Sie zu Steiners Mensch aus dem Esoterik-Baukasten?

    Hopmann: Wir leben in einer freien Gesellschaft. Also hat jede/r das Recht, jeden Unfug zu glauben. Nur sollten sich Eltern, die ihr Kind einer Waldorfschule anvertrauen, darüber im klaren sein, dass sie dann einer Pädagogik vertrauen, die ein heilloses Gebräu esoterischer Glaubenssätze über Drüsen, Zahnentwicklung, astrologischen Einflüsse und ähnliches ist, das von der modernen Kinderpsychologie und der aktuellen Lehr-Lern-Forschung durchweg als durch nichts begründbarer Unsinn abgelehnt wird. Entschiedene Waldorfianer wird das nicht anfechten: Wie alle Sekten sind sie gegen widersprechende Wissenschaft immun (…)“

    zum vollständigen Interview beim blog „Ruhrbarone“:

    http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-„man-kann-nicht-nur-ein-»bisschen«-waldorf-sein“/

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  16. Waldorfschule: „Man kann nicht nur ein »bisschen« Waldorf sein“

    Von Stefan T. Hopmann

    In einem Interview mit Andreas Lichte äußert sich Prof. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien, kritisch über Waldorfschule, Rudolf Steiner und die Anthroposophie. Der ganzheitlichen Ansatz der Waldorf-Pädagogik hat einen totalitären Beigeschmack. Aus dem Interview:

    „(…) Tatsächlich sind der Rassismus, die Entwicklungslehre, die Geschichtsphilosophie und die übrigen Bausteine des Zeitgeists des späten 19. Jahrhunderts, die Steiner zu einer eigenen Weltanschauung amalgamiert hat, so eng verbunden, dass man da nicht nur ein „bisschen“ Waldorf sein kann. Allerdings machen die Waldorfschulen das schon geschickt: Sie fallen nicht mit der Tür ins Haus, sie unterrichten nicht direkt aus Steiners Werken, sondern sie lassen ihre Weltanschauung eher still und heimlich in ihre Arbeit einfließen, in ihre Kinderwahrnehmung, in ihre Auswahl der Unterrichtsinhalte usw. Ähnlich wie auch bei anderen Sekten ist das ein schleichendes Gift, dessen Wirkung man oft erst merkt, wenn es fast zu spät ist. (…)“

    zum Interview: http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/000925

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  17. “Hitler, Steiner, Mussolini

    (hpd) Andreas Lichte beschreibt eine in Deutschland weitestgehend unbekannte historische und aktuelle Situation in Italien und kommt in seinem Artikel „Zur Anthroposophie im italienischen Faschismus und ihrer anthroposophischen Rezeption heute“ zu belegten Darstellungen und Schlussfolgerungen, die ein helles Licht auf die Implikationen der Anthroposophie werfen.

    Waldorfschulen und Anthroposophie versuchten, mit den Nationalsozialisten zusammenzuarbeiten, wie es in einem Memorandum der Vereinigung der Waldorfschulen an Rudolf Hess offenbar wird: Man erklärte, dass Waldorfschulen „in kleinem Maßstab das verwirklichten, was die Volksgemeinschaft im nationalsozialistischen Staat im Großen anstrebt“.(1) Wurde die Anthroposophie von den Machthabern in Deutschland letztlich als weltanschauliche Konkurrenz wahrgenommen, so war sie in Italien eine willkommene „spirituelle“ Ergänzung des Faschismus. Hier konnten Anthroposophen ihren Traum von der „überlegenen arischen Rasse“ (2) ausleben, und daran arbeiten, Rudolf Steiners programmatische Aussage „Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse“ (3) zu verwirklichen.

    „Rudolf Steiner war ein wahrhaft idealer Vorläufer des neuen Europa von Mussolini und Hitler. Ziel dieser Schrift war es, den Geist und die Figur dieses großen, modernen, deutschen Mystikers für die Bewegung zu beanspruchen – eine Bewegung, die nicht nur politisch, sondern auch spirituell ist – eingeführt in die Welt von den zwei parallelen Revolutionen, der Faschistischen und der Nationalsozialistischen Revolution, denen Rudolf Steiner als echter Vorläufer und spiritueller Pionier in idealer Weise angehört.“ (4)

    So das Fazit von Ettore Martinolis Artikel „Ein Vorankünder des neuen Europa: Rudolf Steiner“, in dem er vor allem die perfekte Übereinstimmung zwischen Rudolf Steiners Denken und den grundlegendsten Tendenzen des Faschismus und Nationalsozialismus im politischen, sozialen, und spirituellen Feld betont.5 Martinoli berichtet auch, dass Rudolf Steiner in seiner Wiener Periode „als Anti-Semit wohlbekannt wurde“.6

    Ettore Martinoli war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der italienischen Anthroposophie. Als Rechtsanwalt verantwortete er das Zustandekommen und Fortbestehen der „Anthroposophischen Gesellschaft Italiens“ [„Società Antroposofica d’Italia“], deren Sekretär er seit ihrer Gründung 1931 war.

    Martinoli sah sich in einem Kampf auf Leben und Tod zwischen Faschismus und Judentum, einem Kampf, den der Faschismus gewinnen musste, wenn er sein Ziel, ein „Neues Europa“ zu schaffen, verwirklichen wollte.

    Martinoli war nicht nur Autor unzähliger Propagandaschriften gegen die „Jüdische Verschwörung“, sondern betätigte sich als Gründer und Direktor des „Zentrum für das Studium des jüdischen Problems“ [„Centro per lo studio del problema ebraico“] auch praktisch in der Judenverfolgung, indem er jüdische Einwohner von Triest identifizierte und Listen über sie erstellte. Nach der Besetzung Norditaliens durch die Deutschen wurden Martinolis Listen und gesammelte Dokumente „das Todesurteil für Hunderte und Hunderte von Juden“, so Giuseppe Mayda.

    Die Gründung der „Repubblica Sociale Italiana“, „RSI“, einem faschistischen Staat in Norditalien unter der militärischen Protektion des Deutschen Reichs im Jahre 1943, führte zu einer Beförderung Martinolis in den Apparat der RSI. Das „Zentrum für das Studium des jüdischen Problems“ wurde 1944 in „Zentrum für die Rasse“ [„Centro per la Razza“] umbenannt und seine Arbeit fortgesetzt, selbst dann noch, als Triest im Januar 1944 als „judenrein“ erklärt worden war.

    (…)“

    weiter: http://hpd.de/node/12972

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  18. “Kann Celia Schönstedt kein Französisch? Französisch und die Waldorfschule …

    Ich fragte die Pressesprecherin beim „Bund der Freien Waldorfschulen“, Celia Schönstedt, nach einer Stellungnahme zu „Französisch“, der, Zitat Rudolf Steiner, „Leichnamsprache“, die „die Seele korrumpiert“. (…)

    Rudolf Steiner über Französisch:

    (…) „Was die französische Sprache aufrecht erhält, ist der Furor, das Blut der Franzosen. Die Sprache ist eigentlich tot, und sie wird als Leichnam fortgesprochen. Das ist am allerstärksten an der französischen Poesie des 19. Jahrhunderts hervorgetreten. Korrumpiert wird die Seele ganz sicher durch den Gebrauch der französischen Sprache. Sie gewinnt nichts als die Möglichkeit einer gewissen Phraseologie. Das wird auch übertragen auf andere Sprachen bei denjenigen, die das Französische mit Enthusiasmus sprechen.

    Es liegt dies vor, daß gegenwärtig die Franzosen dasjenige, was ihre Sprache als Leichnamssprache aufrechterhalten hat, das Blut, auch noch selbst verderben. Die schreckliche Kulturbrutalität der Verpflanzung der schwarzen Menschen nach Europa, es ist eine furchtbare Tat, die der Franzose an anderen tut. Sie wirkt in noch schlimmerer Weise auf Frankreich selbst zurück. Auf das Blut, auf die Rasse wirkt das unglaublich stark zurück. Das wird wesentlich die französische Dekadenz fördern. Das französische Volk als Rasse wird zurückgebracht.“ [Seite 282]

    Rudolf Steiner, „Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924 – Konferenz vom Mittwoch 31. Januar 1923, 16–19 Uhr“, GA 300b (…)”

    zum vollständigen Artikel: http://www.ruhrbarone.de/kann-celia-schoenstedt-kein-franzoesisch-franzoesisch-und-die-waldorfschule/

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  19. “Anthroposophie und Nationalsozialismus

    BOCHUM. (hpd/rb) Die Anthroposophie hatte als konkurrierende Weltanschauung erbitterte Gegner innerhalb des nationalsozialistischen Machtapparats. Sie fand aber auch zahlreiche einflussreiche Förderer und Unterstützer. Was machte die anthroposophischen Angebote aus Sicht ihrer nationalsozialistischen Unterstützer attraktiv? Gibt es eine Kontinuität vom „Dritten Reich“ bis in die Gegenwart?

    Von Andreas Lichte.

    „Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft“

    Anthroposophen arbeiteten in allen für sie wichtigen Praxisfeldern mit nationalsozialistischen Organisationen zusammen, im Überblick:

    Waldorfschulen: „Das Motto der Waldorfbewegung im »Dritten Reich« lautete: »Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft.“ (1) Ihrer Selbstdarstellung zufolge lieferte die anthroposophische Pädagogik einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau des neuen Deutschlands durch ‚die Pflege des völkischen Gedankens und die Betonung des Wesens und der Aufgaben des deutschen Geistes« und stand damit »im Einklang mit der Grundgesinnung des nationalsozialistischen Staates‘.(2)“(3)

    Anthroposophische Medizin: „Die Vereinigung anthroposophischer Ärzte stellte eine Hauptstütze der NS-treuen ‚Reichsarbeitsgemeinschaft für eine Neue Deutsche Heilkunde dar‘.“(4)

    „Biologisch-dynamische“ Landwirtschaft: „ 1935 wurde der ‚Reichsverband für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise‘ korporatives Mitglied der nationalsozialistischen ‚Deutschen Gesellschaft für Lebensreform‘ (Motto: »Die Weltanschauung der Deutschen Lebensreformbewegung ist der Nationalsozialismus«).“(5)

    (…)”

    weiter: http://hpd.de/node/13812

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  20. „Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft – offener Brief an Senator Ties Rabe, Hamburg

    von Andreas Lichte, Berlin, 3. September 2012
    .

    Sehr geehrter Herr Senator Rabe,

    die „erziehungsKUNST“, Publikation des „Bundes der freien Waldorfschulen“, berichtete im August 2012 über die erste deutsche „Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft“1, die zum Schuljahr 2013/14 in Hamburg entstehen soll.

    Die „erziehungsKUNST“ hebt in ihrem Artikel hervor, dass die “Interkulturelle Waldorfschule Hamburg-Wilhelmsburg“, Zitat, „weder ‘Waldorfpädagogik light’“ werde, „noch dass die Waldorfpädagogik zu einem beliebig austauschbaren Methodenbaustein innerhalb der Staatsschulpädagogik wird.“

    Als ausgebildeter Waldorflehrer2 möchte ich Sie fragen: Wie will die Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg sicherstellen, dass das Spezifische der Waldorfpädagogik – der anthroposophische Hintergrund – auch in einer Schule in staatlicher Trägerschaft erhalten bleibt?

    Der Erziehungswissenschaftler Prof. Klaus Prange schreibt über die Waldorfpädagogik: „Die Anthroposophie braucht in der Tat nicht [in den Unterricht der Waldorfschule] hineingetragen zu werden, sie ist immer schon da.”3

    Was meint Prof. Prange damit? Es würde den Rahmen dieses offenen Briefes sprengen, hier eine Gesamtdarstellung der Waldorfpädagogik geben zu wollen, wie es Prof. Prange in seinem Standardwerk „Erziehung zur Anthroposophie – Darstellung und Kritik der Waldorfpädagogik“ tut, zur Verdeutlichung nur drei Beispiele:
    .

    Rudolf Steiners anthroposophische „Temperamentenlehre“:

    Die Waldorfpädagogik teilt die Schüler in vier Temperamente ein. Diese Temperamente sind Grundlage für die Gestaltung des Unterrichts aller Fächer, auch der wissenschaftlichen, Zitat aus Helmut Eller, „Die Temperamente – und ihre Behandlung im Unterricht“:

    „FEUERARTEN (in der Chemie-Epoche der 7. Klasse):

    [Melancholiker] Erde: Glühen der Eierbriketts, ganz im Innern

    [Phlegmatiker] Wasser: Brennender Spiritus läuft über ein Brett, entzündet aber nicht das Holz

    [Sanguiniker] Luft: eine Bäckertüte wird mit Gas gefüllt, so daß beim Ausdrücken in die Flamme ein kurzer, heller Feuerball entsteht

    [Choleriker] Feuer: Petroleum in einer Blechdose angezündet, läßt sich nicht mit einfachen Mitteln löschen und erzeugt große Hitze

    Diese Versuche findet man in Mackensens Chemie-Abhandlungen. Mit den Kindern spricht man auch in diesem Zusammenhang wiederum über die 4 Temperamente.“

    In Helmut Eller, „Die Temperamente – und ihre Behandlung im Unterricht“, das im „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ zur Ausbildung der zukünftigen Waldorflehrer verwendet wurde, finden sich Temperamente in jedem Lebensbereich, natürlich auch in der für Anthroposophen real existierenden Welt der, Zitat Eller:

    „ELEMENTARWESEN

    [Melancholiker] Erde: Gnomen, Zwerge, Wichtelmänner, Wurzelmännlein

    [Phlegmatiker] Wasser: Undinen, Nixen, Nöck

    [Sanguiniker] Luft: Sylphen, Elfen

    [Choleriker] Feuer: Salamander, Feuergeist“
    .

    Anthroposophische Geschichtsschreibung:

    In der Waldorfschule wird anthroposophische Geschichte unterrichtet. Ausgehend vom „Platonischen Weltenjahr“ mit einer Länge von 25 920 Jahren unterscheidet die Anthroposophie „Kulturepochen“ von 2160 Jahren Dauer. Unterrichtet wird in der Fünften Klasse der Waldorfschule:

    • Atlantis

    • Urindische Kulturepoche: 7227 – 5067 v. Chr.

    • Urpersische Kulturepoche: 5067 – 2907 v. Chr.

    • Ägyptisch-Chaldäische Kulturepoche: 2907 – 747 v. Chr.

    • Griechisch-Lateinische Kulturepoche: 747 v. Chr. – 1413 n. Chr.

    • Germanisch-Angelsächsische Kulturepoche: 1413 – 3573 n. Chr.

    Nach anthroposophischer Geschichtsschreibung leben wir heute in der „Fünften nachatlantischen Kulturepoche“ (1413 – 3573 n. Chr.). An der Verwendung des Begriffs „nachatlantisch“ lässt sich die zentrale Bedeutung des anthroposophischen Atlantis-Mythos erkennen:

    Ohne Atlantis könnte es nach anthroposophischer Auffassung die Menschheit in ihrer heutigen Form gar nicht geben – Atlantis ist für die Anthroposophie eine historische Tatsache (…)“

    weiter beim Blog „Ruhrbarone“: http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-in-staatlicher-traegerschaft-offener-brief-an-senator-ties-rabe-hamburg/

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  21. „Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’

    Bei Diskussionen mit Befürwortern der Waldorfschule bekommt man immer wieder Standard-Antworten zu hören, wie sie der ehemalige Waldorfschüler Lukas Böhnlein in seinem „Waldorfschulen Bullshit-Bingo“ festgehalten hat. Sehr beliebt dabei: „Du hast noch nie eine Waldorfschule von innen gesehen!“ Kritik VON AUSSEN wird damit jegliche Berechtigung abgesprochen. Aber daraus ergibt sich auch die Frage: „Was können Eltern und Schüler IN DER WALDORFSCHULE eigentlich sehen, wenn sie nichts über Rudolf Steiners ‘Anthroposophie’ wissen, auf der die gesamte Waldorfpädagogik basiert?“

    Ein einfaches und sicheres Mittel, zu sehen, was in der Waldorfschule wirklich unterrichtet wird, ist ein Blick in die Epochenhefte der Schüler. Dies erklärt sich so:

    Die Waldorfpädagogik übernimmt die in der Anthroposophie übliche Einteilung des Menschen in „Wesensglieder“. Diese „Wesensglieder“ entwickeln sich laut Rudolf Steiner (1861–1925) in zeitlichen Abschnitten von 7 Jahren, den „Jahrsiebten“:

    – von 0–7 Jahre wird der physische Leib entwickelt,

    – von 8–14 Jahre der Ätherleib,

    – von 15–21 Jahre der Astralleib,

    – vom 21 Lebensjahr an endlich das ‘Ich’1 – erst dann ist der Mensch ein Mensch, vollwertig.

    Für die Unterrichtspraxis bedeutet das, dass der Waldorflehrer nur die Fähigkeiten ansprechen darf, die der Schüler seinem Alter entsprechend auch schon besitzt. Ein Schüler der 1sten bis 8ten Klasse, – der Klassenlehrerzeit, sie ist identisch mit dem 2ten Jahrsiebt –, verfügt laut Rudolf Steiner noch nicht über einen voll ausgebildeten „Astralleib“ oder gar ein „Ich“. Was soll der Waldorflehrer mit einem so unvollständigen Schüler anfangen? Richtig, er gibt „Frontalunterricht“ in seiner extremsten Form: Der Schüler soll nachahmen, nachahmen, nachahmen … schreibt nur ab, was ihm der Lehrer vorgibt: In den Epochenheften liegt also eine unmittelbare Wiedergabe des Lehrstoffes der Waldorfschulen vor.

    Man sollte erwarten, dass Eltern, die sich bewusst für die Waldorfschule entschieden haben, – also für eine „andere“ Pädagogik entschieden haben –, dieses „andere“ auch kennen, oder kennenlernen wollen, also in den Epochenheften nachlesen, was ihre Kinder in der Schule gelernt haben. Dazu ein kurzer O-Ton aus dem 45-minütigen TV-Feature des SWR, ‘Betrifft: Wie gut sind Waldorfschulen?’:

    „Mutter: ‘Also ich bin noch nie über irgendwelche Inhalte gestolpert, die mich irritiert hätten, ist mir nicht passiert.’

    SWR: ‘Aber uns. Als wir in Julias alten Epochenheften graben, finden wir ein Geschichtsheft, das doch tatsächlich mit der Beschreibung von Atlantis beginnt …’“

    „Atlantis“. In einem Geschichtsepochenheft der 5ten Klasse. Ist Atlantis „Geschichte“? Und wie geht die Geschichte in der Waldorfschule weiter? So, die Überschriften aus einem anderen Geschichtsepochenheft:

    – Urindische Kulturepoche, 7200 v. Chr. bis 5100 v. Chr.

    – Die 2. nachatlantische Kulturepoche, Die Urpersische Kulturepoche, 5100 – 2900 v. Chr.

    – Die 3. nachatlantische Kulturepoche, chaldäisch-babylonische-assyrische Epoche, 3000 – 750 v. Chr.

    Ist das Geschichte? Nein. Es gibt keine „nachatlantischen Kulturepochen“, wie sollte es auch, wenn Atlantis ein Mythos ist? Und was sind das für absurde Datierungen? Die auch im Detail nicht besser werden:

    Im Geschichtsepochenheft wird Buddha der „Urindischen Kulturepoche“ von 7200 – 5100 v. Chr. zugeordnet. Im Standardwerk „Philosophie und Religion Indiens“ werden für Buddha folgende Lebensdaten genannt: 563 – 483 v. Chr.: Differenz ca. 5000 Jahre …

    Die Lebensdaten Zarathustras sind umstritten, in Frage kommt ein Zeitraum von ca. 1800 v. Chr. bis ca. 600 v. Chr.. Im Geschichtsepochenheft ist für die „Urpersische Kulturepoche”, der Zarathustra zugerechnet wird, aber 5100 – 2900 v. Chr. angegeben, was in jedem Fall falsch ist.

    An diesen wenigen Beispielen wird deutlich, dass im Geschichtsunterricht der Waldorfschule keine „Geschichte“ unterrichtet wird, was für jeden Laien ersichtlich ist, auch ohne Vorkenntnis der Anthroposophie. Hier würde man eigentlich kritische Nachfragen der Eltern erwarten – „Was soll das?!?” „LERNT mein Kind auch etwas in der Waldorfschule? Etwas anderes als diesen Humbug …”, aber offensichtlich werden diese Fragen nicht gestellt.

    Wenn man die Grundlagen der Anthroposophie kennt, weiss man, dass in der Waldorfschule anthroposophische Geschichtsschreibung unterrichtet wird: Die „Kulturepochen“ und ihre Datierung – die in den Schülerheften lediglich kindgerecht gerundet ist –, sind Anthroposophie. Das Nachschlagewerk „ABC der Anthroposophie“ erklärt:

    „Großeinteilung für die Bestimmung der historischen Rhythmik der Menschheitsgeschichte auf der Erde ist das Platonische Weltenjahr von 25920 Jahren. (…) Alles, was zeitlich angeordnet ist, das ist nach dem Maße und nach der Natur der Siebenzahl angeordnet. (…) Jede der sieben Kulturepochen entspricht nach Steiner der Zeit, die der Frühlingspunkt braucht, um ein Tierkreiszeichen zu durchwandern, also 2160 Jahren.“2

    Die sieben anthroposophischen Kulturepochen im Überblick:

    1. Urindische Kultur (7227 – 5067 v. Chr.)

    2. Urpersische Kultur (5067 – 2907 v. Chr.)

    3. Ägyptisch-Chaldäische Kultur (2907 – 747 v. Chr.)

    4. Griechisch-Lateinische Kultur (747 v.Chr. – 1413 n. Chr.)

    5. Germanisch-Angelsächsische Kulturepoche (1413 – 3573 n. Chr., unsere gegenwärtige Epoche)

    6. Slawische Kulturepoche (3573 – 5733 n. Chr.)

    7. Amerikanische Kulturepoche (5733 – 7893 n. Chr.)

    Anthroposophische Zahlenmystik bestimmt den Geschichtsunterricht der Waldorfschule. Aber natürlich ist auch der Inhalt des Geschichtsunterrichts anthroposophisch.

    Vielleicht – hoffentlich! – hat sich schon der ein oder andere gefragt, warum in der 5ten Klasse überhaupt „Buddha“ und „Zarathustra“ auftauchen. Ist das nicht eine hoffnungslose Überforderung der Schüler? Ist ein Zwölfjähriger in der Lage, das Wesen des „Buddhismus“ zu erfassen? Ich sage „ja“ – wenn man das wirklich will, und viel Zeit hat –, aber sicher nicht in der Form, wie in der Waldorfschule „Buddha“ unterrichtet wird: die Schüler erfahren im Geschichtsunterricht nicht wirklich etwas über den Buddhismus – oder den Zoroastrismus (die Lehre Zarathustras) – vielmehr haben die Schilderungen das Gepräge von Mythen und Märchen, ohne dass ein Fünftklässler aber in der Lage wäre, klar zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Lernziel ist es wohl, zu „erahnen“ – unbewusst zu verinnerlichen – dass die „Menschheitsentwickelung“ höheren, kosmischen Gesetzmäßigkeiten folgt: Geschichte als Religion.

    Und das Motiv dafür, dass Buddha und Zarathustra in der Waldorfschule auftauchen, ist eindeutig religiös:

    „Laut Steiner gab es nicht nur einen Jesus, sondern zwei, die beide um die Zeitenwende geboren wurden – einer in Bethlehem, der andere in Nazareth. Die Eltern hiessen in beiden Fällen Maria und Joseph. Der eine Jesus war eine Reinkarnation des alt-iranischen Religionsstifters Zarathustra, der andere stand mit Buddha in Verbindung. Mit 12 Jahren verliess die «Ichheit» des Zarathustra-Jesus seinen Körper und drang in den anderen Jesus ein. Dieses Wissen will Steiner dem geistigen Weltgedächtnis, der Akasha-Chronik, entnommen haben. Er formuliert ein 5. Evangelium, das die vier biblischen ergänzt, sie in ihrer Bedeutung laut Steiner aber übertrifft, weil er als Hellseher unmittelbare Erkenntnis beansprucht. Die biblischen Evangelien stammten zwar auch aus der Akasha-Chronik, seien durch fehlerhafte Abschriften aber verfälscht worden.“3

    „Jesus“ – oder anthroposophisch, der „Christusimpuls“ –, ist für Rudolf Steiners „Menschheitsentwicklung“ unabdingbar, und im Geschichtsunterricht der Waldorfschule werden die Grundlagen für seine Geburt behandelt: Ohne es zu wissen, vollziehen Waldorfschüler also Steiners „5tes Evangelium“ nach, „lernen“, was der selbsternannte Hellseher Rudolf Steiner gesehen haben will …

    Rassismus im Geschichtsunterricht der Waldorfschule

    Historiker wie Peter Staudenmaier und Helmut Zander stellen die Rassenlehre Rudolf Steiners als ZENTRAL für die Anthroposophie heraus. Steiners esoterische Evolutionslehre – die „Menschheitsentwickelung“ – ist Beweggrund und Ziel der Anthroposophie, Zitat Staudenmaier:

    (…)“

    weiterlesen beim Blog „Ruhrbarone“: http://www.ruhrbarone.de/geschichte-in-der-waldorfschule-atlantis-und-die-rassen/

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  22. Henning Kullak-Ublick, der ‘Bund der Freien Waldorfschulen’, und die Glaubwürdigkeit

    (…)

    Dokumentiert ist, dass der Lehrplan der ersten Waldorfschulen „Rassenkunde“ enthielt, die in der siebten Klasse einzuführen sei, samt der Diskussion des „Gegensatzes von nördlicher und südlicher Volksart“ und dem kulturellen Ausdruck von „fremden Volksseelen“.2

    Bei einer Pressekonferenz des „Bundes der Freien Waldorfschulen“ zu Rudolf Steiners Rassismus erklärte Kullak-Ublick [Vorstand des „Bundes der Freien Waldorfschulen“] aber im Widerspruch zur oben dokumentierten Geschichte der Waldorfschule:

    „Schon bei ihrer Gründung sind die Waldorfschulen mit einem Ansatz angetreten, der im krassest möglichen Gegensatz zu den Beschuldigungen [des Rassismus in der Waldorfschule] steht“.3

    Am 6. September 2007 entschied die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM), dass Bücher Rudolf Steiners rassistischen Inhalt haben. Und auch hier fühlt sich Kullak-Ublick nicht an Fakten gebunden:

    „(…) So erläuterte Henning Kullak-Ublick, Mitglied im Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen, in einem Interview mit Deutschlandradio Kultur der Hörerschaft, die Bundesprüfstelle habe die inkriminierten ‘Stellen für unwesentlich erklärt und … sie eben nicht indiziert. Gerade das hat sie ja nicht getan. Sie wäre dazu verpflichtet gewesen, wenn sie die eben als rassendiskriminierend angesehen hätte.’ Angesichts der Tatsache, dass in der Entscheidung 5505 [der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien] explizit steht, dass das Zwölfergremium zu dem Ergebnis gekommen ist, dass ‘Die Mission einzelner Volksseelen’ in Teilen ‘als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen’ sei, muss sich Kullak-Ublick eine Verdrehung der Fakten vorwerfen lassen. (…)“4

    (…)“

    zum vollständigen Artikel beim Blog „Ruhrbarone“ (dort auch Quellenangaben): http://www.ruhrbarone.de/henning-kullak-ublick-der-bund-der-freien-waldorfschulen-und-die-glaubwuerdigkeit/

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  23. Pingback: Staatliche Waldorfschule Hamburg integriert “wesentliche Elemente aus der Waldorf-Pädagogik”! | Ratgeber-News-Blog

  24. „Gegenteil-Tag, 365 Tage im Jahr – Rudolf Steiner, ‘Denker’ der Waldorfschule

    Wer ihn kennt, kennt Rudolf Steiner (1861 – 1925) meist als Begründer der Waldorfschulen.1

    1919 finanzierte Emil Molt, Besitzer der „Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik“ in Stuttgart, Rudolf Steiners erste „Waldorf“-Schule. Zuvor hatte Steiner mit mäßigem Erfolg versucht, seine eigene, esoterische Weltanschauung – die „Anthroposophie“ – zu verbreiten, die er aus der Theosophie der Okkultistin Helena Petrovna Blavatsky abgeleitet hatte. Nun sah Steiner mit der Waldorfschule eine neue Chance und sagte in einer Ansprache am 20. August 1919 an seine zukünftigen Lehrer gerichtet:

    „Die Waldorfschule wird ein praktischer Beweis sein für die Durchschlagskraft der anthroposophischen Weltorientierung.“2

    Steiner übernahm persönlich die Ausbildung der Lehrer. Alles was in der Waldorfschule passieren sollte, wurde von ihm vorgegeben. Das ist bis heute so. Steiners Buch „Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik“, in dem seine Vorträge für die Lehrer aus dem Jahr 1919 festgehalten sind, gehört noch heute „zur Grundausstattung all jener Lehrer, die an einer Rudolf Steiner- oder Waldorfschule unterrichten“3, so das Vorwort, und wird in den anthroposophischen Ausbildungsstätten, beispielsweise im „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“, gelesen.

    (…)“

    weiter: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=29762

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  25. „‘Unsere atlantischen Vorfahren’ im Waldorfkindergarten Schwerte

    (…)

    Wer wie Waldorferzieher und Waldorfeltern bestätigt, dass Steiner Recht hat, und seine „Erkenntnisse“ tatsächlich aus „übersinnlicher Anschauung“ schöpft, der hat erfolgreich gelernt, „einem menschlichen Manu frei zu folgen“ – sprich: Steiner zu folgen –, und ist ein Teil der Waldorfbewegung geworden, die der Bildungswissenschaftler Prof. Hopmann als „Sekte“ bezeichnet.

    (…)“

    zum vollständigen Artikel: https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2015/02/08/unsere-atlantischen-vorfahren-im-waldorfkindergarten-schwerte/

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  26. „Christian Clements ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners‘ (SKA)

    Des Steiners neue Kleider

    BERLIN. (hpd) Die Anthroposophie versucht seit Jahren, Rudolf Steiner ein neues, positives und neutrales Image zu geben: weg vom „verstörenden“ Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der „Frommann-Holzboog Verlag“, an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht.

    (…)“

    weiter bei hpd, „Humanistischer Pressedienst“: http://hpd.de/artikel/11618

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  27. der Anthroposoph-Anthroposoph – anthroposophischer geht‘s nicht mehr – Jost Schieren soll die Ausbildung zum Waldorflehrer verbessern:

    „Der Waldorf-Werber: Prof. Jost Schieren, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft

    .

    +++ weltweit tätiger Waldorf-Pädagogik-Konzern sucht neues Image +++

    +++ briefing: präsentieren Sie bizarre Pädagogik so, daß sie völlig normal erscheint, und in einem nächsten Schritt für Eltern wünschenswert +++

    +++ Jost Schieren stellt Kampagne seiner Waldorf-Werbeagentur ‘Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft’ vor +++

    .

    Jost Schieren ist Professor für Waldorfpädagogik an der anthroposophischen „Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft“, Leiter des „Fachbereichs Bildungswissenschaft“, und verantwortlich für die (Waldorf-) Lehrerbildung.

    Dem „Waldorfblog“ gab Jost Schieren ein ausführliches Interview1, in dem er immer wieder das buzzword „Freiheit“ verwendet – in einer einzigen Antwort erstaunliche 7 mal:

    „Die Anthroposophie ist im Kern auf das Ideal des freien Menschen ausgerichtet.“
    „Freiheitsentwicklung als Teil des Weltgeschehens“
    „Freiheitsentfaltung unseres Menschseins“
    „Position der Freiheit“
    „Begriff der Freiheit“
    „Entwicklungsraum der Freiheit“
    „freien Persönlichkeitsentwicklung“

    Für Schieren macht einfach alles frei, was Anthroposophie ist. Wie die Waldorfpädagogik, die auf der Anthroposophie Rudolf Steiners (1861 – 1925) basiert.

    Über einen Vortrag Rudolf Steiners sagt Kurt Tucholsky: „Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen.“

    „Freiheit“: mit diesem Riesenbegriff macht Jost Schieren Werbung für die Waldorfpädagogik.

    .

    Reinkarnation macht frei

    Beim Werber Jost Schieren ist „Reinkarnation“ normal, wird zu einer weiteren „Sichtweise auf den Menschen“, die – Verkaufsargument! – von „Fremdbestimmung“ befreit:

    (…)“

    weiter (dort link zum Interview von Jost Schieren mit dem “Waldorfblog”): http://www.schiebener.net/wordpress/der-waldorf-werber-prof-jost-schieren-alanus-hochschule-fuer-kunst-und-gesellschaft/

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    • … mehr Steiner-Propaganda von der anthroposophischen „Alanus Hochschule“ (siehe auch „Der Waldorf-Werber“ Jost Schieren, oben):

      Hartmut Traub, Alanus Hochschule und Rudolf Steiner:

      „Jeder Mensch ein Wissenschaftler!

      Die anthroposophische „Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft“ kämpft um eine Anerkennung der „Waldorfpädagogik“ als Erziehungs-„Wissenschaft“. Dazu muß zunächst für Rudolf Steiner, Begründer der „Anthroposophie“ und Waldorfschulen, ein neues, positives und neutrales Image erschaffen werden: weg vom „verstörenden“ Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Hartmut Traub, Lehrbeauftragter der Alanus Hochschule, hielt dazu im Mai 2016 einen Vortrag, in dem er Steiner wie gewünscht „wissenschaftlich-philosophisches Denken“ bescheinigt.

      In seinem Vortrag „Wissenschaft, Mythos und andere unproduktive Etikettierungen …“ zitiert Hartmut Traub auf 15 Seiten nicht ein einziges Mal Rudolf Steiner, und das, obwohl er Steiners „Anthroposophie“ die einzigartige Eigenschaft zuspricht, Mythos und Wissenschaft in sich zu vereinen, Zitat Traub, Seite 7:

      „Der vermeintlich mythologische Charakter der Anthroposophie ist danach die veranschaulichende, didaktisch methodologisch explorierte Weiterentwicklung des philosophischen Denkens, das selbst in der ‘Hochphase’ der Anthroposophie sein mythologiekritisches Potential nicht verliert (Traub 2014, S. 149ff.).

      Das Mythologische wird bei Steiner somit weder reflexiv verwissenschaftlicht, noch verhüllt es das wissenschaftliche Denken, sondern dem Mythologischen ist das wissenschaftlich-philosophische Denken explizit immanent. Und das heißt, die Anthroposophie ist ihrem Wesen und Anspruch nach kein mythologisches Denken, und schon gar keine Rückkehr zum Mythos, sondern die weiterentwickelte, veranschaulichte und methodologisch didaktisierte Philosophie Rudolf Steiners.“

      Unterstützer der Anthroposophie wie Hartmut Traub vermeiden, Rudolf Steiner selber sprechen zu lassen, es sei denn, in kurzen, sinnentstellenden Zitaten.

      Wo ist in Steiners Aussagen das „wissenschaftlich-philosophische Denken“, die „weiterentwickelte, veranschaulichte und methodologisch didaktisierte Philosophie Rudolf Steiners“?

      Um zu konkretisieren, wie weit sich Hartmut Traubs Interpretation von Rudolf Steiner entfernt, hören wir, was Steiner wirklich selber sagt, ein für ihn typisches Zitat:

      „(…) Und so kann man sagen: Die Weißen können überallhin, können heute sogar nach Amerika hinüber. Alles dasjenige, was an weißer Bevölkerung in Amerika ist, das ist ja von Europa gekommen. Da kommt also das Weiße hinein in die amerikanischen Gegenden. Aber es geschieht ja etwas mit dem Menschen, wenn er von Europa, wo er dazu natürlich gebildet ist, daß er alles im Innern entwickelt, nach Amerika hinüberkommt. Da ist es so, daß gewissermaßen schon etwas sein Hinterhirn in Anspruch genommen werden muß. In Europa, sehen Sie, hat er als Europäer hauptsächlich das Vorderhirn in Anspruch genommen. Nun, in Amerika, da gedeihen diejenigen, die eigentlich zugrunde gehende Neger einmal waren, das heißt sie gedeihen nicht, sie gehen zugrunde, die Indianer. Wenn man dahin kommt, da ist eigentlich immer ein Kampf zwischen Vorderhirn und Hinterhirn im Kopf. Es ist das Eigentümliche, daß wenn eine Familie nach Amerika zieht, sich niederläßt, dann bekommen die Leute, die aus dieser Familie hervorgehen, immer etwas längere Arme. Die Arme werden länger. Die Beine wachsen auch etwas mehr, wenn der Europäer in Amerika sich ansiedelt, nicht bei ihm selber natürlich, aber bei seinen Nachkommen. Das kommt davon, weil die Geschichte mehr durch das Mittelhirn hindurch nach dem Hinterhirn sich hinzieht, wenn man als Europäer nach Amerika kommt. (…)“ 3

      „Typisch“ an der oben vorstellten Textpassage ist, dass Rudolf Steiner seine Zuhörer bzw. Leser mit „unerhörten“ geistigen Tatsachen überrascht. Das kann Steiner, da er Einblick in die „Akasha-Chronik“, ein geistiges Weltengedächtnis in der „Ätherwelt“ („akasha“, Sanskrit: Äther) hat. In dieser „Chronik“ seien alle Ereignisse der Geschichte, alle Taten, Worte und Gedanken der Menschheit enthalten, die dem „Geistesforscher“ – also ihm selber – zur Verfügung stünden. Steiner sagt über seine Rolle als „Seher“:

      (…)“

      weiter bei „hpd“, „Humanistischer Pressedienst“: http://hpd.de/artikel/jeder-mensch-wissenschaftler-13429

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  28. Pingback: 100 Jahre Waldorfschule, nein danke! – „Anthroposophie: Eine kurze Kritik“ von André Sebastiani | Ratgeber-News-Blog

  29. „100 Jahre Waldorfschule

    „Waldorf hat den Charakter einer Sekte“

    Süddeutsche Zeitung, 7. September 2019

    (…)

    Nicholas Williams, Jahrgang 1981, kennt die Binnensicht gut. Er war Waldorflehrer in Baden-Württemberg – und hat der Schule inzwischen den Rücken gekehrt. Ein Protokoll.

    (…)

    Was ich da zuletzt erlebt habe, hat mich verstört: Es geht in den Waldorfschulen viel esoterischer zu, als ich mir das früher je gedacht hätte. Waldorf hat den Charakter einer Sekte, und mittlerweile bin ich überzeugt: Waldorf richtet Tag für Tag Schaden an.

    (…)“

    zum vollständigen Artikel der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/bildung/100-jahre-waldorfschule-erfahrung-kritik-1.4588339

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    • … ich wollte Kunst- und Werklehrer an der Waldorfschule werden –

      aber nur solange, bis ich verstanden habe, was dort passiert …

      „100 Jahre Kunst in der Waldorfschule

      Die Golems – und wie sie in die Welt kommen

      Humanistischer Pressedienst, 12.8.2019

      Waldorfschulen erzählen den Mythos einer „Erziehung zur Freiheit“. Aber „auch in den musischen und künstlerischen Bereichen besteht nicht wirklich kreative Freiheit, wie ständig propagiert wird“, schreibt Volker Kirsch in seinem offenen Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Eine Begegnung mit der „Kunst“ der Waldorfschule von Andreas Lichte.

      Mein Fahrrad ist auf Autopilot unterwegs, fährt mich – Überraschung! – zur Rudolf Steiner Schule Berlin-Dahlem, Schauplatz meiner ersten Hospitation in der Waldorfschule und des „Fachdidaktischen Seminars Werken“. Wo ich schon mal da bin, werfe ich doch mal einen Blick …

      „Was ist das?!?“, das mich aus dem Neubau-Pavillon anstarrt … einem „Ausstellungsraum“ mit großer Glasfront, hinter der „Köpfe“ in Lebensgröße auf Podesten stehen: „Warum machen die das?!? Warum zeigen die SOWAS?!? Ist das ein öffentlicher Pranger?“

      Natürlich kenne ich die Antwort, aber ich hatte sie jahrelang erfolgreich verdrängt: In jeder Waldorfschule werden Köpfe aus Ton „plastiziert“, so der anthroposophische Fachbegriff. Habe ich auch selber gemacht, während meiner Ausbildung zum Waldorflehrer im „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“.

      Schock! Plötzlich starren mich Golems an …

      Aber nun bin ich geschockt. Was fasst den Schrecken zusammen? Mir fällt das Wort „Golem“ ein … passt das? Wikipedia sagt:

      „Golem ist das hebräische Wort für ‚formlose Masse; ungeschlachter Mensch‘, (…) im modernen ‚Iwrit‘ bedeutet das Wort ‚golem‘ ‚dumm‘ oder ‚hilflos‘.“

      Besser hätte ich es nicht sagen können … aber im Unterschied zur jüdischen Legende gibt es für die Waldorf-Golems kein Ritual, das sie zum Leben erwecken könnte, sie sind und bleiben sowas von „tot“ …

      Die Aufgabe „Kopf plastizieren“ geht – wie alles in der Waldorfschule – auf Rudolf Steiner zurück. Eine Aufgabe, die eine hoffnungslose Überforderung der Schüler*innen ist: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dabei etwas entsteht, das nicht „peinlich“ ist? Eins zu einer Million?

      (…)“

      weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, „hpd“: https://hpd.de/artikel/golems-und-sie-welt-kommen-17096

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  30. In meinem Artikel „Rudolf Steiner war kein Rassist“ vom April 2022 feiere ich ein „Jubiläum“:

    „20 Jahre lang ist nichts passiert …“

    seit dem Abschluss meiner Ausbildung zum Waldorflehrer am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ im Jahr 2002, hat sich die Anthroposophie nicht zum Besseren verändert, auch 2022 behaupten Anthroposophen noch:

    ‘Rudolf Steiner war kein Rassist’

    hpd, 27. April 2022

    Es gibt eine jahrzehntelange anthroposophische Tradition des Leugnens von Rudolf Steiners Rassismus. In der vom „Bund der Freien Waldorfschulen“ herausgegebenen Zeitschrift „Erziehungskunst“ führt Jost Schieren, Professor an der anthroposophischen Alanus Hochschule, diese alte Tradition unter dem neuen Label „Waldorf & Wissenschaft“ fort. In seinem Artikel „Anthroposophie in der Kritik“ schreibt Schieren: „Rudolf Steiner war kein Rassist“. Eine Aussage, die an Eindeutigkeit nicht zu überbieten ist, nicht wahr?

    „Andreas, ich habe das nicht ganz geschafft, mir wurde förmlich schlecht (…)“, sagt Hans Trutnau, Autor des Humanistischen Pressedienstes, in seinem Kommentar über Rudolf Steiners Rassismus. Hans Trutnau hat es getan: einen Vortrag Steiners im Original gelesen!

    Was einem da begegnet, ist eine ganz spezielle Mischung aus knallhartem Rassismus und absurdesten Begründungen Steiners, bei denen man sich fragen kann, ob sie mit „Esoterik“ noch richtig charakterisiert sind, oder „Wahnideen“ nicht doch treffender wäre. Ein kurzer Auszug aus dem Vortrag wird Hans Trutnaus Erleben sicher nicht gerecht, vermittelt aber zumindest einen ersten Eindruck, Zitat Rudolf Steiner:

    „Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. (…) Und so ist wirklich ganz interessant: Auf der einen Seite hat man die schwarze Rasse, die am meisten irdisch ist. Wenn sie nach Westen geht, stirbt sie aus. Man hat die gelbe Rasse, die mitten zwischen Erde und Weltenall ist. Wenn sie nach Osten geht, wird sie braun, gliedert sich zu viel dem Weltenall an, stirbt aus. Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse. (…) Und so werden in der Zukunft gerade aus den Rasseeigentümlichkeiten solche Dinge hervorgehen, die man kennen muss, damit man sich richtig hineinstellt ins Leben.“1

    Dazu sagt Prof. Helmut Zander:

    „Diese Aussagen, die Steiner 1923, zwei Jahre vor seinem Tod, von sich gab, sind kein Betriebsunfall in seinem Denken, sondern eher ein zusammenfassender Schlussstrich unter Überzeugungen, die Wurzeln in seiner Kindheit haben und die er seit seiner theosophischen Zeit evolutionstheoretisch aufgeladen und immer wieder geäussert hatte. ‚Degenerierte Indianer‘ und ‚passive Negerseelen‘ gehörten schon 1909 zu seinem weltanschaulichen Inventar, dazu kommen vergleichbare Vorstellungen zum Judentum (…).“2

    Helmut Zanders Einordnung von Steiners Rassismus wird von Historiker Prof. Peter Staudenmaier im Interview mit dem hpd gestützt:

    „Ausgehend von Blavatskys3 entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‚höheren‘ Rassen geistig wie leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht im Mittelpunkt von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit, vom Verhaftetsein in der Materie hin zur geistigen Vervollkommnung.“4

    Jost Schieren übergeht die ihm bestens bekannten, eindeutigen Kontextualisierungen Prof. Zanders und Prof. Staudenmaiers und erklärt den für Anthroposophen als Prophet geltenden Rudolf Steiner notgedrungen zu einem bemitleidenswerten – „tragischen“! – Opfer des Zeitgeistes, Zitat Schieren:

    „Was die Rassismus- und Antisemitismus-Vorwürfe angeht, so ist festzuhalten, dass Rudolf Steiner in wenigen, allerdings sehr schwachen und schlichtweg schlechten Passagen seines Werks – als ein vielleicht tragisches Kolonialismuserbe oder auch als ein überhöht am deutschen Idealismus anknüpfendes Menschenbild – einen absolut inakzeptablen eurozentrischen Kulturchauvinismus vorträgt.“

    Im Indizierungsantrag gegen zwei Bücher Rudolf Steiners des „Bundesministeriums für Familie, Senioren und Jugend“ an die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM) heißt es aber: „Die Rassen diskriminierenden Aussagen in den Werken Rudolf Steiners sind als besonders gravierend zu betrachten, da es sich keinesfalls um Zufallsprodukte oder durch den Zeitgeist bedingte rassistische Stereotype handelt. Sie sind vielmehr als Ausprägungen einer spezifisch Steinerschen esoterischen Rassenkunde zu sehen (…).“ Am 6. September 2007 entschied die BPjM, dass Steiners Bücher rassistischen Inhalt haben, „in Teilen als zum Rassenhass anreizend beziehungsweise als Rassen diskriminierend anzusehen“ sind.

    Schieren kämpft mit allen Mitteln, nicht nur um den Ruf der Anthroposophie, sondern auch um seinen Arbeitsplatz: wer braucht noch einen Professor einer anthroposophischen Hochschule, wenn die breite Öffentlichkeit erfährt, wer Rudolf Steiner wirklich war? An der Alanus Hochschule ist Schieren nicht allein mit seinem Versuch, einen neuen Steiner zu erfinden. Aber reicht das als Erklärung? Ruft Anthroposophie beim Gläubigen nicht vielleicht doch eine verzerrte Wahrnehmung hervor?

    Denn so schwer ist es nicht, zu bemerken, dass mit Rudolf Steiner „etwas nicht stimmt“. Vor meiner Ausbildung zum Waldorflehrer am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ wusste ich noch gar nicht, wer Rudolf Steiner ist. Das erfuhr ich erst nach und nach während der im Seminar üblichen täglichen Steiner-Lektüre – dazu ein Auszug aus meinem Erlebnisbericht („L“ ist „Lichte“):

    „(…) Irgendwann, bei der ‚Allgemeinen Menschenkunde‘, bricht dann offener Streit aus. Steiner sagt: ‚Aber gibt es denn etwas, was wir im Leben tun, bei dem wir nicht das Bewusstsein haben könnten, dass wir es noch besser ausführen könnten? Es wäre traurig, wenn wir mit irgendetwas vollständig zufrieden sein könnten, denn es gibt nichts, was wir nicht auch noch besser machen könnten. Und dadurch gerade unterscheidet sich der in der Kultur etwas höher stehende Mensch von dem niedriger stehenden, dass der letztere immer mit sich zufrieden sein möchte.‘ ‚Großartig!‘, denkt L., ‚die perfekte Kurzanleitung zum Unglücklichsein, nie mit etwas zufrieden sein zu können.‘

    Aber was soll das mit den kulturell höher und tiefer stehenden Menschen? Wo führt das hin? Und genau diese Frage stellt er dem Dozenten, der sie abwiegelt, sich in Relativierungen versucht: ‚Das ist doch nur als Ansporn gedacht, mit seinen Bemühungen nie nachzulassen …‘ ‚Ja, aber denken Sie das doch mal zu Ende, wo kommen wir denn da hin? Ich finde, das ist ein gefährlicher Gedanke …‘ L. kann nicht ausreden, denn schon fällt ihm ein Seminarist ins Wort: ‚Natürlich gibt es höher und tiefer stehende Menschen! Ich sehe das Problem nicht!‘ ‚Das Problem ist, dass derjenige, der sich als höher stehend empfindet, auch andere Rechte für sich beansprucht …‘ ‚Hast du etwa ein Problem mit Hierarchien?‘ ‚Ich finde, das geht doch etwas weiter – und in Deutschland hat man ja leider gesehen, wie weit das Höher-und-tiefer-Stehen gehen kann – das ist gefährlich!‘ Eine Seminaristin beendet die ‚Diskussion‘: ‚Es gibt doch gar keinen Zweifel daran, dass ich als Mensch höher stehe als zum Beispiel jemand, der im Gefängnis sitzt!‘ L. ist sprachlos und die Stunde ist zu Ende. (…)“5

    Kein „justiziabler“ Rassismus, aber die Grundlage dafür: höher stehende und niedriger stehende Menschen. Jost Schieren scheint das nicht zu sehen – oder würde er trotzdem Lehrveranstaltungen zu Rudolf Steiners „Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik“ organisieren?

    Im Waldorfseminar habe ich später „gelernt“, dass Indianer eine „absterbende Rasse“ waren, weil ihnen „die Voraussetzungen für eine kulturelle Höherentwicklung fehlten“. Kein Fehler des Dozenten, sondern eine freie Wiedergabe Rudolf Steiners, Zitat:

    „Wir haben in der amerikanischen Rasse eine primitive Urbevölkerung vor uns, die weit, weit zurückgeblieben ist, auch in bezug auf religiöse Weltanschauung. (…) Aber die Europäer sind hinaufgestiegen zu einer höheren Kulturstufe, während die Indianer stehengeblieben und dadurch in Dekadenz gekommen sind. Diesen Entwickelungsvorgang muß man immer beachten. Er läßt sich darstellen wie folgt. Im Laufe der Jahrtausende verändert sich unser Planet, und diese Veränderung bedingt auch eine Entwickelung der Menschheit. Die Seitenzweige, die nicht mehr in die Verhältnisse hineinpassen, werden dekadent. Wir haben also einen geraden Entwickelungsstamm und abgehende Seitenzweige, die verfallen (siehe Zeichnung).“6

    Die „Zeichnung“, von der Rudolf Steiner spricht: „dekadente Abzweigung Affengeschlecht“, „dekadente Abzweigung Indianer“ …

    [ für die Zeichnung siehe den Original-Artikel bei „Humanistischer Pressedienst“, hpd: https://hpd.de/artikel/rudolf-steiner-war-kein-rassist-20317 ]

    Aber zum Glück hat uns Prof. Jost Schieren versichert: „Rudolf Steiner war kein Rassist“. Und das ist ganz sicher so, weil „Wissenschaft“, „Waldorf & Wissenschaft“!“

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  31. „The German Waldorf Wars of 2007“

    Orthodoxy, Orthopraxy, Empirical Turns and the Problem of Racism

    By Ansgar Martins

    (…)

    Putting the Finger in the Wound: The Intervention of Andreas Lichte

    It was also in 2007 that Waldorf schools first attempted, hesitantly enough, to distance themselves from Steiner’s racism. As so often, it fell to a renegade, in this case, Andreas Lichte, to get the ball rolling. Lichte had published an incisive account in 2004 of what he encountered as an intern at the Waldorf teacher-training seminar in Berlin. It bore the subtitle, “The Experiences of an Intern Who Has Made His Escape”. A kind of diary in which he wrote about himself in the third person, this was the first of a number of critical treatments of the issue he  has published since, for example, in 2012/2013, on the „Ruhrbarone“ blog and, since 2019, in the avowedly atheist „Humanistischer Pressedienst“ [Humanist Press Service]. Steiner’s racism has been one of his key concerns throughout. His account of a week-long geography module at the Berlin seminar is a case in point. It hinged on a juxtaposition of Central and Eastern Asia, on the one hand, and North America, on the other, contrasting the Asians’ ethereal orientation towards the heavens – expressed architecturally by the pagoda – to the gravitas of the pre-Columbian indigenous peoples’ attachment to the earth, supposedly expressed architecturally by the step pyramid. Confronted with this typology,

    »L.  takes the liberty of asking: “So what does this mean for the North American Indians – for pueblo architecture? Or the tent of the Plains Indians?” “They are insignificant in the grand scheme of things; the Indians were already a race in terminal decline”, is the lecturer’s response. “What do you mean by a race in terminal decline? That the white settlers displaced the Indians from their ancestral habitat?” “No, the Indians were already a race in terminal decline; they lacked the prerequisites to progress to a more advanced level of cultural attainment”. None of the trainees say anything. Recalling his trip to the Western United States, L. can barely contain himself: “Don’t you think it’s unfair to add insult to injury by blaming the Indians for all the injustices they have endured?!” “Why are you so outraged? After all, the ancient Egyptians were a race in terminal decline, too”. L. is lost for words: “Say that about the ancient Egyptians, if you must, but I don’t want to tell an Indian hitching a ride with me that he belongs to a race in terminal decline!”«

    What Lichte had to say was hardly surprising. There are plenty of racist, nationalist and “Nordic” tropes in the corpus of 20th-century anthroposophical and Waldorf literature (cf. Zander,  2001; Bierl, 2005; Husmann, 2010; Staudenmaier, 2014; Martins, 2012, 2022), and typologies rooted in cultural geography continue to reverberate in Waldorf education.

    (…)“

    „The German Waldorf Wars of 2007“ is published in: „Critically Assessing the Reputation of Waldorf Education in Academia and the Public“, Edited by Ann-Kathrin Hoffmann, Marc Fabian Buck, Routledge, London, 2024

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