“Schwarzbuch Waldorf” von Michael Grandt


Da ich hier im Blog unter der Kategorie „Schule und Erziehung“ bereits kritische Beiträge über Rudolf Steiner und die Waldorf- Pädagogik veröffentlicht habe, möchte ich auf das kürzlich erschienene „Schwarzbuch Waldorf“ von Michael Grandt hinweisen.

Grandt hat sich mit seiner Kritik an Waldorf so sehr in ein Wespennest gesetzt, dass der Bund der freien Waldorfschulen bereits vor Veröffentlichung des Buches alle Hebel in Bewegung setzte, um eine Freigabe zu verhindern.

Dies gelang jedoch nicht; wobei erreicht wurde, dass bestimme Passagen des Inhalts korrigiert und durch einen Zusatztext ins Buch beigelegt werden müssen.

Wie eigentlich zu erwarten war, erzeugte das Buch einen immensen Medienrummel, der bis heute anhält.  Auffallend dabei ist, dass die Tendenz das Werk Grandts zu verreißen, überhand genommen hat.

Selbst renommierte Berichterstatter, wie unter anderem die ZEIT, Zeit online, ließen sich dazu hinreißen nur polemisch abzuwerten, fern von jeder objektiven Argumentation. Wobei man dazu sagen muss, dass der ZEIT- Artikel von einer ehemaligen Waldorfschülerin geschrieben wurde, die nicht nur als Autorin für die ZEIT arbeitet, sondern auch schon PR- Artikel für die Waldorfschule publiziert hat. Eigentlich ein Skandal, dass ausgerechnet ein Blatt wie die ZEIT diese journalistische Befangenheit unterstützt und dadurch jede Sachlichkeit im Vorfeld verhindert hat.

Außerdem wurde Grandts Recherchearbeit sowie sein Schreibstil  noch dazu in vielen Veröffentlichungen  als qualitativ minderwertig und somit als nicht repräsentativ bezeichnet.

Für mich erweckt das ganz stark den Eindruck, dass es die Waldorf- Organisation nicht lassen kann überall Druck auszuüben, um ihr Gesicht zu wahren.

Dies sollte jedem zu denken geben, dem etwas an der Presse- und Meinungsfreiheit liegt. Deswegen habe ich mich entschlossen ein Gegengewicht aufzubauen, indem ich hier im Blog Menschen zu Wort kommen lasse, die Waldorf kritisieren.

Andreas Lichte, ehemaliger Student des „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“,  hat sich schon bereiterklärt, dass ich ihn zu dem Thema interviewen darf, um anschließend darüber zu berichten.

Wenn auch Sie negative Erfahrungen mit Waldorf-Einrichtungen gemacht haben und darüber informieren wollen, können Sie mich jederzeit kontaktieren. Dabei haben aufgrund der Umstände auch anonyme Beiträge ein Recht auf Veröffentlichung.

Mich würde es auch freuen, wenn sich Herr Grandt bei mir persönlich zu Wort melden würde.

Das Interview mit Herrn Lichte wird auf alle Fälle hier im Blog in den nächsten Tagen erscheinen.

Der RatgeberNews-Blog hat es sich zur Aufgabe gemacht aufzuklären. Das will heißen, dass wir uns tatsächlich vorhandenen Gegebenheiten, bzw. Vorkommnissen widmen, die in den Medien zu kurz kommen, bzw. über die gar nicht berichtet wird. Es liegt uns fern eine bestimmte Wahrheit als einzig gültige zu deklarieren. Wir  haben ein Anliegen daran, dass immer beide Seiten einer Medaille gleichwertig als Informationquellen zur Verfügung stehen, damit sich jeder ein Gesamtbild zur Entscheidungsfindung machen kann, um selbstverantwortlich zu handeln.

6 Gedanken zu ““Schwarzbuch Waldorf” von Michael Grandt

  1. Lieber Udo!

    Wir haben ein Anliegen daran, dass immer beide Seiten einer Medaille gleichwertig als Informationquellen zur Verfügung stehen, damit sich jeder ein Gesamtbild zur Entscheidungsfindung machen kann, um selbstverantwortlich zu handeln.

    Das ist ein schönes Anliegen. Ich habe bei euch aber nur Negatives über Steiner & Co gelesen. Wo sind die Pro-Waldorf Beiträge? Kommen die noch?

    Mit erwartungsvollem Gruß,
    Christoph

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  2. Lieber Herr Kühn,

    Wenn Sie den Absatz der Aufgabe des RatgeberNews-Blog im Zusammenhang lesen, wird eindeutig klar, dass es darum geht einen Ausgleich herzustellen für Meinungen, die in den Medien zu kurz kommen. Da meines Erachtens die Kritik an Waldorf in den Medien viel zu kurz kommt, bzw.gerade aktuell durch die Veröffentlichung des „Schwarzbuch Waldorf“ mehr oder weniger ins absurde und lächerliche gezogen wird, widme ich mich den Kritikern.

    Es wird von meiner Seite keine Pro- Waldorf Beiträge geben, denn die können Sie zur Genüge woanders nachlesen. Ich möchte Kritiker zu Wort kommen lassen und darum bitten, dass man auch sie ernst nimmt, deswegen wird es auf dieser Seite auch kein Forum geben, indem man darüber streitet, wer Recht hat. Es geht hier eben nicht um eine Wahrheitsdefinition, die Wahrheitsfindung wird jedem selber überlassen.

    Wer sich aufgrund aller Contra- Waldorf Informationen, deren Berechtigung ich nicht abstreiten kann, für Waldorf entscheidet, tut dies bewusst und überlegt. Somit weiß jeder auf was er sich einlässt und dies dürfte immer zur Folge haben, das Kritik mit der Zeit abnimmt. Wie sich jemand dabei entscheidet, spielt für mich keine Rolle.

    „RatgeberNews-Blog hat es sich zur Aufgabe gemacht aufzuklären. Das will heißen, dass wir uns tatsächlich vorhandenen Gegebenheiten, bzw. Vorkommnissen widmen, die in den Medien zu kurz kommen, bzw. über die gar nicht berichtet wird. Es liegt uns fern eine bestimmte Wahrheit als einzig gültige zu deklarieren. Wir haben ein Anliegen daran, dass immer beide Seiten einer Medaille gleichwertig als Informationquellen zur Verfügung stehen, damit sich jeder ein Gesamtbild zur Entscheidungsfindung machen kann, um selbstverantwortlich zu handeln.“

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  3. Liebe Elke,

    vielen Dank für deine freundliche und ausführliche Antwort. Ich selbst bin – wie du an meinem Blog sehen kannst – bezüglich Steiner & Co auch sehr kritisch eingestellt. Allerdings sehe ich in der Anthroposophie und ihren Praxisfeldern (z.B. Waldorfschule) ein sehr positives Element unserer offenen Gesellschaft, Stichwort Bildungspluralismus. Daher beschränkt sich meine Kritik meist auf bestimmte Punkte wie Reformunwilligkeit oder die bei manchen Anthroposophen vorhandene Unwilligkeit, sich von Rassismus und Antisemitismus in Steiners Werk eindeutig zu distanzieren.

    Liebe Grüße
    Christoph

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  4. Hallo Christoph,

    So hat eben jeder seine eigene Richtlinie. Es würde ja auch keinen Sinn machen, wenn alle Blogs das gleiche Anliegen hätten und somit überall das Gleiche zu lesen wäre.

    Deswegen darf ich alle Leser nochmals darauf hinweisen, dass wir mit dem Thema „Waldorf“ keine Diskussionsrunde eröffnen wollen, sondern dass wir uns entschlossen haben nur Kommentare, die negative Erfahrungen mit Waldorf beinhalten zu veröffentlichen, weil sie in anderen Medien zu kurz kommen, bzw.ihr Wahrheitsgehalt zu wenig Respekt findet.

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  5. Hallo und Dank für dieses Forum!
    Ich habe meine Kinder an einer Waldorfschule und bin kein Anhänger der Anthroposophie. Da ich aber die hiesige Grundschule kenne, bestand für mich leider keine andere Möglichkeit als die, meine Kinder auf die Waldorfschule zu schicken. Das Konzept aber überzeugte mich sehr, auch die Klassenlehrer sind meiner Meinung nach gut. Was aber verheerend ist, ist die fast schon faschistisch anmutende Totalität, die an der Schule herrscht: die Elternschaft wird nicht ernstegenommen, Meinungen werden blockiert, Briefe an die Schule und an Lehrer werden abgefangen, E-Mails nicht beantwortet. Ich bekomme mehr und mehr den Eindruck, dass es sich, zumindest an dieser Schule, um eine ziemlich mafiöse Clique handelt, die auf Staatskosten ihr ganz eigenes Ding macht und vom Grundgesetz auch noch geschützt wird ( Weltanschauungsschule!, Artikel 7).
    Wir Eltern gehen nun auf die Barrikaden und werden kämpfen für eine Schulform, die es auch verdient anthroposophisch genannt zu werden. Es ist an der Zeit, diese Mogelpackung zu entlarven!

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  6. Hallo Herr Drahgeis,

    Danke für Ihre unverblümte Schilderung.
    „Wir Eltern gehen nun auf die Barrikaden und werden kämpfen für eine Schulform, die es auch verdient anthroposophisch genannt zu werden.“

    Diesen Satz kann ich jedoch nicht ganz nachvollziehen, denn eine Schulform, die verdient anthroposophisch genannt zu werden, bringt schließlich alles mit sich, was Steiners krude Vorstellung von Pädagogik zu bieten hat.

    Oder wie sehen Sie das?

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